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1884 - Botschaft des KONT

Titel: 1884 - Botschaft des KONT
Autoren: Unbekannt
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erlaubte sich einen schwachen Ausdruck der Erheiterung.
    „Du willst dir die Sache natürlich ansehen", vermutete er.
    „Selbstverständlich!" antwortete Karia Dwar sofort und stieß einen Seufzer aus. „Aber mir ist klar, daß dies deine Sache ist und daß ich aus Gründen der Vorsicht im Hintergrund bleiben muß. Wie willst du vorgehen?"
    „Friedlich selbstverständlich", antwortete Lotos Nurt bedächtig. „Ich gehe zwar nicht ohne Begleitung, aber ich will niemanden dabeihaben, der eine Waffe trägt - und wenn es auch nur ein Stein ist, den man werfen könnte. Der kleinste Fehler kann entsetzliche Konsequenzen haben." Er lächelte wieder. „Und wenn es nur wäre, daß das Licht einfach nur wieder ausgeht. Wie stünden wir dann da?"
    „Ein schrecklicher Gedanke", sagte Karia Dwar und erwiderte das Lächeln. „Ich habe einige Möglichkeiten erwartet, aber daß der Dom uns einfach der Lächerlichkeit preisgibt, darauf bin ich bis zu diesem Augenblick noch nicht gekommen ..:" Lotos Nurt machte sich auf .den Weg.
    Ein Gleiter brachte ihn und ein Gefolge von neun Nonggo zum Dom, und dort zeigte sich, daß der Bote die Wahrheit berichtet hatte.
    Das Gebilde war in eine irisierende Aura gehüllt und pulsierte unentwegt. Neugierig geworden, überprüfte Lotos Nurt seinen Puls und stellte fest, daß das Pulsieren des Lichtes ein wenig darunter lag. Wenn man den Dom in dieser Erscheinungsform länger betrachtete, übertrug sich der langsamere Rhythmus auf den Betrachter und beruhigte ihn unwillkürlich. Lotos Nurt hielt das für ein gutes Zeichen.
    Sicherheitskräfte hatten die Umgebung des Domes weiträumig abgesperrt. In dem riesigen Parkareal, mit dem die Nonggo den Dom umgeben hatten, drängten sich die Bewohner Onggs zu Zehntausenden, aber sie hielten respektvoll einen Abstand von einigen hundert Schritten ein. Die Sicherheitskräfte hatten mit der Menge kaum etwas zu tun.
    Der Ring der Neugierigen öffnete sich respektvoll, als Lotos Nurt vorsichtig näher trat. Seine Gefühle waren aufgewühlt, sein Körper trotz der beruhigenden Wirkung des Pulsierens angespannt.
    Als sich Lotos Nurt dem Dom bis auf zehn Schritte genähert hatte der Dom selbst, war hinter dem Leuchten nur noch schemenhaft wahrzunehmen -, hörte das Pulsieren auf. Lotos Nurt trat noch näher heran. Er ahnte, daß er jetzt selbst von dem Leuchten eingehüllt wurde und von den Beobachtern kaum noch wahrzunehmen war.
    Aber dafür konnte er sehen, wie sich in der undurchdringlichen, fugenlosen Hülle des Domes eine Öffnung auftat. In dieser Öffnung wurde es plötzlich hell. Jemand, etwas erschien dort, eingehüllt in eine strahlende, noch dichtere Aura, die für Lotos Nurts Augen nicht zu durchdringen war. Entweder ein Roboter oder ein Lebewesen.
    „Willkommen, Lotos Nurt von den Nonggo", sagte eine Stimme in einwandfreiem Nod, der Hauptsprache der Nonggo und von ganz Gorhoon.
    Die Stimme war klangvoll, warm und sehr beeindruckend. Auch sie trug dazu bei, Lotos Nurt zu teeruhigen. Er ahnte, daß von dem Dom und dem Besucher, der aus dem Dom getreten war, für die Nonggo und Gorhoon keine Gefahr drohte.
    „Ich bin ein Abgesandter des Volkes der Helioten, und ich komme, um dich zum Boten von Thoregon zu berufen und deinem Volk eine große und verantwortungsvolle Aufgabe anzubieten."
    Lotos Nurt war ein geschulter Diplomat, daran gewöhnt, sehr genau zuzuhören und jeden Satz auch auf die feinsten Untertöne hin abzuhorchen.
    Zu berufen, anzubieten ...
    Das klang freundlich und schloß die Möglichkeit ein, sich frei zu entscheiden.
    „Ich bin gewillt", antwortete Lotos Nurt, „mir deine Botschaft anzuhören. Du gestattest, daß ich zuerst meine Begleiter beruhige?"
    Die Stimme klang nach wie vor freundlich.
    „Ich habe dir nichts zu gestatten", sagte der Heliote. „Ich komme als Freund, nicht als Gebieter. Du bist in deinen Entschlüssen ebenso frei wie dein Volk."
    Lotos Nurt trat einige Schritte zurück, bis er wieder für die Nonggo sichtbar wurde. Er lächelte und machte eine Geste der Besänftigung.
    „Es besteht keinerlei Grund zur Besorgnis", sagte er laut, wohl wissend, daß man seine Stimme aus der Ferne mit einem Mikrophon aufnehmen und in die. planetaren Nachrichtensysteme einspeisen würde, wahrscheinlich auch über ganz Gorhoon. „Ein Freund ist gekommen und will mit mir reden."
    Die Menge verharrte in respektvollem Schweigen. Lotos Nurt wartete noch einige Augenblicke, dann kehrte er in die strahlende Aura zurück.
    Er ahnte,
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