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1902 - Bei den Setchenen

Titel: 1902 - Bei den Setchenen
Autoren: Unbekannt
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Haus zu dem reichsten des Quar-Systems zu machen. Das Geschäftemachen lag ihr im Blut und das Streben nach mehr ebenfalls.
    Mit ihrer jetzigen Flotte war sie bereits führend, allerdings konnte sie mit diesen jämmerlichen Gammelpötten kaum die Betriebskosten einspielen. Die automatischen Erzsammler konnten nur die Ödplaneten in zehn Lichtjahren Umkreis abgrasen.
    Dennoch hatte sie ein glückliches Händchen für ihre Investitionen bewiesen und eisern jeden bescheidenen Ertrag auf die Seite gelegt, um sich ihren größten Wunsch zu erfüllen: ein Fernraumschiff von dem 8,9 Lichtjahre entfernten Propter-System. Die DRY-TORN-B-Raketen waren zapfenförmig und glatt. Der Bug teilte sich bei zwei Dritteln der Höhe in vier separate Spitzen, wo die Zentrale untergebracht war. Linear- und Unterlicht-Impulstriebwerk waren im flachen Heck angebracht, das gleichzeitig als Landegestell diente.
    Im gesamten Quar-System gab es nicht mehr als vierzig dieser teuren Fernraumer, und diese gehörten selten einer Familie allein oder waren schuldenfrei erstanden. Die Bewohner des Propter-Systems waren alles andere als gastfreundlich, doch sie hatten die Setchenen in ihrer Nähe wenigstens einigermaßen akzeptiert und trieben Handel mit ihnen - natürlich zu entsprechenden Preisen. Die Setchenen mußten das akzeptieren, da sie anders keine Chance hatten, zu guter Technik zu kommen.
    Die Setchenen-Fähren wurden im Quar-System gebaut, nur die Lineartriebwerke wurden zugekauft. Da sie einen entsprechenden Preis kosteten, konnten stets nur die billigsten Teile gekauft .werden, deren Reichweite nicht mehr als zehn Lichtjahre betrug.
    „Das ... das wäre ja...", stotterte Barr entgeistert, ohne weitersprechen zu können.
    „Eine gelungene Leistung, nicht wahr?" vollendete Tebb vergnügt. „Ich wollte euch damit überraschen, und ich sehe, es ist mir gelungen."
    „Aber daß keiner von uns etwas davon mitbekommen hat... und auch noch zwei Raketen", hauchte die Assistentin verstört.
    „Es fiel mir auch schwer, das zu verschweigen, und es war nicht ganz einfach, das ohne euer Wissen zu arrangieren, aber diese Freude habe ich mir gegönnt. Das bedeutet, daß wir bald die Nummer eins sein werden, Freunde! Mit den beiden Fernraumern stehen uns ungeahnte Möglichkeiten offen, da wird ein ganz neues Leben beginnen! Ist das nicht fantastisch?"
    Die anderen teilten Tebbs Euphorie, und sie redeten auf einmal alle durcheinander. Auf einmal ging es um Vorhaben, die sie schon längst gehabt hätten, und um neue Anschaffungen, bis eine der Vertrauten, Jenn Ta-Celestain, den Übermut ein wenig dämpfte: „Nun verstehe ich eher, weshalb der Anschlag auf dich verübt wurde, Tebb. Du hast alles so geschickt gemacht, daß nicht einmal wir davon erfahren haben. Trotzdem: An irgendeiner Stelle, vermutlich im Propter-System, ist etwas durchgesickert. Dazu paßt auch deine Vermutung - jemand möchte nicht, daß die Setchenen zu erfolgreich werden.
    Wir werden uns vorsehen müssen."
    Tebb Celestain aber ließ sich die gute Stimmung nicht verderben. Sie war noch einmal davongekommen, und bald würden die neuen Schiffe eintreffen. Surt würde sich bestimmt mit ihr freuen, wenn sie sie ihm zeigte, auch wenn er es nicht recht verstehen würde. Aber sogar er als Mann konnte ein hinfälliges Wrack von einer glänzenden neuen Rakete unterscheiden.
    Irgendwie gehörte dieser Mordanschlag dazu: Etwas ganz Neues begann für sie und ihr Volk, ein ganz neues Leben. Gosaran die Reisende würde sie bestimmt auf diesem Wege führen, vielleicht sogar zu anderen, die wie sie Echsenabkömmlinge waren und möglicherweise dieselben Vorfahren hatten; vorausgesetzt natürlich, man glaubte an sie. In solchen Momenten tat Tebb das aus reiner Gewohnheit und weil sie damit ihre Freude und eine gewisse Dankbarkeit ausdrücken wollte.
    „Das werden wir", sagte sie zuversichtlich. „Ganz bestimmt werden wir das."
     
    3.
     
    Irgendwo im Nirgendwo „Ich glaube, Norman muß mal", meldete sich Mondra Diamond. „Haben wir daran gedacht, für ihn ..."
    „Halt's Maul!" schnauzte Poulton Kreyn. „Du gehst mir auf den Wecker mit deinem ewigen Gewinsel um dein dämliches Vieh!"
    „Bleib mir vom Hals!" schrie die ehemalige Zirkusartistin zurück. „Wenn du mir zu nahe kommst, schenke ich dir einen Freifahrschein in die Hölle!"
    „Möge das selige Nirwana die beiden umfangen und ihnen den Frieden schenken, den sie brauchen", murmelte Ska Kijathe, unerschütterlich wie stets; diesmal
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