Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beschieden sein, wenn sie sich ebensowenig um die Angelegenheiten anderer kümmern würden wie um ihre eigenen!" warf Xaxxo ein und polierte einige Schuppen an der Schulter des Regenten.
    Ogal-Achua stieß ihn so heftig zur Seite, daß er zu Boden stürzte. „Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt!" polterte er. Dabei blickte er den Schuppenputzer so zornig an, daß dieser Hals über Kopf aus dem Thronsaal flüchtete.
    Der Bagarn konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er mochte Xaxxo nicht, und er traute ihm nicht über den Weg. Er war überzeugt davon, daß der Putzer vor allem deshalb die Nähe zum Herrscher suchte, um Informationen zu gewinnen. Er wußte nur nicht genau, für welchen Zweck dies geschah. Er nahm sich vor, die Privaträume Xaxxos zu untersuchen. Einfacher wäre gewesen, die Geheimagenten des Hofes damit zu beauftragen, doch reizte es ihn, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. „Was erwartest du von mir?" fragte er seinen Vater. „Wir dürfen nicht in Untätigkeit verharren, während eine unbekannte Gefahr auf uns zurückt", entgegnete der Bygoon. „Wir haben die Verantwortung für die Planeten unseres Reiches. Wenn wir einfach nur abwarten, könnte es eines Tages zu spät sein. Für uns alle. Auch für dich. Also werde ich dir eine Aufgabe übergeben, bei der du dich bewähren kannst."
    „Ich könnte den Schutz der unberührten jungen Damen übernehmen", schlug Ogal-Borstik vor und wandte sich an Kantal-Artas, die konservative Kommunikatorin.
    Als er sah, wie sie reagierte, begann er innerlich zu feixen. Damit war es aber vorbei, als er seinen Vater ansah. Nie zuvor hatte er ihn so zornig und streng erlebt. „Es reicht!" brüllte der Bygoon. Er glitt von seinem Thron herab und schritt mit geballten Händen auf ihn zu. „Geht es nicht in deinen Schädel hinein, daß wir es mit anderen Problemen zu tun haben als mit deinen ewigen Frauengeschichten?"
    Ogal-Borstik schluckte kurz, fing sich dann wieder, und hatte Mühe, sich ein Lächeln und einen seiner lockeren Sprüche zu verkneifen.
    Er richtete sich hoch auf, tat, als sei er diszipliniert, und fragte ebenso kurz wie kühl: „Was soll ich tun?"
     
    *
     
    Das enervierende Schnarchen endete für einen kurzen Moment, Hotch-Kotta öffnete ein Auge und schloß es sofort wieder. Dann setzte das Schnarchen erneut ein.
    Gucky blinzelte Julian Tifflor zu, und der Terraner verstand. Der Koraw war aus seinem Rausch aufgewacht und spielte ihnen nur noch vor, daß er schlief. In Wirklichkeit versuchte er, die Situation zu begreifen, in der er sich befand, und er überlegte, was er nun tun sollte.
    Der Mausbiber beschloß, Hotch-Kotta zu helfen. Er hob ihn telekinetisch so behutsam an, daß der Händler nichts davon bemerkte.
    Während der Koraw in allen nur erdenklichen Tönen und Varianten schnarchte und dabei bemüht schien, höchste Dezibelzahlen zu erreichen, beförderte der Ilt ihn sanft aus der Zentrale hinaus, über einen kurzen Gang hinweg und in die Hygienekabine hinein, die unmittelbar neben der Eignerkabine lag.
    Als Hotch-Kotta sich genau unter der Dusche befand, ließ Gucky ihn auf den Boden sinken und löste Bruchteile von Sekunden darauf die Dusche aus. Koraw bevorzugten offensichtlich eine Hitze- und Staubdusche: Zuerst rauschte warme, trockene Luft auf Hotch-Kotta herunter, dann folgte ein Schwall feinsten Sandes, den daraufhin eiskalte Luft hinwegfegte. Zuletzt prasselte grober Sand auf den Alkoholisierten, der auf den Schuppen sicher deutlich zu spüren war.
    Mit einem wilden Schrei schoß der Händler hoch und schlug mit Armen und Beinen um sich, konnte sich jedoch nicht befreien, da Gucky ihn wie einen Kreisel drehte und nicht aus der Dusche entließ. Erst als Hotch-Kotta die Augen weit aufriß und ihn anblickte, stellte er die Dusche ab. Es folgte ein letzter Stoß heißer Luft, der die Schuppen endgültig reinigte. „Guten Morgen, mein lieber Freund", begrüßte er den Eigner der MAJJETT. „Wie ist das werte Befinden? Was macht der Kopf?"
    „Meister der Steine!" ächzte der Koraw. „Ich habe das Gefühl, sie sind da drinnen und hämmern sich einen Weg nach draußen."
    Hotch-Kotta ließ sich auf die Knie sinken. Er litt tatsächlich unter heftigsten Kopfschmerzen, war vollkommen verwirrt und wußte nicht, ob er unter halluzinatorischen Nachwirkungen des übermäßigen Alkoholgenusses litt oder ob der Mausbiber wirklich da war. Der Händler versuchte sich an die Ereignisse von Ketchorr zu erinnern, aber er brachte alles
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher