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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr
Autoren: Unbekannt
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Terkonit in den Computer hinein. Danach schlug er mit allen vier Fäusten um sich und vernichtete, was in seine Reichweite geriet.
    Das Licht in der Anlage erlosch. Nur noch wenige Leuchtelemente spendeten ein wenig Licht. Und auch in den Schächten wurde es nicht wieder hell.
    Das Werk der Obbythen hatte sein Ende gefunden.
    Icho Tolot atmete auf. Es kam ihm vor, als habe er sich mit einem Schlag von einer quälenden Fessel befreit.
    Er rief sich ins Gedächtnis, was der Computer ihm über die Anlage mitgeteilt hatte.
    Als Wissenschaftler hohen Ranges ermittelte er mühelos einige neuralgische Punkte des gesamten Projekts. Da sie in greifbarer Nähe waren, suchte er sie auf und zerstörte die verbindenden Elemente, damit die Anlage sich auf keinen Fall wieder selbst einschalten konnte, falls es ihr gelang, die Schäden an der Syntronik zu beheben.
    Dann erst kehrte er zum Ausgang zurück und stand nun vor einem weiteren Problem.
    Die gewaltigen Schotte hatten sich geschlossen. Ohne die nötige Energiezufuhr konnten sie sich nicht wieder öffnen. Er hatte sich selbst eingesperrt, denn mit körperlicher Kraft konnte er die Schotte nicht hochstemmen.
    Gab es nur diese eine Möglichkeit, die Station der Obbythen zu verlassen und an die Oberfläche zurückzukehren?
    Er suchte nach einem kleineren Schott oder irgendwelchen Hinweisen, fand jedoch nichts, was ihm weiterhalf.
    Es gab einfach kein Sesam, öffne dich!, wie seine terranischen Freunde so etwas nannten.
    In einem Akt der Verzweiflung rannte Icho Tolot mit dem kugelförmigen Kopf voran gegen eine der Außenwände. Wiederum wandelte er kurz vor dem Aufprall seine molekulare Struktur um. Dann schlug sein Körper wie ein mächtiger Meißel in die Wand, sprengte jedoch nur ein paar Brocken heraus.
    Als er sie danach untersuchte, kam er sehr schnell zu dem Ergebnis, daß er es auf diese Weise niemals schaffen konnte, die Anlage zu verlassen.
    Nachdenklich ließ er sich auf den Boden sinken.
    Es gibt einen Weg, sagte eine feine Stimme in ihm, und sie schien direkt aus der Mitte seiner Brust zu kommen. Du mußt nur suchen!
    Tolot schrie gepeinigt auf. Ihm war, als habe man ihm ein Messer mitten ins Herz gestoßen.
    Eines der Wesen in ihm sprach direkt zu ihm!
    Daß sich das fremde Leben in ihm so schnell entwickeln könnte, war ihm nie zuvor in den Sinn gekommen
     
    7.
     
    Die Nevever griffen auf breiter Front an.
    Dabei splitterten sie sich in einzelne Gruppen auf, von denen die eine mit Messern auf die Schlangen losging, während andere Seile über ihre Körper hinwegwarfen und danach die angespitzten Pfähle zu beiden Seiten der Schlangenleiber in den Boden rammten, um die Seile daran anzubinden. Wiederum andere packten die Seile und spannten sie mit aller Kraft. Eine weitere Gruppe rammte den Schlangen lange Speere dicht hinter dem Kopf in die Seiten.
    Der blutige Kampf war schnell vorbei.
    In Abständen von jeweils etwa fünf Metern klammerten dicke Fesseln die Schlangenkörper an den Boden, so daß die Tiere sich nicht mehr wehren oder aus den Kadavern der Insektoiden zurückziehen konnten. Sie kämpften mit aller Kraft, doch gegen die Übermacht der Nevever konnten sie nichts ausrichten, zumal diese ihnen mit ihren Messern und Speeren immer mehr Wunden zufügten und sich buchstäblich bis in ihr Innerstes vorgruben, um schließlich die Herzen zu treffen.
    Tifflor staunte über den Mut und die geschickte Kampftaktik der Nevever, die blitzschnell gehandelt und ihre Beute überrumpelt hatten.
    Die Angreifer zogen sich zurück, als Blut aus den Körpern der Schlangen spritzte. Sie umringten ihre Opfer, wiegten sich in einem eigenartigen Tanz und begannen mit einem melancholisch klingenden Singsang, mit dem sie ihr Bedauern über das unrühmliche Ende der Giganten ausdrückten und ihnen gleichzeitig höchsten Respekt zollten. Am Ende entschuldigten sie sich für ihre Tat. Fünf von ihnen traten nah an die sterbenden Schlangen heran, baten singend um Vergebung und betonten, alles sei nur wegen des Ashgavanogh geschehen.
    Sie sangen natürlich in ihrer eigenen Sprache, doch die Translatoren waren nach einiger Zeit in der Lage, alles zu übersetzen.
    Offensichtlich gab es sogar eine entfernte Verwandtschaft mit dem Kunios, der Verkehrssprache der Galaxis.
    Hotch-Kotta hatte seinen Rausch mittlerweile ausgeschlafen. Er kam schwankend von der Oase herüber und gesellte sich zu Julian Tifflor und den anderen. „Was für ein Anblick!" schwärmte er mit schwerer Zunge.
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