Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des 25 Meter durchmessenden Linsenschiffes auf.
    Nach und nach fanden sich die sechs Mitglieder der Mannschaft ein, die sie wahllos aus der Besatzung der Station ARANGITARIS mit an Bord genommen hatten. Sie alle hatten in Jii'Nevevers Bann gestanden.
    Als erster traf der Shuuke ein. Leicht schwankend blieb er am Eingang stehen, eine für galaktische Begriffe seltsame Gestalt mit dem massigen, tonnenförmigen Körper, den stark hervortretenden Brustknochen und dem aus den Schultern emporwachsenden Rüssel, der bis in eine Höhe von etwa 2,80 Metern reichte. „Wo sind wir?" fragte er mit Hilfe seiner Sprechmaske, ohne die eine Verständigung nicht möglich gewesen wäre. „In einer uns unbekannten Sternenregion", antwortete der Haluter mit dumpf grollender Stimme. Er saß auf dem Boden und lehnte sich mit dem Rücken an eine Wand. Dennoch war er beinahe so groß wie der Shuuke. Mit seinem massigen Körper füllte er einen erheblichen Teil der Zentrale aus. „Bisher hatten wir keine Zeit, uns mit den positronischen Sternenkarten und Positionsbestimmungen zu befassen."
    „Diese Aufgabe solltet ihr Puydorer übernehmen", fügte Julian Tifflor hinzu. „Das ist einer der Gründe dafür, daß wir euch mitgenommen haben."
    „Ich bin Ramman Orneko", stellte sich der Shuuke vor, ohne sich von der Stelle zu bewegen. „Die Situation hat sich geändert.
    Ich bin nicht mehr der gleiche wie vor unserem Start. Etwas in mir hat sich verändert."
    „Du wirst nicht mehr von Jii'Nevever beeinflußt", erläuterte Gucky. Der Ilt lag ausgestreckt in einem der Sessel, hatte die Beine übereinandergeschlagen und die Arme unter dem Kopf gekreuzt. „Sei froh! Du solltest vor Freude in die Luft springen, weil du endlich frei bist."
    „Was redet der Kleine da für einen Unsinn?" fragte Ramman Orneko. Der Shuuke bog seinen Rüssel zu dem Mausbiber hin, als wollte er ihn mit der trompetenartigen Öffnung dieses seltsamen Organs ansehen.
    Tatsächlich konnte er damit keinerlei optische Eindrücke auffangen. Seine „Augen" waren die vielen Noppen an den Seiten des Rüssels, die ihm eine Rundumsicht von 360 Grad ermöglichten. „Ich bin niemals und von niemandem beeinflußt worden", behauptete der Shuuke. „Jii'Nevever? Ich weiß noch nicht einmal, wer das ist. Ich gehörte zu Legion-Führer Arrak Rokkun. Wir hatten vor, mit einer Ladung Tronium-Azint zu verschwinden. Der da hat uns davon abgehalten, und eigentlich müßte ich ihm zürnen."
    Ramman Orneko wies mit seinem rechten Arm anklagend auf Icho Tolot. Der Mausbiber änderte seine äußerst bequeme Haltung nicht, so daß es schien, als reagiere er nicht auf diese Äußerung. Gleichzeitig streckte er aber seine telepathischen Fühler aus, sondierte den Gedankeninhalt des Shuuken und stellte etwas Überraschendes fest.
    Ramman Orneko trauerte dem Zustand nach, in dem er sich bis vor kurzem befunden hatte, aber er war sich nicht bewußt, daß es dabei um die Traumimpulse von Jii'Nevever ging!
    Ihm fehlten die unsichtbaren Zügel, mit deren Hilfe er zuletzt durchs Leben geleitet worden war. Daß sie nun nicht mehr vorhanden waren, freute und erleichterte ihn nicht, sondern setzte ihn unter erheblichen Streß.
    Wahrscheinlich wußte der Shuuke nicht einmal, was ihm fehlte. Die Traumimpulse der Jii'Nevever waren so fein ausgewogen, daß ein von ihnen beeinflußtes Wesen sie nicht einmal bemerkte. Jii'Nevevers Träume veränderten nicht nur die Gedanken, sie bauten auch neue Erinnerungen und gaben den Betroffenen das Gefühl, es habe sich gar nichts geändert.
    Wer aber von ihren Impulsen abrupt frei wurde, dem fehlte offensichtlich etwas. Das merkten die Galaktiker am Verhalten des Shuuken.
    Ihm war anscheinend, als habe man ihn mitten ins Meer geworfen, in dem es von gefährlichen Raubfischen wimmelte, und erwarte nun von ihm, daß er sich munter und frei darin bewege, obwohl man ihm das Schwimmen nie beigebracht hatte.
    Er fühlte sich nicht wohl, sondern war von Ängsten erfüllt, die ihn lähmten. Er witterte Gefahren, wo keine waren, und ignorierte faktisch bestehende Bedrohungen, weil er nicht in der Lage war, sie zu erkennen.
    Es war ein Fehler, ihn und die anderen an Bord zu nehmen! erkannte Gucky, während er noch immer bequem im Sessel liegenblieb, seine Haltung nicht änderte und nur den Mund ein wenig öffnete, um seinen Nagezahn zu zeigen. Keiner von denen kann uns helfen.
    Im Gegenteil. Sie sind eine Belastung für uns.
    Nachdem auf Curayo die Zeitfelder verschwunden waren,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher