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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten
Autoren: Unbekannt
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kannst alles nachprüfen, was ich sage", beendete er den Monolog. „Alle Aufnahmen und Meldungen sind allgemein zugänglich und können von jedem Bewohner der Häuser aufgerufen werden."
    . Vor allem das letzte Argument schien den Obersten Richter zu beeindrucken. Er schwieg lange, ehe er sich zu einer Antwort durchrang.
    „Eine Gerichtsverhandlung wird in diesem Fall nicht nötig sein", entschied er. „Die Sachlage ist klar. Wir schließen einen Kompromiß. Ich werde ein Treffen zwischen euch und Arrak Rokkun arrangieren. Es wird hier in CALLORBAZINT stattfinden. Ich werde mich dafür einsetzen, daß ihr euch gegen die Rückgabe des erbeuteten Tronium-Azints freikaufen könnt."
    „Das fehlt ja gerade noch!" rief Gucky empört. „Es gehört Arrak Rokkun nicht. Mit welchem Recht erhebt er Ansprüche darauf? Die Behälter gehören Dukken Haussa, ebenso wie KHANORINKOPATH."
    „Du übersiehst einen wichtigen Punkt. Arrak Rokkun hat als erster den Sachverhalt dargelegt. Er ist dadurch im Recht. Niemand kann ihn hindern, dieses Recht geltend zu machen, selbst wenn die Ereignisse dagegen sprechen."
    „Dann laß eine Gerichtsverhandlung darüber entscheiden. Wir helfen der Wahrheit auf die Sprünge."
    „Ihr seid ehemalige Chronauten und genießt keinen Gäste-Status. Es steht euch nicht zu, Forderungen zu stellen. Ihr erhaltet sechs Stunden Bedenkzeit. Die Rawwen werden euch ins Troniacco führen, in den Handelssektor des Hauses. Dort dürft ihr euch frei bewegen. Ein Verlassen des Sektors kommt allerdings nicht in Frage."
    „Sehr großzügig."
    „Was sagst du?"
    „Vergiß es!" Sie ließen den Obersten Richter stehen, kehrten statt dessen zu ihrem Empfangskomitee zurück. „Bringt uns in den Handelssektor!"
    Die Rawwen standen starr und rührten sich nicht. Offensichtlich warteten sie auf eine gesonderte Anweisung. Diese blieb aus, denn Ekkeon Annek hatte sich zurückgezogen. „Na, wird es bald?" rief Gucky und drohte mit dem Zeigefinger, „Oder braucht ihr eine schriftliche Einladung?"
    Die Geste schien die Echsen an das Vorhandensein ihrer Metallflöten zu erinnern. Das verlieh ihnen neue Entschlußkraft. Sie nahmen die beiden Fremdlinge in ihre Mitte und führten sie ab.
     
    *
     
    Der Handelssektor besaß die Größe einer mittleren Kleinstadt, er nahm fast ein Drittel der Station in Anspruch. Dreißig Meter lange und bis zu sechs Meter hohe Tunnel bildeten die Zugänge zu den Bezirken der einzelnen Völker. Die Farbe des Anstrichs ersetzte den Hinweis, um welche der vertretenen Rassen es sich handelte. Gelb stand für Ginkoos, Blau für Oykamuuren, Rot für Aioia, Grün für Rawwen, Violett für Trepter und so weiter.
    Im Vergleich mit dem eher geruhsamen Treiben in KHANORINKOPATH oder auch in anderen Teilen von CALLORBAZINT herrschte im Handelssektor ein lebhaftes Treiben. Überall wiesen Plakate und Lautsprecher auf Händler oder Vermittler hin. Firmen lockten mit Provisionen. Vor den Eingängen zu den einzelnen Etablissements feilschten Käufer und Verkäufer um Qualität, Warenmengen und Preise.
    Tausende von Passanten flanierten oder eilten durch die Korridore, mit Datenspeichergeräten, handgeschriebenen Listen oder automatischen Zählwerken in den Händen. Gruppen von Interessenten aus allen Teilen der Galaxis folgten hyperventilierenden Fremdenführern. Auf den Plätzen und in den Hallen des Sektors scharten sich Schau-, lustige um die Erlebniswelten der reichsten Händler, die sich eine eigene Halle leisteten und alles taten, um die Zuschauer mit seriösen Vorstellungen, Gaukeleien oder gefälschten Dokumenten von ihren Produkten zu überzeugen.
    Nach drei Stunden Erkundung eines kleinen Teils der vierzig Etagen machten Gucky und Icho Tolot halt.
    „Irgendwo in der Nähe befindet sich einer der Tronium-Azint-Händler", flüsterte der Ilt.
    „Seine Gedanken werden jedoch leiser und undeutlicher. Er entfernt sich. Jetzt habe ich den Kontakt völlig verloren."
    „Vermutlich ist er gerade abgereist", antwortete der Haluter. „Bestimmt gibt es noch mehr von der Sorte."
    Sie musterten die hohen Fassaden mit. den teils eckigen, teils runden Öffnungen. Die Stimmen von mehreren hundert Wesen drangen heraus auf die „Straße". Vieles war unverständlich, aber in entscheidenden Phasen von Verhandlungen überwog eindeutig das Kunios als Geschäftssprache.
    „He, ihr da! Ihr seid neu hier. Das sehe ich ganz genau."
    Sie wandten sich um und entdeckten einen Trepter an einer Bodenluke. Trepter ähnelten
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