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1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin
Autoren: Unbekannt
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von Na'Call, und sie respektieren mich."
    „Wir möchten wissen, wo die INTURA-TAR geblieben ist und wo sie sich zur Zeit aufhält", sagte Julian Tifflor zu den merkwürdigen Leuchterscheinungen. „Welches Schicksal hat das Generationenschiff erlitten, das einst Guu'Nevever transportierte?"
    Er hatte kaum ausgesprochen, als die telepathischen Impulse der Na'Call zu einem einzigen Chaos wurden, aus denen sich keine klaren Formulierungen herausfiltern ließen. Es schien, als hätte Tiff mit seiner Frage eine besondere Unruhe ausgelöst, als seien die Weisen nicht in der Lage, sich auf wenige Gedanken zu konzentrieren.
    Doch nach einigen Minuten versiegte das Chaos. Aus dem Durcheinander kristallisierte sich allmählich eine Gedankenlinie heraus.
    Die Unberührbaren philosophierten über die Tatsache, daß der Begriff Guu'Nevever zur Zeit eine unbekannte Größe war. Doch wie konnte eine unbekannte Größe das Schicksal der IN-TURA-TAR beeinflussen? Darüber hinaus fragten sie sich, ob das Lebensschiff der damaligen Zeit mit dem gleichnamigen Generationenraumer von heute überhaupt identisch war.
    „Was ist los?" fragte Ogal-Borstik, der keinen Zugang zu diesen Gedanken hatte. „Ich höre gar nichts mehr."
    „Sei froh", sagte Gucky. „Erst gingen alle Gedanken durcheinander, und nun bewegen sie sich in einer Endlosschleife. Es ist immer wieder das gleiche. Da kannst du schwindelig im Kopf werden."
    Minuten verstrichen, ohne daß sich etwas änderte. Es schien tatsächlich so, als seien die Na'Call in ihren eigenen Gedanken gefangen und könnten sich nicht mehr daraus lösen.
    Da wurde es Gucky zuviel. Energisch suchte er den telepathischen Kontakt zu den Na'Call.
    Meine lieben Freunde, signalisierte er. Laßt uns vernünftig und flott miteinander reden.
    Ich bin sozusagen ein Psi-Bruder von euch.
    Die Wirkung war ganz anders, als er erwartet hatte.
    Sie hießen ihn nicht als Psi-Begabten willkommen, sondern schreckten panisch vor ihm zurück. Die leuchtenden Erscheinungen stoben von ihm weg, als hätte er sie mit einem telekinetischen Impuls attackiert.
    Gucky erkannte blitzschnell, daß die Na'Call im Grunde genommen scheue und verängstigte Geschöpfe waren und daß sie sich vor ihm fürchteten, weil er eine ähnliche Begabung hatte wie sie. Er reagierte darauf und zog seine Esperkräfte augenblicklich zurück, doch es war schon zu spät.
    Die leuchtenden Irrwische verschwanden schlagartig aus der Hauptleitzentrale. „Du hast sie vertrieben", klagte Ogal-Borstik und blickte ihn vorwurfsvoll an. Nachdem die Na'Call ihn mit ihren telepathischen Impulsen verschont hatten, fand er auf einmal positive Punkte an ihnen. „Ich habe es gespürt, daß du dich in ihre Gedanken geschoben hast. Das mochten sie nicht."
    „Ich wollte es nicht. Wirklich nicht. Ich habe es gut gemeint. Ich wollte ihnen nur helfen, ihre Gedanken zu ordnen."
    Der Ilt schickte den Weisen von Na'Call eine telepathische Botschaft hinterher, in der er ihnen versicherte, daß sie keinen Grund hatten, sich vor ihm zu fürchten. Und er versprach ihnen wiederzukommen.
    Gucky streckte seine telepathischen Fühler aus und horchte konzentriert. Er wollte ein Echo auf sein Angebot hören, doch die Unberührbaren schwiegen. Sie gaben nicht zu erkennen, ob sie mit einem erneuten Besuch einverstanden waren oder ob ihnen diese Ankündigung einen weiteren Schrecken versetzte.
    Schließlich hob er sich selbst telekinetisch in einen Sessel und ließ sich in die Polster sinken. Mit wenigen Worten berichtete er, wie er die Begegnung mit den Na'Call erlebt hatte.
    Für ihn als Telepathen war der Auftritt der seltsamen Wesen wesentlich intensiver gewesen als für die anderen. „Ich glaube nicht, daß es Sinn hat, länger hierzubleiben", stellte Julian Tifflor danach fest. „Die Na'Call brauchen Zeit, um sich zu erholen. Wir kehren ins Lamboru-System zurück."
    Ogal-Borstik war auf der einen Seite enttäuscht, auf der anderen Seite aber auch erleichtert. Mehr noch als zuvor war er von den Weisen von Na'Call fasziniert, zugleich aber hatte er Abstand gewonnen. Daß sie ihn telepathisch berührt hatten, störte ihn außerordentlich, und da er einen zweiten Zwischenfall dieser Art fürchtete, drängte er darauf, sofort aufzubrechen. „Es bleibt dabei", sagte er. „Ich verlasse die OKKURA. Auf Wanseroo warten einige Aufgaben auf mich, die ich erledigen möchte."
    Mitte Mai 1290 NGZ kehrte die OKKURA in das Lamboru-System zurück. Hier wartete eine Überraschung auf
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