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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr
Autoren: Unbekannt
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funkelnden Edelstein freizulegen, den er dadurch verborgen hatte. „Edelsteine! Natürlich müssen sie noch geschliffen werden", erläuterte er, „aber der Aufwand lohnt sich. Der Tronium-Azint-Anteil ist gering, macht aber die einmalige Schönheit der Steine aus. Für die Nevever sind sie so gut wie wertlos. Niemand nimmt sie ihnen ab.
    Nur ich!"
    Sichtlich zufrieden mit seinem Erfolg, ging er weiter und brachte seine Beute an Bord der MAJJETT Gucky sank stöhnend auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Landestütze der INGORUE. „Jetzt weiß ich endlich, was mir zu schaffen macht", versetzte er. „Es muß diese Mischung mit dem Tronium-Azint in den Steinen sein! Dabei sehen sie fast so wertvoll aus wie ein echter Perlamarin."
    Ein Nevever kam zu ihnen. Er hielt einen Becher mit dem dampfenden Sud aus der Gallenflüssigkeit, dem Blut der Schlangen und der Insektoiden sowie anderen Ingredienzien in den Händen, hielt ihn Julian Tifflor hin, betonte, daß er Ogoniar sei, eine hohe Funktion in der Stadt ausfüllte und sich mit den Vorbereitungen für Ashgavanogh befaßt habe. Er bot Tifflor an, von dem Sud zu trinken.
    Der Terraner beugte sich nur kurz über den Becher. Als ihm der Geruch der Flüssigkeit in die Nase stieg, wurde ihm übel. Er mußte sich abwenden, um sich nicht übergeben zu müssen. Der Sud verbreitete einen für menschliche Geruchssinne bestialischen Gestank und war für ihn unter gar keinen Umständen genießbar. „Es tut mir leid", würgte er. „Ich kann dein freundschaftliches Geschenk leider nicht annehmen."
     
    *
     
    Icho Tolot fühlte eine nie gekannte Schwäche, die von seiner Brust ausging und sich über den ganzen Körper ausbreitete.
    Der Haluter wollte sich aufbäumen gegen das Leben, das in ihm heranwuchs, zweifelte zugleich aber an dem Sinn einer solchen Haltung.
    Hatte er überhaupt Aussicht, den Kampf noch zu gewinnen? War das heranwachsende Leben nicht schon viel zu weit fortgeschritten?
    Es gibt einen Ausgang, meldete sich die Stimme. Such ihn! Und hör endlich auf, dich gegen uns zu wehren! Damit schadest du uns.
    Der Haluter reagierte und ging wie betäubt weiter, ohne über die Worte des Obbythen nachzudenken. Er schritt an den Wänden entlang, bis er schließlich eine feine Rille entdeckte. Danach ließ er seine vier Hände über die Wand gleiten, und irgendwann berührte er einen versteckten Kontakt.
    Eine Tür öffnete sich. Sie war ausreichend hoch und breit für ihn. Dahinter befand sich eine Treppe, die nach oben führte.
    Geh hinauf!
    Icho Tolot gehorchte. Schritt für Schritt stieg er die Stufen hinauf, und die Knie taten ihm weh. Die Schwäche in den Beinen nahm zu, und das Druckgefühl in der Brust wuchs.
    Es war leicht, die Wesen in ihm zu hassen, und es war schwer, Verständnis für sie zu haben. Verstehen konnte er allenfalls die Mutter, die ihre allerletzte Chance für ihr Volk genutzt hatte.
    Er empfand den Untergang der Obbythen als schweren Verlust, da Geschöpfe wie sie den Völkern Puydors und anderer Galaxien unendlich viel geben konnten.
    Doch mußte ausgerechnet er der Nährboden sein, aus dem das neue Leben erwuchs?
    Es tut uns leid, Tolotos, aber es war kein anderer da.
    Er spürte, wie es ihn abwechselnd heiß und kalt überlief.
    Sie hatten nicht nur seine Fähigkeit, den eigenen Metabolismus zu verändern, sie besaßen nicht nur eine hohe Intelligenz, sie konnten auch seine Gedanken lesen.
    Wir würden dich überleben lassen, wenn es möglich wäre! teilten sie ihm mitfühlend mit. Und wir bitten dich um Vergebung für das, was wir dir antun müssen.
    Die Worte der noch jungen, aber rasend schnell wachsenden Wesen wirkten in ihm nach, und er hörte auf, sie zu hassen.
    So grausam das Geschehen auch für ihn war, ihnen konnte er keinen Vorwurf daraus machen, daß sie ihrer Natur folgten. Sie konnten nur existieren, wenn sie von seiner Substanz lebten. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Die Mutter hat auf ein Wesen wie dich gewartet, eröffneten sie ihm. Die Nevever, die oben leben, wären nicht geeignet gewesen. Niemand sonst hätte uns aufnehmen können, nur ein Wesen wie du mit deinen besonderen Fähigkeiten. Wir brauchen den molekularen Strukturwandel, um uns entwickeln zu können.
    Die Treppe endete an einer Schleuse, die sich mühelos öffnen ließ. Nachdem Icho Tolot eines ihrer Schotte aufgefahren hatte, zeigte ihm ein Monitor an, daß er sich in einer Tiefe von annähernd hundert Metern befand und ihn eine Schicht
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