Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hals gehetzt", verkündete Gucky laut, damit es jeder hörte. „Sie sollten uns töten."
    Der Shuuke trat zu dem Verletzten und verpaßte ihm einen Tritt, der ihn tief in die Weichteile traf. Zuredor schrie wie am Spieß und fiel bewußtlos zur Seite.
    „Ihr seid im Recht, denn ihr habt es als erste geltend gemacht", stellte der Oberste Richter fest Wenigstens diesmal bewies er, daß er so etwas wie einen Sinn für Gerechtigkeit besaß.
    Trotz der merkwürdigen Logik in den Häusern über Curayo. Oder er wollte sich einfach keine Blöße geben und das Gegenteil von dem behaupten, was er noch vor wenigen Stunden gesagt hatte.
    „Die sechs Stunden sind noch nicht vollständig vorüber", erinnerte Icho Tolot ihn.
    „Warum bist du gekommen?"
    „Die Aioia haben uns zu Hilfe gerufen. Sie befürchteten, daß der Haluter bei einer Auseinandersetzung ihren Bezirk demolieren könnte."
    „Da haben sie nicht einmal unrecht", bestätigte Tolot. „So etwas kann passieren, wenn man mich reizt."
    Daß er in Wahrheit zu den rücksichtsvollsten Wesen des Universums gehörte, mußte der Shuuke nicht unbedingt wissen.
    „Ihr habt aus Gründen der Selbstverteidigung gehandelt", bestätigte Ekkeon Annek.
    „Zuredor hat euch provoziert. Das Kapitel ist abgeschlossen. Zuredor wird nie mehr einem Wesen schaden und nie mehr die Gesetze der Häuser brechen."
    Gucky konzentrierte sich auf die Gedanken des Ginkoos. Ein letzter, verwehender Hauch beinhaltete ein Bild aus der fernen Heimat. Das Bewußtsein Zuredors erlosch im Moment für immer.
    „Er ist tot", erklärte der Ilt. „Wieder einmal ein Toter zuviel."
    Der Shuuke schlug sich auf die Plättchen seiner Körperverhüllung.
    „Seid froh, daß es so gekommen ist und nicht umgekehrt. Ihr habt mir dadurch einige Unannehmlichkeiten erspart."
    „Schade, wirklich schade. Und jetzt tschüs!"
    „Ihr bleibt. Hinter dem Tunnel wartet Arrak Rokkun auf euch. Es ist Zeit für die Einigung."
    „Und was wird aus unserer Bedenkzeit?"
    „Das sollte nicht eure Sorge sein. Vertraut mir und kommt mit!"
    „Ob dieses Vertrauen auf Gegenseitigkeit beruht, interessiert dich nicht, oder?"
    „Nein."
    „Gut. Wir begleiten dich."
     
    8.
     
    Arrak Rokkun brachte lediglich zwei Rawwen mit. Der Verzicht auf eine größere Schutztruppe stellte einen Vertrauensbeweis dar, den die beiden Gefährten durchaus zu würdigen wußten, Der Shuuke ließ sein großspuriges Gehabe bleiben und setzte sich einfach auf das Kissen, das ein Begleiter des Obersten Richters ihm reichte.
    „Mein Wissen über euch ist inzwischen hundertfach größer als beim letzten Gespräch", eröffnete er ihnen. „Dukken Haussas Berichte und Rakka-Kossas Aufzeichnungen beweisen, daß ihr große Kämpfer und wertvolle Chronauten seid. Aus diesem Grund und aus Hochachtung vor den Bewohnern KHANORINKOPATHS verzichte ich auf eine Bestrafung für euer Verhalten und den Diebstahl."
    „Du bist die Großzügigkeit in Person", spottete Gucky.
    Der Shuuke vermochte die beißende Ironie nicht zu erkennen.
    „Nicht wahr?" rief er begeistert. „Bald werden alle Häuser davon berichten."
    „Von CALLORBAZINT läßt du die Finger!" warnte Ekkeon Annek.
    „Natürlich", versicherte der Legion-Führer. „Eine Verdoppelung der Häuser macht nur beim ersten Mal Spaß. Danach nicht mehr."
    Icho Tolot streckte einen Arm aus und tippte gegen das Kissen, das sofort unter dem Shuuken davonschoß. Arrak Rokkun fiel auf den Unterkörper. Sein Rüssel richtete sich vor Schreck steil auf und neigte sich dann in die Richtung des Haluters.
    „Vernehmt also mein Angebot", posaunte die Sprechmaske heraus. „Ihr gebt mir die VUNGUAR mitsamt ihrem Inhalt als Pfand. Dafür stelle ich euch einen Zeittaucher mit Mannschaft zur Verfügung. Von allem Tronium-Azint, das ihr von Curayo mitbringt, erhalte ich die Hälfte. Solltet ihr nicht darauf eingehen, wird es kein weiteres Angebot von mir geben oder höchstens ein schlechteres."
    „Das kennen wir irgendwoher", stellte Gucky fest. „Du wirst es kaum glauben, aber deine Worte lassen uns hoffen."
    „Das war mir klar. Denn ihr sucht etwas, das ihr mit dem Begriff Jii'Nevever bezeichnet. Worum es sich dabei handelt, kann euch hier niemand sagen. Sollte es etwas mit dem Tronium-Azint zu tun haben, beanspruche ich ebenfalls die Hälfte davon."
    „Das wird kein Problem sein", log Gucky.
    In Wahrheit hätte er lieber sein Leben geopfert, als etwas von Jii’Nevever aus der Hand zu geben. Wenn er nur endlich gewußt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher