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1921 - Projekt Mirkandol

Titel: 1921 - Projekt Mirkandol
Autoren: Unbekannt
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überlichtschnellen Flug überwechselte und sich dem Kugelraumer und weiteren Attacken auf diese Weise entzog.
    Die Bordsyntronik der RICO übernahm die Steuerung der Space-Jet und setzte sie im Hangar auf.
    Hermon von Ariga brauchte nichts mehr zu tun. Er schaltete die Antriebssysteme ab und verließ die Zentrale Wartungsroboter übernahmen automatisch und begannen bereits damit, die verschiedenen Systeme des Kleinraum schiffs zu überprüfen und - wo notwendig – zu reparieren.
    Der junge Feuerleitchef sank im zentralen Schacht der Jet in den Hangar hinunter, öffnete mit einem Impuls die Schleusen und wandte sich dann Lengor zu, der noch immer in seinem geschlossenen SERUN lag. Als er den Schutzanzug öffnete, trat Atlan durch die Schleuse herein.
    Wie geht es ihm?" fragte er.
    „Ich weiß noch nicht", gestand Hermon von Ariga. „Er ist bewußtlos. Ich konnte noch nicht mit ihm reden."
    Mit wenigen Worten schilderte er, was auf Trankun geschehen war und wie die anderen Gefangenen gestorben waren.
    Gemeinsam mit Atlan zog er den Architekten aus dem SERUN, danach nahm er ihn auf den Arm, um ihn in die Medo-Station zu tragen.
    „Er ist leicht wie ein Kind", sagte er. „Nur noch Haut und Knochen. Für mich ist es ein Wunder, daß er die Strapazen überhaupt überlebt hat. Er muß über eine ungewöhnliche Willenskraft verfügen."
    Velito Karemus hatte bereits alle notwendigen Vorbereitungen für die Behandlung Lengors getroffen. Der Mediker erwartete Atlan und den Feuerleitchef am Eingang des Medo-Centers, um sie sogleich zur Behandlungsliege zu führen...
    Velito Karemus war nicht sein wirklicher Name, sondern eine Art Pseudonym. unter dem er als Modearzt und Schönheitschirurg gearbeitet hatte, um seine betuchten Patienten auf Arkon dem gerade geltenden Schönheitsideal anpassen zu können. Da das besagte Schönheitsideal modischen Erscheinungen unterworfen war und häufig von Saison zu Saison wechselte, hatte er mit seiner Klinik über eine wahre Goldgrube verfügt.
    Als der arkonidische Geheimdienst ihn jedoch für ihre Interessen einspannen und zu medizinischen Handlungen zwingen wollte, die nicht seinen ethischen Vorstellungen als Arzt entsprachen, hatte er sich von Arkon verabschiedet, um sich Atlan und den Camelotern anzuschließen.
    Auch an Bord der RICO legte er stets großen Wert auf seine äußere Erschei nung und die gebotenen Umgangsformen.
    Velito Karemus begann sogleich mit der Untersuchung des Architekten und führte ihm über Sonden alles zu, was ihm fehlte, damit er sich möglichst rasch erholen konnte. Dabei versuchte er gar nicht erst, Atlan und Hermon von Ariga aus dem Medo-Center zu verweisen. Der Arzt wußte, auf was die beiden warteten, und er versuchte, es ihnen so schnell wie möglich zu geben.
    „Hat er sein Wissen noch?" fragte der Feuerleitchef, obwohl Lengor noch nicht aufgewacht war. „Wurde sein Gehirn manipuliert? Kannst du das jetzt schon feststellen?"
    Velito Karemus blickte unwillig auf, und das genügte als Antwort. Hermon von Ariga hob entschuldigend die Hände und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Er war sich dessen bewußt, daß er zu ungeduldig war.
    „Er wird es uns sofort sagen, sobald er es weiß", sagte Atlan leise zu ihm. „Solange laß ihn in Ruhe!"
    Sein junger Freund biß sich auf die Lippen und nickte. Er mußte immer wieder daran denken, wie es in der Kuppel auf Trankun ausgesehen hatte und in welchem Zustand die Gefangenen gewesen waren. Er meinte die Stimme jenes Mannes noch zu hören, der ihm den Hinweis auf die Station 0/34 gegeben hatte.
    Dafür wurde ich dir meine Seele verkaufen!
    Er war die letzte Hoffnung für ihn und die anderen Gefangenen gewesen. Sie hatten fest auf Hermon vertraut, doch er hatte es nicht geschafft, auch ihnen die Freiheit zu bringen.
    Ihre Qualen hatte er beendet, jedoch auf eine ganz andere Weise als vorgesehen.
    Obwohl es nicht seine Schuld war, daß der Wächter die schützende Energiekuppel abgeschaltet hatte, machte er sich Vorwürfe. Er fühlte sich schuld an dem Tod der Häftlinge. Dabei half es ihm nichts, daß er sich vergegenwärtigte, daß er gar nicht die Möglichkeit gehabt hatte, das grauenvolle Ende zu verhindern.
    Lengor lag klein, schmächtig und mehr tot als lebendig unter den Instrumenten. Auf verschiedenen Monitoren zeichneten sich seine Lebensfunktionen ab: sie signalisierten wenig Hoffnung. Das war selbst für die medizinischen Laien Atlan und Hormon zweifelsfrei zu erkennen.
    Beinahe eine halbe
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