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1924 - Intrigen auf Arkon

Titel: 1924 - Intrigen auf Arkon
Autoren: Unbekannt
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Weise zu drillen und immer wieder zu Höchstleistungen zu treiben.
    Kamurte leckte sich die Lippen.
    Die fremden Schiffe kamen rasch näher. Kamurte ließ alle Möglichkeiten der Ortung spielen, Massetaster, Energietaster, Hyperortung. Die Schiffe waren groß, jedes durchmaß niemals einen Kilometer, und die Energieortung zeigte auf, daß sie sich mit großer Geschwindigkeit und starker Bewaffnung - aktivierter Bewaffnung! - dem Zentrum von Thantur-Lok näherten.
    Über einen Kilometer ...
    Eines der ersten Schiffe mit über tausend Metern war die VEASTARK gewesen: ein eintausendfünfhundert Meter durchmessendes Superschlachtschiff der Universum-Klasse. Die Terraner hatten es am 3. Juni 1984 ihrer Zeitrechnung den Arkoniden gestohlen und dann als TITAN in ihre Dienste gestellt.
    Kamurte wußte solche Details. Er war gewissermaßen ein Experte in terranischer Geschichte, denn es war vornehmlich den Terranern zuzuschreiben, daß Arkon nach deren Auftauchen niemals wieder an die große' und ruhmreiche Vergangenheit hatte anknüpfen können. Terraner waren es gewesen, zusammen mit dem Hochverräter Atlan, die seinerzeit den Robotregenten ausgeschaltet hatten, der damals das Große Imperium beherrscht hatte.
    Nur ein paar Generationen, vielleicht zweihundert Jahre, hatten gefehlt, dann wäre der Robotregent, getreu der Programmierung durch die Alten, soweit gewesen, die Herrschaft wieder abzugeben an den Adel Arkons, wie es sich gehörte, an einen richtigen Imperator vom alten Schlage. Gewiß, auch das wußte Kamurte, Arkon war damals schwach gewesen, sogar von Degeneration hatte man gesprochen, aber mit ein bißchen Zeit...
    Aber Rhodan und Atlan hatten den Robotregenten gestürzt, Atlan hatte sich als Gonozal VIII. zum Imperator gemacht, und wenige Jahrzehnte danach hatte das Große Imperium von Arkon mit dem Solaren Imperium Rhodans fusionieren müssen zum Vereinten Imperium, auch dies unter Rhodans Leitung. Was für eine Schmach war das gewesen, unvergessen bis heute - wenigstens bei arkonidischen Patrioten.
    „Kommandant!" ließ sich Kamurte vernehmen.
    „Was willst du?"
    „Die fremde Flotte durchfliegt nach den vorliegenden Unterlagen gerade eine fünfdimensionale Wirbelzone."
    „Und?" Die Stimme des Kommandanten klang unwirsch.
    „Diese Wirbelzone kann den Schiffen zwar nicht gefährlich werden, müßte aber die Ergebnisse der Ortung erkennbar abschwächen. Da dies nicht der Fall ist, halte ich diese Flotte für eine Simulation und nicht für echt!"
    Schweigen war die erste Antwort, dann war ein leises Gelächter zu hören.
    Kamurte leckte sich die trocken gewordenen Lippen. Er hatte allen Mut zu dieser Intervention aufwenden müssen.
    „Wer hat gesprochen?"
    „Soldat Kamurte, Erhabener!"
    „Gut gemacht, Kamurte. Der Probealarm ist hiermit aufgehoben!"
    Kamurte stieß einen halblauten Seufzer aus. Im gleichen Augenblick verschwand die fremde Flotte von den Bildschirmen; sie war tatsächlich nichts weiter gewesen als ein Plan-Spiel aus dem Syntron.
    Der Ortungsspezialist lehnte sich in seinem Sessel zurück; er war mit sich zufrieden. Es tat ihm gut, vom Kommandanten öffentlich gelobt zu werden.
    Kamurte hatte ein Geheimnis, das er noch niemandem verraten hatte: Er wäre gern ein Held geworden. Nicht einfach nur einer unter Hunderttausenden von arkonidischen Soldaten und Raumfahrern, die aufopferungsvoll ihren Dienst taten, sondern ein richtiger Held - so einer wie der Bursche aus dem Trividfilm, den er vor dem Alarm angesehen hatte. Jemand, der bewundert und geachtet wurde und großes Ansehen genoß, nicht zuletzt bei den Frauen.
    Denn bei denen, so hatte Kamurte inzwischen leidvoll erfahren müssen, kam man mit Eifer, Pflichtgefühl und Disziplin nicht weiter - jedenfalls nicht bei jenen Frauen, die Kamurte insgeheim verehrte und anbetete. In der Wirklichkeit hatte er solche Frauen bislang nicht kennengelernt, aber es mußte sie geben. Gut, die meisten Trividfilme waren nicht gerade Dokumentationen, aber einen gewissen Wahrheitswert mußten sie haben, sonst hätte sie sich niemand angesehen.
    Kamurte stieß einen langen Seufzer aus.
    Er war seit drei Monaten zur AKX-13-S abkommandiert. Noch weitere neun Monate Arkonzeit, dann wurde er abgelöst und an anderer Stelle .eingesetzt.
    Es sei denn, er schaffte es bis dahin, sich eine Beförderung zu verdienen.
    Dann lief die einjährige Frist wieder von vorn an, bis zur Ablösung oder zur nächsten Beförderung. Und spätestens nach der zweiten Rangerhöhung
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