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194 - Die Hölle der Erkenntnis

194 - Die Hölle der Erkenntnis

Titel: 194 - Die Hölle der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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schließlich und banden sie am Pfahl fest, der aus dem Holz ragte.
    Matthew Drax und der gefesselte Rulfan mussten hilflos mit ansehen, wie ein Fackelträger an den Scheiterhaufen trat. Blut rann aus den vielen Wunden, die Schwert- und Speerspitzen in ihre Haut geritzt hatten.
    »Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmen lässt, wirst du einen jämmerlichen Tod sterben!«, zischte Rulfan an die Adresse des greisen Schamanen. »Du kennst mich nicht, ich werde euch alle töten, wenn ihr das tut…«
    Der Fackelträger blieb vor dem Holzstoß stehen. Aruula wand sich am Pfahl. Sie brüllte, verfluchte Ulros und seine Leute und spuckte nach dem Fackelträger. Der senkte die Flamme und blickte zu Gauko’on herauf.
    »Er wartet auf meinen Befehl«, sagte der Greis. »Ihr geht zum Kratersee und erfüllt SEINEN Willen, oder sie brennt!«
    Matt konnte den Blick nicht von seiner Geliebten wenden.
    »Wir gehen«, sagte er. Hatten sie eine Wahl? »Bindet sie los, und wir tun, was du verlangst.«
    Mit einer Kopfbewegung bedeutete Gauko’on dem Fackelträger, sich zurückzuziehen.
    »Und wie stellt ihr euch das vor?« Matts Stimme klang heiser. »Es ist verdammt weit bis zum Kratersee. Zwei halbe Kontinente und ein ganzer Ozean liegen zwischen ihm und uns. Wie sollen wir dort hinkommen?«
    Epilog Drei Anangu kletterten zu ihr auf den Scheiterhaufen, unter ihnen der, der sie am Haar hinaufgezerrt hatte. Aruula spuckte ihm ins Gesicht, während er ihre Fesseln löste.
    Sie stießen sie vom Holzstoß und zerrten sie am Steinblock vorbei zurück zum Waran. Aruula sah hinauf. Ihr Blick begegnete dem ihres Geliebten. Angst und Sorge las sie darin; und Liebe.
    »Maddrax…!«
    Er nickte nur kurz. Ich hole dich da raus, sollte das heißen.
    Nichts kann uns trennen…
    Etwas wie Zuversicht strömte plötzlich in ihr Herz. Willig ließ sie sich von Ulros auf den Mammutwaran helfen. Die Krieger kletterten zu ihr herauf, und das Tier setzte sich in Bewegung. Durch die Menschengasse schaukelte es die Senke hinauf.
    Aruula blickte zurück. Was hatte sich abgespielt dort oben auf dem Steinblock? Was hatten Maddrax und Rulfan dem Finder gegeben, um sie vor dem Feuertod zu retten? Sie versuchte die Gedanken ihres Geliebten zu erlauschen. Und zwei Atemzüge lang gelang ihr das auch.
    Seine Angst strömte ihr entgegen, seine Angst um sie. Und ein paar Bilder: eine goldene Hand, die Steilklippen am Ufer des Kratersees, und ein dunkles, gewaltiges Felsmassiv. Der Wandler. Nein, ein Lebewesen. Nein, doch kein Lebewesen, nur ein in die Erde eingeschlagener Komet.
    Oder beides?
    Aruula war verwirrt. Was hatten diese Bilder zu bedeuten?
    Was für ein Lebewesen hatte Maddrax vor Augen, als er an den Wandler im Kratersee dachte?
    Der Waran erreichte den oberen Rand der Senke und trottete zurück zum Uluru. Bald sah Aruula nicht einmal mehr die Fackeln auf dem Steinblock. Sie drehte sich um. Vor ihr, unter dem Halbmond, wuchs das Massiv des Uluru. Sie musste an ihren Traum denken: An die Zärtlichkeiten ihres Geliebten, an die bedrängende Gegenwart des Fremden und an seinen Schrei: Ich bin es!
    ENDE
    [1] Siehe Maddrax Nr. 149 »Auf Messers Schneide«
    [2] Siehe Maddrax Nr. 191 »Das Duell«
    [3] Siehe Maddrax Nr. 149 »Auf Messers Schneide«

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