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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr
Autoren: Unbekannt
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von Lichtjahren Entfernung.
    Während sich Icho Tolot weiter nach oben wühlte, erfuhr er mehr über die beiden Heranwachsenden in ihm. Teilweise bekam er sogar Zugang zu ihrer Gedankenwelt. Er erkannte, daß etwas Großartiges und Einmaliges in ihm entstand, das es wert war, erhalten zu werden.
    Die Obbythen waren mit einem Ur-Gedächtnis ausgestattet, das dazu beitragen konnte, die letzten noch bestehenden Rätsel der Schöpfung zu lösen. Solche Wesen brachte die Natur in Millionen von Jahren nur einmal hervor.
    Icho Tolot kam sich geradezu klein und unbedeutend neben ihnen vor.
    Je weiter der Haluter nach oben stieg, desto mehr wich der Druck des Sandes auf ihn, und nach einer letzten Erholungspause schaffte er es, sich durch die letzte Schicht bis ins Freie zu kämpfen.
    Er war restlos erschöpft. Tolot ließ sich auf den Rücken fallen, um ein wenig zu ruhen und sich zu erholen.
    Ihr dürft mir nicht zuviel Energie entziehen, ermahnte er die Obbythen. Ihr nehmt zur Zeit mehr, als ich ausgleichen, mehr, als ich verkraften kann.
    Wir können nichts dagegen tun, erwiderten sie. Das sind Prozesse, auf die wir keinen Einfluß haben.
    Die letzten Dämme brachen, und Icho Tolot erkannte, daß es zu Ende ging. Bis zu diesem Augenblick hatte er irgendwo noch einen letzten Schimmer Hoffnung gehegt und sich gegen die Resignation gewehrt. Entgegen allen Erkenntnissen der Vernunft hatte er geglaubt, daß es noch einen Ausweg gab.
    Nun wurde ihm klar, daß seine Begegnung mit den Obbythen konsequent und ohne Wenn und Aber zu dem unabänderlichen Resultat führte, welches ihm bereits der Computer der Anlage vorausgesagt hatte.
    Der Haluter erhob sich und machte sich auf den Weg, der ihn zurück zu seinen Freunden führte. Er wollte Tifflor und Gucky noch einmal sehen, um von ihnen Abschied zu nehmen.
    Er brauchte sich nur kurz zu konzentrieren, um herauszufinden, in welche Richtung er gehen mußte. Sein Planhirn funktionierte nach wie vor einwandfrei.
    Als er etwa eine halbe Stunde lang durch die Wüste geeilt war, wobei er wiederum vorwiegend durch die Täler zwischen den Dünen raste, um Kräfte zu sparen, meldeten sich die Obbythen wieder.
    Es sieht plötzlich gar nicht gut aus! Icho Tolot blieb stehen und horchte in sich hinein.
    In den Knien war er so schwach, daß er sich auf die Laufarme hinabsinken ließ, um sein Gewicht kräfteschonend auf vier Gliedmaßen zu verteilen.
    Ich verstehe euch nicht. Was wollt ihr damit sagen?
     
    *
     
    „Ich habe mich ein wenig umgehört und doch etwas über Ashgavanogh herausgefunden", berichtete Hotch-Kotta, nachdem er seine Fracht gelöscht hatte.
    Sichtlich mit dem Geschäft zufrieden, setzte sich der Koraw zu Tiff und Gucky in den Sand.
    Er war nun vollkommen nüchtern, und nur sein stechender Atem verriet noch, daß er sich vor noch nicht allzu langer Zeit in einem Rauschzustand befunden hatte. „Was ist es?" fragte der Terraner. „Viel haben mir die Nevever nicht erzählt, und das auch nur, nachdem ich sie mit Geschenken zugänglicher gemacht habe. Die haben natürlich viel Geldgekostet."
    Das Echsenwesen blickte Julian Tifflor erwartungsvoll an und streckte die Hand aus.
    Die Geste war eindeutig. Es erwartete einen finanziellen Lohn für seine Auskünfte. „Eine schöne Hand hast du", spottete der Mausbiber. „Leider ist sie viel zu klein, um etwas hineinzulegen."
    Er führte die Hand telekinetisch an den Körper des Koraws zurück, was für ihn mit einem ungewohnt hohen Energieaufwand verbunden war. Immerhin begriff Hotch-Kotta, daß er keine Belohnung erhalten würde und daß er gut beraten war, sich nicht mit dem Ilt einzulassen. Er räusperte sich mehrmals, als habe er mit einem Hustenanfall zu kämpfen. „Es war kein kleiner Scherz", beteuerte er dann. „Man kann nicht immer nur ernst sein, wenn die Nevever feiern."
    „Also?" Tifflor blickte ihn auffordernd an. „Wenn ich die Nevever richtig verstanden habe, ist Ashgavanogh so etwas wie ein religiöses oder beinahe religiöses Ritual", erläuterte der Koraw eilfertig. „Die Nevever veranstalten es zu gewissen Zeiten und in gewissen Abständen. Fremde sind dabei nicht zugelassen - und eigentlich sind sie ja auch nicht daran interessiert."
    „Ist das alles?" wollte Gucky wissen. „Das ist alles. Ist es nicht genug?" Hotch-Kotta tat, als habe er eine ungeheuer wichtige Information vermittelt, dabei hatte er im Grunde genommen nicht mehr erzählt, als sie ohnehin schon wußten oder doch vermutet hatten. Zugleich
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