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1926 - Rekruten für Zophengorn

Titel: 1926 - Rekruten für Zophengorn
Autoren: Unbekannt
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konnte Perry Rhodan nicht sagen. Es gab Fragen, die vermochte auch ein potentiell Unsterblicher nicht zu beantworten, und diese gehörte ganz gewiß dazu. Aber es gab Dinge im Leben, die er sich nicht verdienen mußte. Sondern er mußte sich diese Dinge nehmen. Mondra Diamond rückte nahe an ihn heran. Rhodan spürte ihren Körper. Es war ein gutes Gefühl. „Vielleicht ist das die einzige Möglichkeit, die wir auf lange Zeit hinaus haben", flüsterte sie. „Keiner weiß doch, was im Century-Sektor passiert. Möglicherweise bekommen wir niemals eine andere Chance. Davor habe ich Angst, Perry."
    Er wußte genau, daß sie recht hatte. Und selbst wenn all das beendet war, was ihn im Augenblick durch die Galaxien trieb - was blieb im Alltag? Er lebte bis ans Ende der Zeit, und sie würde altern.
    Er konnte nicht mit ihr alt werden und sterben. Jeder Tag, den sie gemeinsam verbrachten, trennte sie auch ein Stück weit voneinander. Es gab keinen Grund zu warten. „Du hast recht, Mondra", sagte er. „Aber ..."
    „Ja, Mondra?"
    Sie hielt sich demonstrativ die Nase zu. „... aber wir müssen uns vorher waschen. Du stinkst nämlich wie ein terranisches Pferd."
     
    *
     
    Er saugte ihren Duft in sich hinein. Ihre Stimme war so nahe an seinem Ohr, daß er nicht mehr die Worte verstand, sondern nur noch ihren Klang aufnahm.
    Ihre Haare, die sie notdürftig mit einem großen Stück Zellstoff getrocknet hatte, strichen über jeden Quadratzentimeter seiner Haut. Das Gefühl brachte ihn um den Verstand, weil er es so lange entbehrt hatte.
    Hundert Jahre. Tausend ... Eine Ewigkeit. Er wußte, daß das fremdartige Etwas aus dem Linearraum jetzt ins Raumschiff sehen konnte, durch die Bullaugen seiner Kabine. Aber es kümmerte ihn nicht.
    Perry Rhodan, verliebt im Universum.
    Sternenprinz und Sternenprinzessin, in einem klapprigen Raumschiff, tausendmal schneller als das Licht.
    Großadministrator, Hanse-Sprecher, Ritter der Tiefe. Schwitzt auf einer Pritsche, die für eine Person zu klein wäre.
    Der Sechste Bote von Thoregon - am Ende nur ein Mensch? Wer hätte das gedacht.
    Beinahe hätte er über sich selbst gelacht.
    Doch er biß sich auf die Lippen, weil er Angst hatte, daß Mondra ihn nicht verstehen würde.
     
    *
     
    Rhodan betrat die Zentrale der GLIMMER mit verschlossenem Gesicht, aus dem sich nichts ablesen ließ. Reginald Bull, Trabzon Karett, Nico Knobloch und Monkey waren bereits anwesend, sie hatten ebenfalls ihre Masken abgelegt. Tautmo Aagenfelt und Mondra Diamond fehlten noch.
    Rhodans erster Blick galt Reginald Bull; so burschikos sich der Dicke gewöhnlich auch gab, besaß er doch einen ausgeprägten Instinkt.
    Bull musterte ihn mit einem forschenden Blick. Aber er wußte nichts, und Rhodan legte Wert darauf, daß das noch eine Weile so bleiben würde.
    Er wollte zuvor mit Mondra besprechen, was geschehen war. Es war besser, wenn sie sich einige Tage Zeit ließen. „Hallo, Perry!" meinte der Dicke scheinbar fröhlich. „Schön, daß sich die Prominenz langsam mal blicken läßt! Wir sind nämlich so gut wie am Ziel."
    In der Mitte der Zentrale hockte in seinem Pilotensitz Eismer Störmengord. Der Goldner ließ mit sichtbarer Zufriedenheit seine Blicke über die Instrumente wandern.
    Rhodan nahm an, daß er sich über die Leistungssteigerung der Positronik freute.
    Irgendwie schien jeder einen Grund zur Freude zu haben, überlegte 'er. „Ein paar Sekunden noch - jetzt!" Die konturlosen Schlieren, die den Panoramaschirm der GLIMMER ausgefüllt hatten, verschwanden und machten dem Funkeln der Sterne Platz.
    Im Zentrum des Bildes stand eine blaue Riesensonne.
    Nichts geschah. Rhodan hatte versucht, seine eigenen Erwartungen gering zu halten, dennoch konnte er sich `einer gewissen Enttäuschung nicht er; wehren. Immerhin waren dies die Koordinaten, die man ihm im Baolin-Deltaraum genannt hatte. Daß an den Aussagen eines Helioten etwas falsch sein konnte, wollte er nicht glauben. Die SOL mußte in der Gegend sein, es war einfach nicht anders möglich. „Das ist Century", verkündete Eismer Störmengord. „Ein Hyper-Leuchtfeuer erster Güte, das von vielen Raumschiffen zur Orientierung benutzt wird.
    Ansonsten völlig bedeutungslos: keine Planeten, keine Raumstationen, keine Bebenwacht. Von Zophengorn exakt 1499 Lichtjahre entfernt."
    Störmengord betrachtete `voller ;Sorgfalt die Anzeigen, die der terranische Orter ZZ-89 ihm lieferte. „Im Umkreis von einem Dutzend Lichtjahren sind keinerlei Raumfahrzeuge
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