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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf
Autoren: Unbekannt
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Privatmaschine sogar über eine beachtliche Bewaffnung verfügte - und dann so etwas!
    Mittlerweile war ihm das Lachen vergangen, und Wut baute sich in ihm auf. Die syntronische Steuerung war so angelegt gewesen, dass Jankinnen sich regelmäßig meldete. Als Garron den Schiffseigner getötet hatte, war ihm dieser Mechanismus nicht einmal im Traum eingefallen. Anfangs hatte die Syntronik des Schiffes sogar den Mutanten akzeptiert. Nachdem er aber immer wieder geistesabwesend gewirkt hatte, hatte sich offensichtlich ein weiteres Zusatzprogramm zur Diebstahlsicherung aktiviert. Der einzige Kurs, den das Schiff noch akzeptiert hatte, war ein Flug ins Solsystem.
    Innerhalb dieses Systems operierte die ST. AMARINA völlig normal. Wollte Garron aber aus dem System fliehen, aktivierte sich sofort die Diebstahlsicherung.
    Der Mutant mochte es nicht, wenn sich ihm etwas oder jemand in den Weg stellte. Seine Konzentration litt darunter, dass er sich mit derartigen Dingen befassen musste, die er als Marginalien empfand. Die Möglichkeit bestand zwar, dass die Besatzung auf mechanische Art und Weise die Sicherung beseitigte. Nur konnte sie das in beeinflusstem Zustand nicht. Endering Profest und die anderen brauchten einen freien Willen, um solche Dinge zu erledigen. Diesen freien Willen wollte ihnen Garron aber nicht geben.
    Nun blieb ihm keine andere Wahl mehr: Er war gezwungen, im Solsystem zu bleiben. Dabei hatte er ein ganz anderes Problem, das wirklich schwerwiegend war. Er hatte festgestellt, dass sich die Kontrollmöglichkeiten über seine Parafähigkeiten verringert hatten. Schuld daran war seiner Ansicht nach das Bluesmädchen. Oder? Es gab noch etwas anderes, eine dumpfe Ahnung, die immer wieder in ihm aufflackerte. Garron spürte in sich eine schwache Erinnerung, ein halb vergessenes Wissen, das sich ihm aber wieder zu entziehen schien. Gab es etwa einen weiteren Feind? Nein, Tuyula Azyk war schuld. Sie wirkte nicht mehr wie in dem gewohnten Maße als Verstärker für ihn und seine Parakräfte.
    Gern erinnerte sich Garron daran, wie er im Para-Bunker gelegen hatte und wie dort aus dem – vermeintlichen Koma heraus eine starke Affinität zu Tuyula Azyk entstanden war. Nachdem er erwacht war, hatte die Intensität der Verbindung zudem sehr stark zugenommen. Was war das doch für ein Gefühl der Stärke und Überlegenheit gewesen! Sein para psychischer Wachstumsprozess schien unaufhaltsam gewesen zu sein. Grenzen irgendwelcher Art hatten nach den Eindrücken, die er gewonnen hatte, nicht existiert. Geradezu kosmische Kräfte schienen ihm zugewachsen zu sein, und Schritt für Schritt hatte er seine Macht erweitert. Doch nun plötzlich war alles anders. Weil das Bluesmädchen ihm nicht mehr half, wuchsen Garrons Kräfte nicht mehr, sondern reduzierten sich. Das aber war nicht das einzige Problem. Vincent Garron bereute längst, Mhogena als Geisel genommen zu haben. In Gedanken warf er sich immer wieder vor, dass er den Gharrer nicht auf Arkon Ierschossen hatte, als es noch einfach gewesen war, ihn zu töten.
    Gelegentlich hatte er Impulse von Quotor empfangen. Doch die Stimmen aus dem Hyperraum, sein ganz persönlicher Dämon - sie meldeten sich nicht mehr. Garron wusste nicht, wie er sich im Fall Mhogenas verhalten sollte. Es wäre so leicht gewesen! Er hatte sich nicht wehren können. Diese Gelegenheit hätte ich nicht verstreichen lassen dürfen. Der Widerspruch zwischen seiner Reue über den Schlag, den er Tuyula Azyk versetzt hatte, und den Tötungsakten fiel ihm nicht auf. Er dachte nur an seine eigene Situation. Und die war anders geworden. Quotor, hilf mir! dachte der Mutant intensiv. Ich brauche dich. Wo bist du?
     
    3.
     
    Ein anschauliches Beispiel für die Globalintelligenz von Lebewesen lässt sich anhand des Gedächtnisses von terranischen Bienen darstellen. So reicht das Gedächtnis der einzelnen Biene bekanntermaßen nur drei Tage zurück, das Gedächtnis des ganzen Schwarms jedoch drei Monate. Dabei ist festzuhalten, dass eine Biene eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa anderthalb Monaten hat. Das Schwarmgedächtnis ist also doppelt so lang wie das Leben der einzelnen Biene. Die Schwarmintelligenz funktioniert, obwohl die einzelne Biene lediglich über ein Minimum an Informationen verfügt und nicht befähigt ist, alle an die anderen weiterzugeben. Dabei ist die Komplexität des Schwarms nicht begrenzt und kann auch nicht durch das Hinzukommen neuer Individuen überbelastet werden. Myles
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