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1924 - Intrigen auf Arkon

Titel: 1924 - Intrigen auf Arkon
Autoren: Unbekannt
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vor Panik, als er sehen mußte, wie die dolchartigen, nadelspitzen Fangzähne das Schirmfeld nahezu mühelos durchstießen und auf seinen Helm prallten. Der Biß glitt an dem Helm ab, aber tiefe Schrammen in dem Hartplastikmaterial bewiesen, daß das Monster auch diesen Widerstand sehr bald brechen würde...
    Alarm!
    Kamurte stieß einen Fluch aus. Immer zum falschen Zeitpunkt! Er zögerte zwei Sekunden lang, dann schaltete er den Trividfilm ab. Wie der Streifen ausgehen würde, daran bestand nach Lage der Dinge ohnehin kein Zweifel. Die Person, die gegen das scheußliche Energiemonster kämpfte, war der Held des Filmes, und Helden kamen bei solchen Gelegenheit niemals um. Sie überlebten und bekamen am Ende die Heldin, die selbstverständlich einem der edelsten Geschlechter Arkons entstammte, bildschön war und natürlich auch von großem Reichtum.
    Kamurte verließ schnellstens seine Kabine und hastete zu seinem Einsatzort.
    Er tat in einer Nebenabteilung der Fernortung Dienst, ganz allein mit einem Haufen von Instrumenten und Syntroniken, die für die eigentliche Arbeit zuständig waren. Er hatte nur die Aufgabe, im Notfall einzuspringen, wenn eine Syntronik ausfiel - was so gut wie nie passierte, dafür war die Arkon-Technik einfach viel zu ausgereift und zu sehr perfektioniert.
    Aber er hatte zur Stelle zu sein, und wenn Alarm ausgelöst worden war, dann war es für ihn besser, wenn er schnellstens in seinen Dienstraum kam.
    Anderenfalls würde die syntronische Überwachung ihn beim Kommandanten der AKX-13-S verpetzten, und das dann unvermeidliche Donnerwetter wollte sich Kamurte lieber ersparen.
    Während hinter ihm das stählerne Schott geräuschlos geschlossen wurde, schwang er sich auf seinen Sessel; selbsttätig legten sich die Gurte um seinen Körper, und damit wurde dann auch das Signal ausgelöst, daß er zur Stelle war.
    92 Sekunden. Ein paar Herzschläge zuviel, nicht genug für ein Donnerwetter, aber ausreichend für einen Rüffel, der in seinen Personaldaten eingetragen werden würde. Kamurte machte sich abermals in einem Fluch Luft, aber sehr leise, denn auch der Sprechverkehr unterlag im Alarmfall syntronischer Überwachung.
    Rasch überflog er die unterschiedlichen Anzeigen.
    Die AKX-13-S war ein Wachfort der Flotte des Kristallimperiums, stationiert in der südlichen Peripherie von Thantur-Lok, einem Kugelsternhaufen, der bei den Terranern unter der nichtssagenden Bezeichnung M13 geführt wurde. Es war ein kleiner, aber für Kundige deutlicher Hinweis auf die stillschweigende Hegemonie der Terraner und ihrer Liga, daß bei den meisten Völkern der Galaxis inzwischen die originale arkonidische Bezeichnung Thantur-Lok kaum noch gebräuchlich war - nicht einmal bei jenen Völkern, die in diesem Kugelsternhaufen gelebt hatten und deren Kultur und Zivilisation erst .durch Arkons Macht und Größe entwickelt worden waren.
    Das Verhalten solcher Völker kam Kamurte extrem undankbar und verräterisch vor. Offenbar hatte man dort fast zur Gänze vergessen, was für eine glanzvolle Zeit die Arkonherrschaft gewesen war.
    Die AKX-13-S schwebte knapp drei Lichtjahre vom nächsten Sonnensystem entfernt im interstellaren Leerraum. Sie hatte einen Durchmesser von 600 Metern, bestehend aus einer natürlich kugelförmigen Zentraleinheit mit 300 Metern Durchmesser und vier stämmigen, balkenähnlichen Auswüchsen. Rund tausend Arkoniden bildeten die Besatzung, unterstützt von einer halben Hundertschaft von Naats, die vornehmlich für niedere und weniger anspruchsvolle Aufgabenbereiche eingeteilt waren, wie es in der arkonidischen Flotte von jeher Tradition war.
    Die Feuerkraft dieser Station AKX-13-S war ungefähr ebenso groß wie die der fünf Kreuzer, die in der Nähe der Station Patrouillendienste taten, und die der gut hundert Raumjäger, die im Ernstfall von der Besatzung der Station bemannt wurden. Das war keine gewaltige Streitmacht, aber im Notfall konnte jederzeit ein größerer und schlagkräftigerer Flottenverband in Marsch gesetzt werden, um AKX-13-S zu Hilfe zu kommen.
    „Leidlich", ließ sich der Kommandant von AKX-13-S über die Bordkommunikation vernehmen. „Leidlich, mehr nicht. Leute, die Zeiten müssen entschieden besser werden. Schlappheit können wir uns bei der gegenwärtigen angespannten Lage in der Milchstraße nicht leisten ..."
    Danach ging er zur Einzelkritik über, bei der Kamurte - wahrscheinlich wegen der Geringfügigkeit seines Fehlers - nicht erwähnt wurde. Er stieß einen
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