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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf
Autoren: Unbekannt
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Kantor in seinen wissenschaftlichen Aufsätzen aus den Jahren 1266 bis 1278 NGZ.
    Die Wand aus Formenergie verschwand, als sich Janyan Jankinnen ihr näherte, und gab den Weg in einen gläsernen Garten mit Palmen und exotischen Blumen frei. Zwanzig Männer und Frauen unterschiedlichen Alters wandten sich ihr zu. Sie saßen an einem runden Tisch in der Mitte des Raumes. Cartoin Kohau erhob sich von seinem Platz. Der große Mann hatte bis zu ihrem Eintritt das Wort geführt. Mit schleppenden Schritten ging er auf sie zu, als Koste ihn jede Bewegung die größte Anstrengung. Obwohl er erst 99 Jahre alt war, hatte er schlohweißes Haar, das ihm bis auf die Schultern hinabreichte. Ein ebenfalls weißer Bart zierte sein Kinn. Er machte den Eindruck, als habe er eine schwere seelische Last zu tragen.
    Ernst und respektvoll blickte er die schmächtig wirkende Frau an. Sie war nur etwa 1,60 Meter groß, hatte brünettes Haar, das sie straff zurückgekämmt trug, dazu braune, ausdrucksvolle Augen. Ihr fein gezeichnetes Gesicht strahlte eine ungewöhnliche Kraft aus und vermittelte eine Ahnung von ihrer Intelligenz. Die Tochter des Industriemagnaten Joskar Jankinnen galt als hochbegabt. Es hieß sogar, dass sie einen Intelligenzquotienten von mehr als 200 hatte. „Die Tatsache, dass du hier bist, freut mich auf der einen Seite", begrüßte sie Cartoin Kohau. „Auf der anderen Seite erschreckt sie mich. Ist geschehen, was wir alle befürchtet haben?"
    „Ja, leider", bestätigte sie. „Vor zwei Stunden hat der Syntron der ST. AMARINA die kodierte Nachricht an den Zentralsyntron unserer Firmengruppe übermittelt, dass mein Vater tot ist. Für mich besteht nicht der geringste Zweifel, dass Vincent Garron für seinen Tod verantwortlich ist. Es kann nicht anders sein." Die Männer und Frauen sprachen ihr murmelnd das Beileid aus. „Wir haben eben die Sol Tel-News gehört", sagte Cartoin Kohau dann. „Darin war keine Rede von seinem Ableben."
    „Ich habe die Information bislang nicht an die Presse gegeben", eröffnete sie. „Meine Anwälte haben lediglich das Gericht verständigt. Ich bin seither mit allen Rechten versehen, mit denen mich mein Vater für einen derartigen Fall ausgestattet hat. Eine Unternehmensgruppe, wie ich sie führe, kann sich einen Ausfall in der Führung nicht leisten, und sei es auch nur für wenige Stunden. Die Dinge müssen ständig im Fluss bleiben, oder der Wettbewerb schlägt zu und sorgt dafür, dass die Gewichte sich zu unserem Nachteil verschieben."
    Sie ging zu einem freien Sessel am Tisch, blickte kurz in die Runde, bevor sie sich niederließ. „Jetzt gehöre ich also zu euch", sagte sie dann. „Ebenso wie ihr alle habe ich einen Angehörigen durch die Schuld des Todesmutanten verloren, und ebenso wie ihr habe ich nicht vor, dies einfach so hinzunehmen. Für mich zeichnete sich das Ende von dem Moment ab, an dem ich erfuhr, dass sich Vincent Garron an Bord der ST. AMARINA aufhält." Der Kreis um Cartoin Kohau hatte schon lange versucht, Kontakt mit ihr zu bekommen und sie um finanzielle Unterstützung zu bitten. Jeder einzelne am Tisch hatte Vincent Garron Rache geschworen, wollte Vergeltung für das, Was der Mutant getan hatte. Es gab noch weitaus mehr Menschen, die Opfer zu beklagen hatten, denn der Todesmutant hatte aller Voraussicht nach über tausend Menschen getötet.
    Nur die wenigsten Angehörigen der Opfer hatten Kontakt aufgenommen, so dass sie sich miteinander verständigen konnten. Nach dem Verlust seines Sohnes hatte sich Cartoin Kohau mit vielen Männern und Frauen verständigt. Er hatte zahlreiche Gespräche geführt, um sie für seinen Racheplan zu gewinnen. Einige wenige Terraner hatten sich ihm angeschlossen. - Sie saßen nun mit ihm am Tisch und warteten darauf, dass Janyan Jankinnen sich äußerte. Die Konstellation war nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Sie wussten alle durch Solder Brants vor dem eigentlichen Wahltag, dass Joskar Jankinnen mit Vincent Garron zusammengearbeitet hatte. Welcher Art die Kontakte des Milliardärs zu dem Mutanten genau gewesen waren, wusste bislang niemand.
    Nun saßen die Opfer des Mutanten der Tochter jenes Mannes gegenüber, der vielleicht sogar den Mutanten aus freiem Willen entscheidend gefördert hatte. Aber es bestand kein Zweifel daran, dass Janyan Jankinnen mit den Machenschaften ihres Vaters nichts zu tun hatte. „Ich stelle die ganze Finanzkraft unserer Unternehmensgruppe zur Verfügung", erklärte die Milliardärstochter. Janyan
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