Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1921 - Projekt Mirkandol

Titel: 1921 - Projekt Mirkandol
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht zu, daß du Lengor mitnimmst. Gib auf! Sofort!"
    „Und wenn ich es nicht tu'?"
    „Dann töten wir alle Gefangenen."
    „Dazu wird es nicht kommen", widersprach Hormon von Ariga gelassen. „Ihr könnt nichts gegen mich tun. Daher werde ich alle Gefangenen rausholen und in Sicherheit bringen."
    „Ich gebe dir eine letzte Chance!" rief der Wärter „Ich habe Lengor und dich auf meinen Monitoren. Du wirst ihn jetzt sofort auf den Boden legen und ihm den SERUN abnehmen."
    Der junge Arkonide antwortete nicht und setzte seinen Weg bis zur Schleuse fort. Und da geschah es.
    Mit einem Schlag verschwand die Energiekuppel und mit infernalischer Gewalt stürzten die Gasmassen der Methanatmosphäre auf Lengor und ihn herab.
     
    7.
     
    Im Rahmen der Strategie muß absolute Priorität haben, die eigenen Kräfte zu verdichten. Und nicht nur das. Du mußt dir auch darüber klar sein, daß selbst gut laufen können muß, wer andere Jagen will. Und solltest du selbst zum Gejagten werden, solltest du Haken schlagen können, sprich: das taktische Spiel der Täuschung beherrschen.
    Atlan - aus „Diskussionen mit dem Logiksektor", viertes Kapitel; Der Kristallprinz - Aufzeichnungen eines Unsterblichen, Staatsbibliothek Alexandria.
    Nachdem Hermon von Ariga gestartet war, kehrte Atlan in die Hauptleitzentrale zurück und wartete.
    Hin und wieder wanderten seine Blicke zu Sevia hinüber, die für Ortung und Funk der RICO verantwortlich war. Sie war auf der Erde als Tochter eines arkonidischen Diplomatenehepaares geboren worden, das später wegen angeblich systemschädigender Einstellung zwangspensioniert worden war. Sie war Arkonidin mit Leib und Seele, identifizierte sich jedoch nicht mit Imperator Bostich und seiner Politik.
    Mit Hilfe einer Robotsonde hatte sie den Flug des Feuerleitchefs nach Trankun verfolgt und beobachtet, daß auf ihn gefeuert worden war. Ambras, der wissenschaftliche Leiter der RICO, hatte die Aufnahmen von diesem Ereignis analysiert und ausgewertet. Er war zu dem eindeutigen Resultat gekommen, daß die Space-Jet den Beschuß un beschadet überstanden hatte.
    Die frühe Entdeckung war einkalkuliert. Man war sich von vornherein darüber klar gewesen, daß es für Hermon von Ariga so gut wie unmöglich war, unentdeckt in die Atmosphäre des Methanriesen einzudringen.
    Exakt eine halbe Stunde nach dem Abflug des Feuerleitchefs kam der zweite Planet hinter der roten Sonne hervor, und unmittelbar darauf meldete Sevia Ortungsimpulse.
    „Auf dem Planeten gibt es Ortungsstationen", teilte sie Atlan mit. „Sie haben uns erfaßt."
    Der ehemalige Kristallprinz nickte nur. Auch damit hatte er gerechnet.
    „Immer mit der Ruhe", sagte er gelassen. „Hier im System gibt es kein größeres Kampfschiff, das uns gefährlich werden könnte. Die Ortungsstation gibt die Information an die Satellitenstationen weiter, und von dort aus wird Arkon informiert. Bevor man uns angreifen kann, sind wir längst weg."
    „Hoffentlich!"
    „Bestimmt!"
    Wenn du dich nur nicht irrst, kritisierte Atlans Extrasinn. Du weißt nicht, wann Hermon zurückkommt. Der Plan geht nur auf, wenn er auf Anhieb in die richtige Energiekuppel eindringt. Das aber ist keineswegs gewährleistet.
    Atlan hatte höchste Alarmstufe angeordnet. Sollten sie angegriffen werden, waren sie in der Lage, augenblicklich zurückzuschlagen.
    „Wir nahem uns Trankun", entschied er. „Wenn Hermon auftaucht, muß er so schnell wie möglich an Bord kommen."
    Wenig später verließ die RICO den Ortungsschatten der Sonne. Da sie ohnehin entdeckt worden war, gab sie ihre Tarnung auf. Zudem konnte die Besatzung nur so die Space-Jet frühzeitig genug erfassen.
     
    *
     
    Hermon von Ariga war über den Zusammenbruch der Kuppel so erschüttert, daß er sich zunächst nicht von der Stelle rührte. Die hereinbrechenden Gasmassen schleuderten ihn wild durch die Gegend. Da die beiden SERUNS miteinander gekoppelt waren, schaffte er es, sich in einer instinktiven Reaktion so mit Lengor zu verkoppeln, daß die tobenden Naturgewalten sie nicht voneinander trennen konnten.
    Er vernahm ein boshaftes Lachen. Es klang aus den winzigen Lautsprechern seines SERUNS.
    „Was hast du Narr denn geglaubt, was ich tun könnte?" fragte der Wächter, der versucht hatte, ihn aufzuhalten. Er erkannte ihn an seiner Stimme wieder.
    „Du Wahnsinniger!" schrie der Feuerleitchef der RICO. „Du hast einen Schutzanzug angezogen und dich magnetisch verankert, damit dir nichts passiert. Vielleicht hast du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher