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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht
Autoren: Unbekannt
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er.
    „Wenn sich das Galaktikum konsolidiert, wolltest du mir persönlich die Position von Camelot verraten."
    Eins war ihm klar: Nach Paolas Abwahl wurde so schnell nichts daraus.
    Atlan schüttelte den Kopf. „Das kommt noch, keine Sorge. Aber nicht heute."
    „Behalte die Koordinaten ruhig weiter für dich", sagte der LFT-Kommissar. „Möchtest du mit uns speisen?"
    „Nein, danke. Es wird Zeit für mich, nach Camelot zurückzukehren. Ich wollte euch nur gratulieren. Wir sehen uns später."
    „Gratulieren? Wozu eigentlich?"
    Erst jetzt schien der Arkonide die unangenehme Stimmung auf der Empore zu bemerken. Er musterte die Anwesenden und grinste erneut.
    „Ihr habt euch wirklich gründlich abgeschirmt", spottete er. „So etwas hat nicht einmal Perry früher hingekriegt. Und euer TLD-Chef hilft noch mit."
    Der Arkonide nickte Paola Daschmagan zu. „Du solltest hinausgehen", empfahl er ihr. „Stell dich den Medien, die auf dich warten. Sonst glauben die Terraner noch, sie haben die Falschen gewählt."
    „Das haben sie..." Paola Daschmagan stockte und blickte Atlan stirnrunzelnd an.
    „Augenblick mal, was willst du damit sagen?"
    „Zwei Komma sieben Prozent Stimmen mehr, als ihr gebraucht hättet. Bis dann!"
    Der Arkonide legte zum Gruß die rechte Handfläche gegen die Brust und verschwand auf der Treppe. Die Terraner blieben wir erstarrt sitzen, nur Khan stand noch auf seinem Platz.
    „Ich glaube", sagte Cistolo in das Schweigen, „wir haben etwas verpaßt."
    Der LFT-Kommissar aktivierte seinen Armbandkom und fragte das Wahlergebnis ab.
    „Atlan hatte natürlich recht", sagte er dann. „Paola Daschmagan ist weiterhin Erste Terranerin."
    Pontainer erwachte als erster aus der Starre.
    „Los, los, abrücken! Wir müssen uns den Medien stellen. Du kannst dir schon mal ein paar Dankesworte zurechtlegen, Paola."
     
    13.
     
    ST. AMARINA
    18. August 1290 NGZ
     
    Tuyula Azyk schrak mit einem schrillen Schrei empor. Sie schlug gegen den Medoroboter, der neben ihrem Bett schwebte. Ein warmer Lufthauch streifte ihr Gesicht, dann hörte sie die Stimme der Ärztin.
    „Guten Morgen, Kleines", sagte sie. „Wie geht es dir?"
    Langsam lüfteten sich die Schleier vor ihren Augen. Überall um sie herum ragten grüne Sträucher und duftende Büsche auf. Eine Weile ließ sie die Umgebung auf sich einwirken.
    „Das tut gut", sagte sie und setzte sich auf den Bettrand. „Wieso habe ich geschlafen?"
    „Ich hatte dir ein Beruhigungsmittel verabreicht", antwortete Roswitha Angelonge.
    „Es war bitter nötig. Du hast übrigens fünf Tage durchgeschlafen. In dieser Zeit hat die ST. AMARINA über zwanzig Hyperraum-Etappen durch die Galaxis hinter sich gebracht."
    „Soviel? Wo sind wir?"
    „Keine Ahnung." Rose hob die Schultern. „Irgendwo in der Milchstraße. Vincent läßt uns nach wie vor planlos durch die Gegend fliegen." Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Keiner weiß gerade, was los ist, aber wir können anscheinend nur noch Flüge antreten, die näher an das Solsystem heranführen. Weg vom Solsystem können wir nicht."
    „Warum geht das nicht?" Tuyula verstand nicht so recht, worin das Problem lag. „Und wo steckt eigentlich Vincent?"
    „Das sind zwei Fragen auf einmal." Rose lächelte kurz. „Warum wir nicht mehr fliegen können, wie wir wollen, wissen wir auch nicht. Der Kommandant murmelte etwas von blöder Syntronik, aber er ist gerade zu keiner eigenen Leistung fähig, steht völlig unter Vincents suggestiven Befehlen. Und der? Der steckt schon wieder in einer Senke."
    „Hoffentlich geht sie kaputt, und er kehrt nie mehr zurück."
    „Das wäre eventuell auch nicht gut. Keiner weiß, wo wir dann stranden."
    Die Schlaftrunkenheit fiel endgültig von Tuyula ab. Sie sprang auf die Füße und blickte sich gehetzt um. Die schrecklichen Bilder vom Tod Jankinnens entstanden neu vor ihrem geistigen Auge.
    „Ich will es nicht mehr sehen", flehte sie. „Bitte, Rose, gib mir etwas, damit ich den Anblick nicht mehr ertragen' muß! Es ist scheußlich."
    „Ich habe dir eine höchstmögliche Dosis Beruhigungsmittel verabreicht", lautete die Antwort der Ärztin. „Mehr kann ich nicht für dich tun."
    Entschlossen setzte sich Tuyula in Bewegung.
    „Ist gut. Danke. Es geht auch ohne. Bis bald."
    Das Bluesmädchen ging an der Terranerin vorbei zur Tür.
    „Wo willst du hin? Mach keinen Unsinn, Tuyula! Vincent würde es dir sicher übelnehmen."
    „Ich will nicht, daß erneut jemand wegen mir sterben
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