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1892 - Als das Sternlicht erlosch

Titel: 1892 - Als das Sternlicht erlosch
Autoren: Unbekannt
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erkannte mindestens zehn Einheiten der Außenwächter, aber auch Schiffe der Caliguren und Fothok ja sogar einen der linsenförmigen Raumer der Jedouinen.
    „Dem Sternlicht sei Dank, daß ihr lebt!" rief Paturch und löste sich aus der Menge.
    Sie umarmte Siebenton, dann die anderen sechs. Die Seelenhirten von Toun und Phasenberg wurden zu ihnen geführt.
    „Was ist geschehen?" fragte Siebenton, nachdem der Jubel endlich abgeklungen war.
    Er war weiter vorgetreten und drehte sich so, daß er einen Teil. der Palastfassade sehen konnte. Überall waren Löcher in die Mauern gesprengt worden. Aus ihnen kamen immer noch Außenwächter und brachten letzte Gefangene mit. Sie verfrachteten sie in Gleiter und starteten zu einem Ziel, das Siebenton noch nicht kannte.
    „Der KREUZMOND hat sich passiv verhalten", sagte Paturch, „obwohl ein Angriff nur eine Frage der Zeit gewesen wäre. Doch dann erschienen die Schiffe der Außenwächter und setzten ihre Truppen ab. Es kam für die Verräter genauso überraschend wie für uns. Bevor sie reagieren konnten, hatten die Außenwächter den Palast sturmreif geschossen und waren eingedrungen. Ich hätte nie geglaubt, daß jemand so schnell handeln und kämpfen kann. Meine Meinung über den Wächterorden ist jedenfalls ab jetzt eine andere."
    „Und die vielen anderen Schiffe?" fragte Siebenton. „Was ist mit ihnen?"
    „Viele von ihnen kamen schön einen Tag nach deiner Gefangennahme. Danach waren es täglich mindestens hundert. Die meisten von ihnen kannst du von hier aus gar nicht sehen, sie sind um den ganzen Planeten verteilt und leuchten nachts als Sterne. Was du mit deiner Rede nicht geschafft hast, das hat Silkon mit eurer Gefangennahme fertiggebracht. Sie hat eine nie dagewesene Sympathie- und Solidarisierungswelle mit dir ausgelöst. Sie hätte dich zum Märtyrer gemacht, wäre dir etwas zugestoßen oder hätten sie dich abgeurteilt.
    Jetzt siehst du, wie viele Freunde du immer noch hast und daß die Intelligenzen im Angesicht der Gefahr nach wie vor an das Sternlicht und die Seelenhirten glauben."
    Siebenton war überwältigt.
    Er sprach zu den Mönchen und ihren Freunden und dankte seinen Befreiern. Korter persönlich hatte das Unternehmen angeführt. Jetzt rief ihn die Pflicht wieder an die Traal-Front zurück, und er brach mit seinen Schiffen auf. Die anderen Raumer setzten sich auch bald in Bewegung, und zuletzt verließ der KREUZMOND VON WOLKENORT den Planeten Amran und kehrte zur Residenz des Seelenhirten zurück.
    Silkon und diejenigen ihrer Anhänger, die sich weiterhin zu ihr bekannten, waren von einem Außenwächterschiff ebenfalls nach Wolkenort gebracht worden. Es waren nur wenige. Der Großteil der Rebellen war reumütig in den Schoß des Kults zurückgekehrt - vor allem, nachdem Siebenton jedem klargemacht hatte, daß Silkon nur das Werkzeg des wahnsinnigen Lokhout gewesen war.
    Siebenton ließ über seine Tochter Gericht halten und tat das, was sie und Lokhout ihm zugedacht gehabt hatten: Er verbannte sie auf Lebenszeit auf einen Planeten, von dem aus sie keinen Schaden anrichten konnte.
    Sie wurde dort bewacht, konnte sich aber in Grenzen frei bewegen. Es fehlte ihr auch sonst an nichts, außer jeder Möglichkeit der Agitation. Siebenton beschloß bei sich, sie zu begnadigen, sobald das Sternlicht wieder leuchtete.
    Aber danach sah es auch jetzt nicht aus - im Gegenteil. Die Jahre vergingen weiter, und es blieb dunkel in Shaogen-Himmelreich Nur Siebentons starker Persönlichkeit war es zu verdanken, daß die Galaxis nicht ganz in Hoffnungslosigkeit versank. Aber er wußte, daß auch sein Bonus eines Tages aufgebraucht sein würde. Es entstanden schon wieder neue Sekten, und falsche Propheten erhoben sich wie Sand am Meer. Silkon hatte Siebenton und ShaogenHimmelreich, ohne zu wollen, einen Gefallen getan, als die Zivilisationen am Rand des Zusammenbruchs gestanden hatten. Jetzt jedoch wiederholte sich alles.
    Siebenton durchlebte dunkle und verzweifelte Stunden, doch er hörte nicht auf, an ein Wunder zu glauben. Und als bereits über sechzig Jahre seit dem Erlöschen des Lichts vergangen waren, da schien es so, als seien seine Gebete erhört worden.
     
    *
     
    Am Anfang war die Nachricht einfach nur beunruhigend. Sie kam vom fernen Mourmalin-System, der Heimat der Mourmalen im Halo der Galaxis, aber zu besseren Zeiten gerade noch im Einflußbereich des Shaogen-Sternlichts gelegen.
    Shaogen-Außenwächter hatten dort drei Besatzungsmitglieder eines
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