Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wies den Haluter an, zusammen mit Canapeeus in den hinteren Teil des Lagers zu gehen. Von dort aus konnten sie die Treppe nicht einsehen. Er stieg hinauf bis zur Luke und teleportierte in die VUNGUAR. In dem Schiff war alles in Ordnung. An der Schleuse versuchten ein paar Rawwen ihr Glück, aber nach einer Weile zogen sie sich zurück. Es war ihnen nicht gelungen, den Mechanismus zu beeinflussen.
    Gucky suchte einen der unbenutzten Wohnräume auf, wo die Behälter standen. Er legte eine Hand auf den Deckel und teleportierte zusammen mit dem Faß unter die Luke zurück. Mit telekinetischer Hilfe trug er das Tronik die Stufen hinab und stellte es ab.
    „Ihr könnt kommen."
    Canapeeus huschte zwischen den Säulenbeinen des Haluters hindurch und stürzte sich auf das Faß.
    „Ein Tronik!" schrie er. „Ein echtes Tronik! Bitte aufmachen! Ich will es sehen."
    Die Gedanken des Wesens waren ohne Mißtrauen. Trepter zählten offensichtlich zu den extrem naiven Spezies, oder der Kerl war in seinem Kellerloch völlig vertrottelt.
    Gucky tat ihm den Gefallen. Canapeeus hätte sich fast in das Faß gestürzt.
    „Tronium-Azint von hoher Qualität", säuselte er. „Es ist tatsächlich wahr. Ich eile, ich fliege."
    „So warte wenigstens, bis wir Einzelheiten ..."
    Der Trepter war schon oben an der Treppe, spähte kurz durch die Luke ins Freie und huschte davon.
    Gucky verschloß den Behälter wieder und brachte ihn zurück in die VUNGUAR.
    Sekunden später tauchte er bereits wieder bei Icho Tolot auf und lauschte den Gedanken des Trepters hinterher..
    „Ein Shuuke", sagte er plötzlich. „Er ist ganz in der Nähe. Canapeeus rennt ihm direkt in die Arme. Er weiß, daß sie ihn seit langem suchen. Nein! Nicht!"
    Der Ilt klammerte sich an den Haluter.
    „Die Gedanken von Canapeeus sind übergangslos und mit einem Schmerzimpuls abgebrochen. Nur das Chaos des Shuuken ist noch vorhanden. Er hat den Trepter getötet."
    „Wir haben die Minispione vergessen, mit denen Ekkeon Annek uns überwacht", sagte der Haluter traurig. „Wie .kann so etwas passieren? Mein Planhirn funktioniert einwandfrei. Ich rechne und konstruiere wie gewohnt. Aber ich muß ständig an Jii'Nevever denken. Das scheint mich zu blockieren."
    Gucky lauschte in sich hinein.
    „Auch ich spüre ein Drängen, das immer intensiver wird. Jii'Nevever muß so schnell wie möglich befreit werden. Komm, wir verschwinden, ehe der Shuuke auftaucht."
     
    *
     
    Die Welt hinter dem roten Tunnel war erfüllt von Gesang. Er klang melodisch und manchmal atonal, doch alle Gesänge wiesen eine Gemeinsamkeit auf: Sie bestanden aus Tönen und Vokalen. Konsonanten fehlten völlig.
    Die Galaktiker befanden sich im Bezirk der Aioia. Mehrere fladenförmige Körper rollten mit hoher Geschwindigkeit den Korridor entlang und an den beiden Besuchern vorbei.
    Die Translatoren blieben stumm. Aioia-Sprache zählte bisher nicht zu ihrem Repertoire.
    Sie hätten es sich durch Abzapfen der Vergleichsdaten Von Kunios und Aioia erarbeiten können. Allerdings hatte bisher keine Veranlassung dazu bestanden. Weder Gucky noch Icho Tolot hatten damit gerechnet, daß sie länger als ein paar Stunden im Orbit von Curayo bleiben würden.
    „Wie ein Gesang der Sirenen", sagte Gucky. „Mir gefällt er. Was spürst du, Icho?
    Verzaubert er dich auch?"
    „Nein. Ich analysiere die Echos, die er erzeugt, und ziehe Rückschlüsse auf die architektonischen Gegebenheiten munserer Nähe. Es gibt nur wenige Durchgänge und Ausgänge. Wir sollten uns vorsehen."
    Der Haluter deutete hinauf zur sechs Meter hohen Decke. Ein winziger Fleck wies auf den Minispion hin, der dort oben hing.
    Tolot sprang aus dem Stand; es war überhaupt keine Anstrengung für ihn. Er streckte einen Arm aus und zerquetschte das winzige Ding zwischen zwei Fingern. Eine kaum wahrnehmbare Rauchwolke verwehte.
    „Sie werden dennoch bald hiersein", vermutete er. „Aber das macht nichts. Wenn wir sie damit aus der Reserve locken, kann uns das nur recht sein. Wir wollen es Ekkeon Annek nicht zu leicht machen."
    Sie setzten ihren Weg fort und passierten ein Rondell zwischen hohen Wänden.
    Zwanzig oder mehr Aioia klebten in einem Pulk zusammen, alle Extremitäten ineinander verschlungen.
    Sie rührten sich nicht. Nur ab und zu ging ein Zucken durch ihre Körper.
    „Sie träumen", mutmaßte Tolot und verschwand in einem Seitengang. „Wir wollen sie nicht stören."
    „Eine Orgie", behauptete der Ilt lakonisch. „Ganz banal, mehr nicht."
    Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher