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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum
Autoren: Unbekannt
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nicht. Kein Körperlicher konnte, bei aller Wundertechnik, das Äolentor passieren, mit keinem noch so hervorragenden Raumschiff.
    Das Design-Kollagen wurde hinter Tautanbyrk schnell kleiner und zu einem weiteren funkelnden Licht.
    Sterne oder Planeten gab es im Deltaraum natürlich nicht, seine Sterne waren eben die 52 Kollagene, mit ULTIST an der Spitze. Bei ULTIST handelte es sich um die Ultimate Steuerzentrale der Überraumblase, wobei jedes andere Kollagen jeweils viele hundert eigene Steuereinheiten besaß. Was von ULTIST aus darüber hinaus veranlaßt und getan werden konnte, das wußte Tautanbyrk nicht. Erfuhr er es bald von Kuntherherr?
    Sein Raumboot hatte die Hälfte der Strecke fast schon zurückgelegt. Viel zu schnell, dachte der Tessma-Designer wie im Fieber.
    Von der Pracht des Äolentors wie geblendet, drehte er den Kopf und richtete den Blick .auf den rund 150 Kilometer durchmessenden, bodenlosen, wandernden Strudel im Ozean - das Standardtor. Es war die Verbindung zum normalen Universum, wie Tautanbyrk wußte. In der Vergangenheit waren technische Entwicklungen der Baolin-Nda durch das Standardtor ins Normaluniversum hinabgebracht worden, und auch die Kommunikation mit einigen ausgewählten Völkern war nur durch das Tor möglich gewesen.
    Wie es „dahinter" aussah, konnte er natürlich nicht wissen, er hatte es nie passiert. Kein Baolin-Nda seiner Entwicklungsstufe konnte das, er würde außerhalb der schützenden Deltablase sofort sterben. Weshalb das so war, das gehörte auch zu den Dingen, die er bisher nicht wußte, die ihn bisher auch nicht interessiert hatten.
    Aber Kuntherherr mußte es wissen. Wenn er ihn einfach danach fragte?
    Tautanbyrk merkte, daß seine Phantasie mit ihm durchging. Er wußte nicht, was auf ihn zukam, und schon dachte er daran, Fragen zu stellen!
    Vielleicht war es sein Fehler, daß er zu neugierig war und immer alles wissen wollte. Vielleicht war er deshalb zu Kuntherherr zitiert worden.
    Ein Kollagen tauchte genau vor ihm aus dem Dämmerlicht des Deltaraums auf und wuchs: ULTIST! Es bestand ebenfalls aus dem orangerötlich schimmernden Metall, aus dem auch die anderen Kollagene aufgebaut waren. .
    Tautanbyrk versuchte, sich endlich voll und ganz auf den Flug und die bevorstehende Begegnung zu konzentrieren. Wenn er nur nicht zu früh kam!
    Das Andocken an einem der stabförmigen Ausleger machte keine Probleme. ULTIST war zwar nicht das größte Kollagen, aber - so dachte jedenfalls Tautanbyrk - das wichtigste. Der Steuercomputer erledigte, in Resonanz mit den Computern von ULTIST, alles Nötige. Tautanbyrk wurde als berechtigt zum Betreten der Station identifiziert und ließ sich abstrahlen. Seine innere Spannung wuchs dabei fast ins Unerträgliche.
    Im Hangar gab er Auskunft, von Kuntherherr erwartet zu werden. Nach wenigen Minuten leuchtete die Bereitschaftsanzeige eines Transmitters auf, und Tautanbyrk trat zögernd ins wabernde Feld.
    Als er rematerialisierte, stand in einem großen, hochtechnisch und doch wohnlich eingerichteten Raum ein BaolinNda vor ihm, der sich äußerlich nicht von ihm unterschied. Nur seine Ausstrahlung machte den Unterschied aus: Tautanbyrk wußte im ersten Augenblick, daß er es mit einem viel älteren und reiferen Wesen zu tun hatte, das bereits Dinge und Räume gesehen hatte, von denen er nur träumen konnte.
    „Du ... du mußt Kuntherherr sein", stammelte der junge Tessma-Designer.
    Sein Gegenüber nickte und lächelte.
     
    *
     
    „... und dies hier, was ich dir gezeigt habe, sind nur einige wenige Exemplare", sagte der Hochtechniker der Baolin-Nda zu dem jungen Tessma-Designer. „Meine Aufzucht, nenne es meinen Privatzoo, von Tessma ist noch viel umfangreicher. Es sind alle Grundtypen vorhanden, von den mikroskopisch kleinen bis hinauf zu den Riesen, die ganze Hangarhallen für sich beanspruchen. Hast du dir eigentlich niemals die Frage gestellt, ob wir das moralische Recht dazu haben, diese Insekten aus dem Normaluniversum so für unsere Zwecke zu formen, Tautanbyrk? Vielleicht zu deformieren, zu mißbrauchen?"
    „Nein", kam schnell die Antwort, aber dann: „Doch, ich habe mich das manchmal gefragt. Aber es war doch immer so, oder? Und ohne die Tessma-Forschung und das Tessma-Design würde unsere Zivilisation nicht mehr funktionieren. Sag du es mir, Kuntherherr, denn die Tessma-Produktion ist mein Lebensinhalt und ich bin deshalb sicher befangen. Sag du mir, bitte, ob wir uns gegen die Schöpfung versündigen."
    Er hatte sich
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