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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht
Autoren: Unbekannt
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Wahlberichterstattung verschonen."
    Endlich willigte Paola ein. Sie mieteten einen Gleiter und saßen eine halbe Stunde später auf einer abgeschirmten Empore über der eigentlichen Gaststätte.
    Khan hatte dafür gesorgt, daß zwei Roboter in Tarnfeldern mitkamen. Man wußte nie.
    Die Roboter waren schräg oberhalb des Tisches plaziert und orteten permanent.
    Zwei bluesche Kellner umschwirrten die Terraner. Die Männer und Frauen entschieden sich für kleine Portionen, die der Wirt speziell für seine terranischen Gäste anbot. Von einer einzigen ertrusischen Portion hätte sich eine - vierköpfige Familie ernähren können.
    Cistolo war nicht bei der Sache und wählte seine Speisenfolge eher willkürlich aus.
    Trotz heftigster Gegenwehr stieg Wehmut in ihm auf. Seine Amtszeit endete eventuell schon in wenigen Tagen.
    Ein schwitzender Erster Terraner namens Georg Zima würde ihm die Entlassungsurkunde aushändigen. Es mußte sich erst noch herausstellen, ob der Mann ein blasser Bürokrat blieb oder im neuen Amt über sich selbst hinauswuchs.
    Der LFT-Kommissar fing einen durchdringenden Blick von Paola Daschmagan auf. Die noch amtierende Erste Terranerin schien seine Gedanken zu erraten.
    „Die Idee war vielleicht doch nicht so gut", sagte sie leise. „Ich sehe dir an, daß du dich ununterbrochen mit dem Ausgang der Wahl beschäftigst."
    Der LFT-Kommissar wehrte mit einer müden Handbewegung ab.
    „Ich muß nur daran denken; was wir in der Zukunft noch alles hätten bewirken können.
    Eventuell werden es künftig andere für uns tun. Außerdem macht mich das Geraune der anderen Gäste nervös; sie haben uns natürlich erkannt. Wir hätten uns einen separaten Raum geben oder uns durch spezielle Felder komplett abschirmen lassen sollen."
    „Noch können wir gehen", fuhr die Erste Terranerin fort.
    Stumm schüttelte Cistolo den Kopf. Er beobachtete die Blues, die mit dem Servieren der Vorspeise anfingen. Es gab Filet von der ertrusischen Riesenforelle mit europäischem Sahnemeerrettich. Das war eine Spezialität, die Khan noch nie gekostet hatte.
    Entsprechend eifrig machte er sich darüber her.
    „Das soll doch ...", begann Cornelius Pontainer plötzlich und ließ das Fischmesser sinken.
    Mit dem Kopf deutete er hinab in die Gaststube. Im über zweihundert Quadratmeter großen Areal wurde es plötzlich ausgesprochen lebendig. Die Gäste wandten ihre Blicke zum Eingang und erhoben sich teilweise von den Stühlen.
    Cistolo Khans Gesicht verdüsterte sich.
    „Tut mir leid", sagte er. „Damit konnte ich wirklich nicht rechnen. Jetzt nerven uns die Leute auch noch mit genauen Wahlergebnissen. Es ist wohl besser, wir nehmen den Hinterausgang."
    Er verzog das Gesicht und schob den Teller zur Seite.
    „Wer immer jetzt kommt und uns stört, bekommt es mit mir zu tun", kündigte er drohend an. „Vor allem, wenn ich erfahre, wer ihm erzählt hat, wo wir uns aufhalten."
    Von der Empore aus konnten sie nicht genau erkennen, wer den Raum betrat und wie viele Personen sich in seiner Begleitung befanden. Es können irgendwelche populären Medienvertreter sein, dachte Khan wütend.
    Schritte erklangen auf der Wendeltreppe, die herauf zur Empore führte.
    „Na warte!" Zornig wollte sich Khan erheben, während Paola Daschmagan offensichtlich überlegte, wohin sie verschwinden sollte.
    Zuerst erblickten sie nur eine hochgewachsene Gestalt im Schatten der Treppe. Die elastischen Körperbewegungen waren ihnen nur zu gut bekannt.
    „Atlan!" stieß Khan erleichtert hervor. Die Aufregung der Menschen hatte dem Unsterblichen gegolten, den jeder aus den Medienberichten und den geschichtlichen Informationen kannte. „Das ist etwas anderes ..."
    Der Arkonide grüßte in die Runde und kam herbei. In seinen Augenwinkeln bildeten sich kleine Lachfältchen.
    „Es war schwierig, euren Aufenthaltsort herauszufinden", sagte er. „Vor allem deshalb, weil euer TLD-Chef offensichtlich das Restaurant abriegeln lassen hatte und niemand durchlassen wollte."
    „Residor hat was?" fragte Paola Daschmagan entgeistert. „Wir sind doch hier privat."
    „Anscheinend nicht." Der Arkonide grinste erneut. „Ein Anruf hat genügt, um herauszufinden, wo ihr seid, und ein zweiter, um zu euch durchzukommen. Ein Dutzend Journalisten und Robotkameras wartet noch vor der Absperrung."
    Cistolo seufzte. Irgend etwas stimmte nicht. Der Arkonide kam doch nicht einfach nur aus Jux vorbei.
    „Bist du ins Solsystem gekommen, um dein Versprechen einzulösen?" fragte
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