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1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit
Autoren: Unbekannt
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Zellaktivatorträger auch, alles unkritisch hingenommen. Daß er sich in einer fremden Galaxis an einem unbekannten Ort wiedergefunden hatte, lediglich mit dem Auftrag, Jii'Nevever zu finden und zu befreien. Wozu war eine solche Geheimniskrämerei denn gut, wenn nicht, um die Wahrheit vor ihnen zu verbergen.
    Eine Wahrheit, die ihnen vielleicht nicht gefallen hätte, die sie womöglich dazu veranlaßt hätte, den Auftrag zu verweigern.
    Jii'Nevever mochte im Laufe der Jahrtausende durch die Einflüsse der Paradoxzeit weiter entartet sein - doch eine positive Macht konnte sie nie gewesen sein.
    Es war ihr ureigenster Trieb, dem sie schon immer gefolgt war, zu herrschen. Alle ihre Sendungen drehten sich um Macht und Herrschaft, und sie führte auch innerhalb ihrer Traumwelt ein strenges Regime, das auf Befehlsgewalt und Unterdrückung aufgebaut war. Ihre Träume waren das Spiegelbild ihrer wahren Natur, der sie auch in ihrem früheren entfesselten, uneingeschränkten Leben gehorcht hatte.
    Jii'Nevever war keine positive Entität gewesen, sondern ein herrschsüchtiges Wesen, das viele Völker von Puydor, vielleicht die gesamte Galaxis, mit ihren Träumen unterjocht hatte. Icho Tolot fragte sich, wie er nur so blind hatte sein können, daß er die wahren Zusammenhänge nicht schon früher begriff.
    Die Antwort war einfach und erschreckend: Er hatte die Hintergründe gar nicht hinterfragt, weil er konditioniert worden war. Durch fremde Beeinflussung fixiert auf eine bestimmte Aufgabe, ohne deren moralische oder ethische Werte zu erforschen.
    Doch nun war es für den Haluter klar: Jii'Nevever war eine destruktive Macht, die einst der Schrecken von Puydor gewesen und aus keinem anderen als diesem Grund im Zeitgefängnis von Curayo festgesetzt worden war, damit wieder Ruhe und Friede in dieser Galaxis einkehren konnten. - Und Icho Tolot war im Auftrag eines Unbekannten unterwegs, Jii'Nevever zu befreien und so diese Ordnung wieder zu zerstören. Doch das würde nicht geschehen. Er hatte rechtzeitig die Wahrheit erkannt. Er mußte nur als erster den Zeittorpedo finden und verhindern, daß die anderen ihn entschärften. Er traute sich zu, Gucky und Julian Tifflor von der Wahrheit zu überzeugen. Bei Michael Rhodan war er sich jedoch nicht so sicher, denn der war schon zu lange dem Einfluß des Unbekannten ausgesetzt und zu dessen fanatischem Gefolgsmann geworden.
    Icho Tolot gab sich als Haluter die besten Chancen, das Ziel zu erreichen. Zwar war auch er nicht gegen die Auswirkungen der Paradoxzeit gefeit; er wußte nicht einmal, ob er vielleicht in einem bestimmten Zeitraum gefangen war und er sich die ganze Zeit über lediglich innerhalb einer einzigen Sekunde bewegte. Dieser Theorie widersprach allerdings die Tatsache, daß er Jii'Nevevers permanente Sendungen empfing und diese sich in ihrem Inhalt nicht ständig wiederholten.
    Gegen diese Suggestionen war Icho Tolot absolut gefeit. Er besaß mit seinem Planhirn einen undurchdringlichen Schild, und er hatte ein weitaus geringeres Schlafbedürfnis als selbst die anderen Zellaktivatorträger.
    In diesem Bewußtsein durchwanderte Icho Tolot die verschiedenen Regionen der Paradoxzeit, immer Ausschau haltend nach Hinweisen, die auf die Existenz des Zeittorpedos hätten schließen lassen können.
    Irgendwann erreichte er einen Sektor von Jii'Nevevers Palast, in dem die Howalgonium Adern heller zu strahlen schienen, als anderswo, gerade so, als würden sie durch äußere Einflüsse dazu angeregt. Auch daß Jii’Nevevers geistige Attacken heftiger wurden, erschien ihm als Indiz dafür, daß er sich seinem Ziel näherte.
    Dabei ergab sich für ihn ein Aspekt, den er noch gar nicht beachtet hatte: Indem Jii’Nevevers Gegner sie in ihrem Traumuniversum in einen ewigen Kreislauf gebunden hatten, sorgten sie auch dafür, daß die Träumerin den Zeittorpedo, der für ihre Misere verantwortlich war, noch mit all ihrer verblieben Macht verteidigte.
    Was für ein genialer, diabolischer Plan!
    Icho Tolot drang unbeirrbar weiter vor.
    Die Howalgonium Adern um ihn glühten nun förmlich. Auch waren sie merklich verformt, waren aus ihren Bahnen gerissen, ballten sich zu Klumpen oder hingen wie Tropfsteine von der Decke.
    Dann stand Icho Tolot vor einem mächtigen, unförmigen Gebilde aus Howalgonium, aus dem das Heck eines raketenförmigen Gebildes ragte.
    Der Haluter wußte, daß er am Ziel war.
    Dies war der Zeittorpedo, der das Howalgonium dazu anregte, in Jii'Nevevers Palast für die
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