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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt
Autoren: A.F.Morland
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fragte ich.
    Pakka-dee schüttelte den Kopf. »Das nicht, aber du weißt ja, in welcher Hektik wir Dark Stone Castle verließen.«
    »Wir werden das Zauberschwert von Mr. Silver und Roxane prüfen lassen«, sagte ich.
    »Angenommen, die feindliche Kraft ist so gut getarnt, daß sie ihnen nicht auffällt.«
    Ich schaute Daryl rügend an. »Ein bißchen mehr Optimismus, wenn ich bitten darf. Du siehst doch sonst nicht so schwarz.«
    »Lance und Oda sind zwei gute Freunde. Ich möchte sie nicht verlieren«, sagte Pakka-dee leise.
    »Niemand von uns will das«, gab ich finster zurück. »Und wir werden sie auch nicht verlieren«, fügte ich trotzig hinzu.
    Wir erreichten Tucker Peckinpahs Anwesen. Ich ließ meinen Rover vor dem großen Haus des reichen Industriellen ausrollen und zog den Schlüssel ab.
    »Nachdem wir Lance und Oda geholfen haben, wartet die nächste schwierige Aufgabe auf uns«, sprach ich über das Autodach. »Dann müssen wir Cruv aus der Hölle holen.«
    »Wenn ihr die Hilfe des ›Weißen Kreises‹ braucht - wir stehen euch selbstverständlich zur Verfügung«, erwiderte Pakke-dee. Er nahm Schwert und Gewand des Druiden aus dem Kofferraum. Eine leichte Blässe auf seinem Gesicht ließ erkennen, wie angespannt er innerlich war.
    Die Tür öffnete sich, und Tucker Peckinpah trat aus dem Haus.
    ***
    Cruv klammerte sich verzweifelt an Regi-Teidas Gefieder. Er wollte auf keinen Fall in die Hölle zurückstürzen. Trotz der schweren Benommenheit, die von ihm Besitz ergriffen hatte, dachte er konzentriert an die Freunde, zu denen er zurückkehren wollte. Er merkte nicht, daß sein Gedanke zum Richtstrahl wurde, dem das Vogelmädchen instinktiv folgte. Cruv wies die Kundschafterin auf diese ungewöhnliche Weise auf das Ziel hin, das sie mit ihm erreichen sollte.
    Sie bildeten für kurze Zeit eine gedankliche Einheit, überwanden dunkle Barrieren und durchbrachen schwarze Schranken. Und plötzlich hörten die Turbulenzen auf. Die feindlichen Kräfte ließen von Regi-Teida und Cruv ab. Der Gnom sah ein Lichtermeer unter sich und begriff mit allmählich erwachender Freude, daß sie es geschafft hatten.
    Unter ihnen lag London!
    Cruv versuchte sich zu orientieren, doch ehe ihm bewußt wurde, daß der dunkle Fleck unter ihnen der Archbishop’s Park in Lambeth war, setzte das Vogelmädchen bereits weich mit ihm auf.
    Er öffnete die verkrampften Hände und ließ Regi-Teidas Gefieder los.
    Als der Gnom endlich wieder auf seinen eigenen Beinen stand, spürte er, wie seine Kniescheiben vibrierten. Der Flug hatte es in sich gehabt.
    Cruv war heilfroh, ihn hinter sich zu haben.
    »Noch einmal möchte ich das nicht erleben«, sagte er mit belegter Stimme.
    Regi-Teida lächelte ihn an. »Du hast es hinter dir.« Sie blickte sich um. »Sind wir hier einigermaßen richtig?«
    »Nun, ich will nicht unbescheiden sein. Wir sind zwar nicht in Knightsbridge gelandet«, antwortete der Gnom von der Prä-Welt Coor, »aber du hast mich immerhin nach London gebracht, und das ist mehr, als ich vor kurzem noch zu hoffen gewagt habe.«
    »Wo ist Knightsbridge?« fragte die Kundschafterin.
    Cruv zeigte nach Westen. »Diese Richtung.«
    Regi-Teida nickte. »Steig wieder auf.«
    Doch Cruv wehrte ab. »Den Rest des Weges legen wir im Taxi zurück. Hauptsache, wir sind Nalphegar losgeworden.«
    Sie verließen den Park.
    Der Morgen graute.
    Ein altes, typisches Londoner Taxi kam die Lambeth Road entlanggefahren. Cruv hob die Hand, und der Wagen wurde sofort langsamer. Der Taxilenker hielt Regi-Teidas Federkleid für ein Karnevalskostüm. Er dachte, sie und der Gnom kämen von einem Ball.
    »Gut amüsiert?« erkundigte er sich, als die beiden einstiegen.
    Das Vogelmädchen Warf Cruv einen fragenden Blick zu.
    »Hervorragend«, antwortete der Kleine. »Die Stimmung war bombig. So gut unterhalten haben wir uns schon lange nicht mehr.«
    »Was war das denn für eine Veranstaltung?«
    »Ein Kostümfest des Londoner Ornithologenvereins«, antwortete Cruv.
    »Ihre hübsche Begleiterin hat bestimmt den ersten Preis gemacht.«
    »Erraten«, antwortete Cruv.
    »Und wo soil’s nun hingehen?« erkundigte sich der freundliche Fahrer.
    »Knightsbridge. Trevor Place 24.«
    Das war Tony Ballards Adresse. Nach Hause, also zu Tucker Peckinpah, wollte der Gnom noch nicht, weil nach seinem Informationsstand der Industrielle der schwarzen Macht diente. Das Taxi überquerte die Themse auf der Lambeth Bridge und durchfuhr die Stadtteile Westminster und
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