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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr
Autoren: Unbekannt
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Sand von der Oberfläche trennte.
    Er öffnete das äußere Schleusenschott, trat rasch zur Seite und stemmte sich gegen die Wand. Feiner Sand, der flüssig erschien wie Wasser, schoß ihm entgegen, füllte die Schleuse binnen weniger Sekunden und floß minutenlang über die Treppe ab, bis er endlich zur Ruhe kam.
    Du solltest dich nach oben durchwühlen!
    Genau das habe ich vor! antwortete er und kämpfte sich durch den Sand. Ruhig und geduldig wühlte sich der Haluter nach oben, wobei er sich mit Armen und Beinen wie ein Schwimmer im Wasser bewegte.
    Du könntest im Sand steckenbleiben.
    Dann würden wir alle drei sterben.
    Ich habe nicht vor, euch sterben zu lassen, erwiderte er. Je mehr ihr euch entwickelt, desto wichtiger kommt es mir vor, euch zu helfen.
    Wir werden dich nie vergessen, Tolotos.
    Diese Gedanken der beiden Obbythen klangen beinahe zärtlich. Sie vermittelten ihm ein tiefes und ehrliches Gefühl de Zuneigung.
    Warum war das Schicksal so grausam, daß es ihnen keinen Ausweg ließ? Warum verlangte es sein Leben für das der Obbythen?
     
    *
     
    Ogoniar war nicht beleidigt. Der Nevever hob den Becher an die eigenen Lippen und trank ihn aus. Dann rülpste er laut, wandte sich ab und kehrte zu den anderen zurück, die dem Getränk eifrig zusprachen.
    Hotch-Kotta begann währenddessen damit, sein Raumschiff zu entladen. Roboter halfen ihm, die kugelförmigen Container zu entleeren und alles am Rande der Oase aufzustapeln, was er mitgebracht hatte. „Es wird langsam besser", sagte Gucky und rieb sich die Schläfen. „Das dumpfe Gefühl weicht. Ob es daran liegt, daß diese verflixten Gallensteine von der Galle getrennt worden sind?"
    Der Mausbiber erwartete keine Antwort, weil er sich darüber klar war, daß sie ihm niemand geben konnte.
    Da die Nevever ihren Sieg über die Schlangen ausgelassen feierten und nun auch deren Fleisch zu verzehren begannen, achtete niemand von ihnen auf Julian Tifflor, als er zu einem der Stapel aus der MAJETT ging. Er wollte die Güter untersuchen, die der Koraw gegen die Edelsteine einzutauschen hatte.
    Hotch-Kotta war viel zu beschäftigt, um etwas zu bemerken. „Es ist Betrug", berichtete Tiff, als er kurz darauf zu Gucky zurückkehrte. „Hotch-Kotta liefert nur minderwertiges Zeug. Die Nevever werden nicht viel Freude daran haben. Jetzt wissen wir, daß er hier wirklich Geschäfte macht. Riesengeschäfte. Seine Waren haben nicht annähernd den Gegenwert der Edelsteine."
    „Es ist den Nevevern aber völlig egal", vermutete der Mausbiber. „Sie haben andere Interessen. In ihren Köpfen spukt nur der Gedanke an Ashgavanogh herum. Die Waren des Koraws nehmen sie mit, aber im Grunde interessieren sie nicht."
    Tiff ging an Bord der INGORUE und versuchte wie schon so oft in den letzten Stunden, Verbindung mit Icho Tolot aufzunehmen. Vergeblich. Der Haluter meldete sich nach wie vor nicht.
    Auch Gucky machte sich Sorgen um den alten Freund, tröstete sich jedoch mit dem Gedanken, daß niemand wehrhafter war als er. Mit Hilfe seiner besonderen Fähigkeiten konnte Tolot sich aus beinahe jeder Situation retten. „Früher oder später werden wir von ihm hören"; sagte der Ilt voraus.
     
    *
     
    Hin und wieder mußte der Haluter eine Pause einlegen, da es sich als unerwartet anstrengend für ihn erwies, sich durch den Sand nach oben zu rudern. Er brauchte überraschend viel Energie und mußte dazu große Mengen Sand und Steine zu sich nehmen, um sie atomar umzuwandeln. Allein die Strukturveränderung war mit einem so hohen Energieaufwand verbunden, daß die Ausbeute relativ gering blieb. Und von diesem Anteil rissen die beiden heran- .wachsenden Obbythen einen, erheblichen Prozentsatz an sich.
    Könnt ihr euch nicht ein wenig zurückhalten? fragte er sie.
    Wir erkennen deine Not, antworteten sie, doch unseren Energiebedarf können wir nicht steuern, ebenso wie du keineswegs Einfloß auf alle Vorgänge in deinem Körper hast.
    Da habt ihr recht, stimmte er zu. Es gibt Ausnahmen vor allem beim primordialen System.
    Wie bei uns!
    Je weiter sich die Obbythen entwickelten, desto deutlicher wurde, daß es zahlreiche Parallelen zwischen ihnen und den Halutern gab. Aber es lagen auch gravierende Unterschiede vor. Bei zwei so verschiedenen Wesen, die in verschiedenen Galaxien entstanden waren, wäre alles andere einem Wunder gleichgekommen. Die Obbythen hatten sich in Puydor entwickelt, die Vorfahren der Haluter hatten in M87 gelebt - dazwischen lagen Millionen und aber Millionen
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