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1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin
Autoren: Unbekannt
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durcheinander. Er wußte lediglich, daß er Gewinne in einer wahrhaft galaktischen Größenordnung gemacht hatte - und das tröstete ihn über alle Qualen hinweg. „Verschwinde!" forderte er und ruderte mit den Armen, als wollte er einen Vorhang zur Seite ziehen.
    Gucky folgte tatsächlich der Anordnung. Der.
    Ilt teleportierte in die Zentrale, wo er sich entspannt in seinen Sessel sinken ließ.
    Keine zwei Minuten später taumelte Hotch-Kotta durch das Schott herein. Als er Julian Tifflor, Icho Tolot und Gucky sah, blieb er stehen, blickte mit blutunterlaufenen Augen von einem zum anderen, massierte sich die Schläfen und stöhnte: „Ich bin also doch nicht verrückt geworden."
    Hotch-Kotta schleppte sich mit sichtlicher Mühe zu einem Sessel und setzte sich hinein.
    Verstört zog er den Bademantel zusammen, den er sich übergestreift hatte. „Wie seid ihr an Bord gekommen?" fragte er. „Ich weiß genau, daß ich allein in der MAJJETT war, als ich von Ketchorr gestartet bin."
    „Du kennst meine Fähigkeiten", sagte Gucky. „Ich habe meine beiden Freunde an der Hand genommen und bin mit ihnen zu dir gesprungen. Das war kurz vor dem Moment, da du in den Überlichtflug gehen wolltest. Zu diesem Zeitpunkt warst du schon sternhagelvoll."
    Hotch-Kotta atmete einige Male tief durch, dann schloß er die Augen, stöhnte leise, legte sich die Hand an den Hals und kämpfte sichtlich mit seinem Wohlbefinden. Tiff fürchtete bereits, daß er sich übergeben werde, da erholte er sich plötzlich. „Was wollt ihr von mir?" kam die nüchterne Frage. „Mit dir in dein Heimatsystem fliegen", antwortete Tifflor. „Wir müssen die Völker von Puydor vor der Gefahr warnen, die ihnen durch Nii'Nevever droht. Vielleicht können wir die Träumerin noch aufhalten und verhindern, daß sie alle Völker dieser Galaxis unterjocht."
    Hotch-Kotta streckte abwehrend beide Hände aus, wobei er die Finger weit spreizte. „Laßt mich nachdenken!" bat er. „Ich muß euch mitnehmen. Daran ist nun nichts mehr zu ändern. Der Kurs bleibt, wie ich ihn eingestellt habe. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir noch ein wenig Zeit bis zu unserer Ankunft in Wanseroo. Bis dahin - laßt mich schlafen! Ich hab's verdammt nötig."
    Er erhob sich und ging mit schleppenden Schritten zum Schott. „Die Zeiten werden schlechter", klagte er. „Man kann nicht einmal mehr feiern, wie man will, ohne dabei gestört zu werden!
     
    3.
     
    Die Jugend ist das Kreuz unserer Zeit.
    Was die Alten in mühsamer Arbeit aufgebaut haben, verspielt sie durch Leichtsinn und mangelndes Interesse. Sie ist dem Luxus verfallen, kennt keine Manieren und verlacht die Autorität, sie weiß nicht, was Respekt den Älteren gegenüber bedeutet, läßt lauter Dummheiten heraus, wenn sie den Mund aufmacht, hat mehr Interesse an Drogen als am Geist und lauscht mehr den Impulsen ihres Unterleibs als jenen des Verstandes.
    Wanseroo, Koraw: Aus den „Fersen des Weisen Soppo-Holtas" aus dem Jahre 4882 vor Beginn der modernen Zeitrechnung, mit denen dieser den Bau der „kosmischen Würfel" begleitete.
     
    *
     
    Michael Rhodan stand auf einem Hügel und blickte zur EIDENGOORD hinüber, die etwa einen Kilometer von ihm entfernt auf einer weiten Grasebene stand. Jii'Nevever hatte ihm den Raumer als Flaggschiff einer Flotte zugewiesen, die noch nicht einmal bestand.
    Die EIDENGOORD war ein Linsenschiff mit einer Länge von 75 Metern. Die Mannschaft - ein bunt zusammengewürfelter Haufen ehemaliger Chronauten - war alles andere als eingespielt. Der Terraner war sich darüber klar, daß er noch viel Arbeit mit der Truppe haben würde, bevor der Betrieb an Bord reibungslos lief.
    Die Sonne Minzant stand tief am Horizont. Ihr Licht schuf eigenartige Reflexe auf den regenfeuchten Pflanzen der Ebene und den Rundungen des Raumschiffs.
    Michael Rhodan war unzufrieden. Er ballte die Hände zu Fäusten und streckte sie zum Himmel empor. „Ich will Macht!" schrie er, und dabei brach alle in ihm aufgestaute Enttäuschung aus ihm heraus. „Ich will mehr Macht! Hörst du mich?
    Ich fordere mehr Material. Ich brauche Raumschiffe. Roboter. Geschütze! Ich will eine echte Flotte! Ich brauche Durchschlagskraft - nicht nur die EIDENGOORD! Shabazza will, daß ich diese Macht erhalte!"
    Er empfand sich als Jii'Nevevers General, und als solcher wünschte er sich ein anderes, mächtigeres Raumschiff - vor allem eine andere Flotte. Was derzeit dazu zählte, entsprach ganz und gar nicht seinen Vorstellungen,
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