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1936 - Im Para-Bunker

Titel: 1936 - Im Para-Bunker
Autoren: Unbekannt
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dergleichen? Stark genug, um den Hyperfunkverkehr abbrechen zu lassen?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Uns liegen keine entsprechenden Meldungen vor", sagte sie Frau sofort. Sie preßte kurz die Lippen zusammen. „Ist es wichtig?"
    Ich behalf mir mit einer Lüge - wie ich hoffte, denn sollte es die Wahrheit sein ... Ich wagte nicht länger darüber nachzudenken.
    „Eine Sache von Leben und Tod", sagte ich. „Ich brauche unbedingt Kontakt zur LYRA-PSR-14, wirklich unbedingt."
    Sie dachte nach und legte die Stirn in Falten.
    „Ich kenne da ein paar Tricks", sagte sie schließlich. „Kannst du mich auf Tahun finden - man kann sich hier sehr gut verlaufen?"
    „Ich werde dich schon finden", gab ich schnell zurück. „Ich komme, so schnell ich kann."
    Sie gab mir die Kennziffern ihres Arbeitsplatzes, und ich schnappte mir den nächsten arbeitslosen Roboter, der mich auf dem kürzesten Weg in ihre Station führte, einen Raum, der mit Geräten aller Art vollgestopft war ein Spielzimmer für Freaks, die sich inmitten von Konsolen, Instrumentenpaneelen, Meßinstrumenten, Tastaturen und anderem Krimskrams dieser Art wohl fühlten.
    „Seejena Mirdyl", stellte sie sich knapp vor und gab mir die Hand.
    Sie sah nicht nur hinreißend aus; sie war sogar, was ich schätze, ein paar Zentimeter kürzer als ich - und sie roch auch sehr gut. Aber war dies der Ort und die Zeit, dergleichen zu bemerken?
    „Lancelot Barnigg", antwortete ich. „Was kannst du erreichen?"
    Sie grinste kurz. „Wenn mich eines fasziniert, dann ist es Kommunikation abseits des Erlaubten und Üblichen."
    Etwas irritiert blickte ich sie an. Wie ich feststellte, benutzte sie eine Tastatur; um Daten einzugeben, arbeitete also nicht mit der Spracheingabe der Syntronik.
    „Früher hätte man Menschen wie mich als sogenannte Hacker bezeichnet", fügte sie hinzu. „Ich betreibe es als Passion, Daten herauszufinden ..."
    „Hm", machte ich, weil ich mir unter dem Ausdruck nichts vorstellen konnte. Hauptsache, sie machte ihre Arbeit gut.
    „Ich vermute", so fragte sie, „ihr habt neben der normalen Funkverbindung auch eine Art Standleitung eingerichtet, um wissenschaftliche Daten durch den Kosmos zu schicken, richtig?"
    „Ich erinnere mich daran, es stimmt. Aber ich kenne keine Einzelheiten."
    „Das macht nichts", gab sie zurück. „Hast du diese Leitung irgendwann in der letzten Zeit benutzt?"
    Ich dachte nach und nickte dann. An die Einzelheiten konnte ich mich noch halbwegs erinnern. Sie grinste breit, als ich fertig war.
    „Dann los!" sagte sie und machte sich an die Arbeit. „Als erstes wenden wir uns an NATHAN. Dein Kontakt ist dort mit Sicherheit in einer leicht gesicherten Außensektion abgespeichert, zusammen mit den technischen Daten, also der Frequenz, den Daten des Anschlusses und dergleichen mehr. Von da gehen wir aus."
    Sie brauchte nur wenige Minuten, um die gewünschten Informationen auf einen Monitor zu befördern.
    „So, und jetzt stellen wir von hier aus mit diesen Daten eine Verbindung zur LYRA-PSR-14 her", verkündete sie.
    Eine halbe Minute später hellte sich ihre Miene auf - und wurde dann finster.
    „Punkt eins", sagte sie nachdenklich. „Die LYRA-PSR-14 existiert noch, ich habe Kontakt. Aber dort meldet sich niemand."
    Eine furchtbare Ahnung stieg in mir auf, aber ich schwieg, um Seelena nicht unnötig aufzuregen. Sie arbeitete konzentriert weiter; was sie im einzelnen machte, verstand ich nicht, aber sie schien ziemlich genau zu wissen, was sie wollte.
    „An Bord ist technisch ziemlich viel ausgefallen", sagte sie schließlich. „Die Syntronik reagiert nicht auf meine Impulse, aber ich habe es geschafft, mich in das Bordkommunikationsnetz einzuloggen. Die Anlage arbeitet noch; ich kann, wenn ich will, zu jedem einzelnen Raum an Bord Verbindung aufnehmen."
    „Tu das!" bat ich sie. „Zuerst die Zentrale ... !"
    Dort war es still, kein Laut war zu hören. Meine Vorahnung verstärkte sich. Die Kabine des Kommandanten. Ebenfalls Totenstille.
    „Versuch’s in der Medosektion", bat ich.
    Seelena nickte und bearbeitete ihre Tastatur. Stille. Völlige ...
    „Lauter!" stieß ich hervor. „Kannst du das verstärken?"
    Problemlos", antwortete sie.
    Wenig später war das schwache Geräusch, das ich im Hintergrund wahrgenommen hatte, besser zu hören.
    Stöhnen. Ein schwaches Ächzen, das nach Schmerzen klang. Irgendjemand an Bord lebte noch, war aber offenbar verletzt und unfähig, etwas zu unternehmen. Wenn die Roboter dort noch
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