Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geprüft. Der Kristall enthält das Programm, mit dem Bangon den Kode der Voice-Roboter geknackt hat. Anschließend konnte er sie öffnen und den Holoprojektor gegen kleine Thermostrahler aus swoonscher Produktion austauschen."
    Cistolo wandte sich an Bangon und musterte den fettleibigen Mann von oben bis unten.
    „Warum?" wollte er wissen. „Was macht das für einen Sinn?"
    Elias Jakob Bangon, Flottenadmiral außer Dienst und weltweit bekannter Hardliner, sah die Ausweglosigkeit seiner Lage ein. Leugnen hatte keinen Sinn.
    „Um sicherzugehen!" keuchte er. „Schaut euch doch nur Solder Brant an! Seit seiner Rückkehr von Arkon ist er nicht wiederzuerkennen. Und dieser. Zima taugt rein gar nichts.
    Also mußte ich eingreifen. Es darf nicht geschehen, daß jemand wie du oder Paola Daschmagan die Menschheit in den Untergang führt."
    „Ist das alles?" hakte Khan nach.
    Bangon schluckte und rollte mit den Augen. „Du ...du ..."
    „Es ist kein Grund, einen Menschen zu töten, oder? Du nimmst Jankinnens spekulative Zukunftsszenarien offensichtlich zu ernst."
    Wieder begann der ehemalige Flottenadmiral zu toben.
    „Mit euch wird es exakt so kommen, wie die Spots es prophezeien. Dir werdet die Menschheit in einen Abgrund stürzen."
    „Und du kannst dir für den Rest deines Lebens ein anderes Hobby als die Politik suchen", erklang Residors schneidende Stimme. „Los jetzt! Wir verschwenden unsere Zeit."
    Cistolo warf einen Blick auf den Chronographen seines Multifunktionsarmbandes. Bis zum Ende der syntronischen Abstimmung dauerte es noch vier Stunden. Es war höchste Zeit, daß er nach Terrania zurückkehrte.
    Die Mitteilung von der Verhaftung Bangons würde Staub aufwirbeln. Vielleicht half es dem einen oder anderen, seine Meinung über die künftige Politik auf Terra noch rechtzeitig zu revidieren.
     
    *
     
    Die Übertragungen der Trivid-Stationen gingen in die ganze Galaxis hinaus. Die aktuellen Prognosen sagten nach wie vor einen knappen Wahlsieg der Liberalen Einheit voraus. Hochrechnungen erübrigten sich im Zeitalter lichtschneller Syntrons. Bereits zehn Minuten nach dem Ende der Abstimmungsphase würde NATHAN das Wahlergebnis bekanntgeben.
    Die Verhaftung Bangons als Drahtzieher des Attentats auf den LFT-Kommissar hatten die meisten Sender noch gar nicht gemeldet. Sie hielten die Information bis nach der Wahl zurück. Damit zerschlug sich Cistolos Hoffnung, doch ein bißchen Einfluß auf den Ausgang zu nehmen.
    Drei Prozent, dachte er. Es sind gerade mal drei Prozent!
    Selbst wenn es nur ein Prozent oder ein halbes gewesen wäre, entschied sich damit die Zukunft der Ersten Terranerin und seine eigene.
    Der LFT-Kommissar hielt es in seiner Wohnung nicht mehr aus. Er ließ sich vom Transmitter in das provisorische Regierungsgebäude abstrahlen. Dort wußte er Paola und das Wahl-Management in dem Konferenzsaal, in dem sie sich immer besprochen hatten.
    Als Cistolo eintraf, unterschied sich die Stimmung der Anwesenden nicht spürbar von seiner eigenen. Noviel Residor hätte beim Anblick der Männer und Frauen vermutlich gefragt, was ein Verlierer in einer solchen Situation empfand. Zum Glück hielt sich der TLD-Chef auf dem Mond auf und kümmerte sich um die Fertigstellung des neuen TLD-Towers.
    Abgesehen davon, hätte ihm keiner der Anwesenden zu diesem Zeitpunkt eine Antwort darauf geben können. Es befand sich niemand unter ihnen, der schon einmal eine Wahl verloren hatte.
    „Wenn ich einen Vorschlag machen darf", sagte Cistolo an Stelle einer Begrüßung.
    „Was tut man gewöhnlich in einer solchen Situation?"
    Mehrere Dutzend Augenpaare starrten ihn fragend an.
    „Etwas zur Beruhigung der Magennerven", lieferte er die Antwort. „Wenn ihr einverstanden seid, dann lade ich euch zum Essen ein. Ich kenne ein sehr gutes Restaurant unweit des Sternenboulevards, das nach der Zerstörung durch die Dscherro kürzlich neu eröffnet hat. Er ist bekannt für seine, gute ertrusische Küche. Also genau das richtige, um sich den Magen vollzuschlagen." Khan grinste kurz. „Es gibt menschliche und bluesche Bedienungen. Wenn wir uns für die Blues entscheiden, stellen sie uns keine blöden Fragen."
    Paola zog ein trübsinniges Gesicht. „Mir ist überhaupt nicht nach essen zumute", kommentierte sie seinen Vorschlag.
    „Was aber nützt es, wenn du hier bleibst und die ganze Nacht Trübsal bläst?"
    Cistolo hakte nach: „Also gut. Wir sagen dem Wirt, er soll uns eine gemütliche Ecke herrichten und uns von jeglicher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher