Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Eines Tages wird sogar das Kristallimperium akzeptieren, daß du an Bord des Kommandoschiffs der Chaeroder keinen Verrat begangen hast."
    „Ich habe also meine Schuld beglichen?" Kantig traten Atlans Zangenknochenunter der sonnengebräunten Haut hervor. Mit einer heftigen Kopfbewegung schüttelte er das schulterlange weiße Haar in den Nacken zurück. „Ich sehe keinen Grund, irgendeine Schuld bei irgendwem zu begleichen. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen."
     
    3.
     
    Bericht Atlan Sekundenlang hatte ich die Augen geschlossen und mit den Fingerspitzen die Nasenwurzel massiert. Ich dachte daran, daß Dao-Lin-H’ay, Myles Kantor und ich die Ereignisse im Brutkosmos der Goedda zwar körperlich unversehrt überstanden hatten, aber das war auch schon alles gewesen. Wir sind eben nur Menschen und keine Maschinen, wir haben Gefühle und können nicht nach allem sofort wieder zur Tagesordnung übergehen und so tun, als wäre nichts geschehen.
    Seit dem Erscheinen der ersten Igelschiffe Inder Milchstraße hatte der Tod überreiche Ernte gehalten.
    Vermutlich würde sich nie genau feststellen lassen, wie viele intelligente Lebewesen als Bund der Tolkander ebenso wie bei der Geburt des Absolutums ihr Leben gelassen hatten. Hunderttausende andere waren bei den vielfältigen Versuchen gestorben, die Igelschiffe anzugreifen, oder sie hatten sich nach dem ersten Flimmerphänomen selbst entleibt, um die vermeintliche Erfüllung zu finden.
    Als ich die Augen wieder öffnete, war Homers Hologramm erloschen.
    Laß ihn, mahnte der Extrasinn, als ich flüchtig daran dachte, den Transmitter zur ROSTOCK zu benutzen. Adams sucht im Moment die Einsamkeit, um mit sich selbst und der Welt ins reine zu kommen.
    Andernfalls wäre er persönlich erschienen und nicht nur über Holo.
    Ich kannte Homer Gershwin Adams als einen von Krankheit und Entbehrungen in frühen Lebensjahren geprägten Menschen. Leben war ihm heilig - und zusehen zu müssen, wie ganze Planetenbevölkerungen starben, und nicht helfen zu können, das hatte ihm schwer zugesetzt.
    Auch der Kreis der Unsterblichen hatte einen hohen Preis bezahlt: Mila und Nadja Vandemar - tot. Gestorben im Kampf gegen Goedda, ihre Körper auf unerklärbare Weise kristallisiert, die in ihre linken Schultern implantierten Aktivatorchips verschwunden. Die Schwestern hatten sich in den letzten Sekunden ihres Lebens umarmt, ihre Gesichter strahlten auch im Tod noch Zufriedenheit und einen tiefen Frieden aus. Wer ihre immer noch geöffneten Augen sah, glaubte ihren starren Blick in unendlich weite Fernen gerichtet.
    Alaska Saedelaere -mit einiger Sicherheit ebenfalls tot. Er konnte Goeddas Ende in einer verheerenden Kettenreaktion von Explosionen nicht überstanden haben. Caljono Yai, die Mahnerin der Herreach, hatte vor dem endgültigen Zerfall der Brutblase ein menschliches Wesen auf einer der Inseln im Hyperraum gesehen, und ihre Beschreibung war ziemlich eindeutig gewesen.
    Es blieb die Frage, wie Alaska in die Nähe Goeddas gelangt war. Seit Monaten hatte es kein Lebenszeichen mehr von ihm gegeben. Er war im Pilzdom auf Trokan verschwunden, zusammen mit Perry Rhodan und Reginald Bull. Als hätte das unheimliche Bauwerk die drei gegen Kummerog ausgetauscht.
    Es gibt nicht den geringsten Beweis für deine Befürchtungen.
    Der Extrasinn baute mit seiner Feststellung vor. Ich hatte keine Chance, meine Bedenken vor ihm geheimzuhalten.
    Vielleicht wurde Alaska von Perry und Bully getrennt.
    Eine vage Hoffnung. Der berühmte Strohhalm, an den Terraner sich in größter Verzweiflung zu klammern pflegten. Aber ebensogut konnte es sein, daß die beiden zusammen mit Alaska in den Hyperraum verschlagen worden waren und daß sie sich ebenfalls auf einer der Inseln befunden hatten.
    Die Herreach hätten sie gesehen, behauptete der Logiksektor.
    Wir mußten weiter warten, Woche für Woche, Monat um Monat, jahrelang. Weil ich mich schlichtweg weigerte zu glauben, wir würden die Freunde nie Wiedersehen.
    Nie, das war für Unsterbliche ein entsetzliches Wort.
    Ich ließ mir vom Servo ein Glas Vurguzz einschenken. Die grüne Flüssigkeit zog kräftige Schlieren, als ich das langstielige Glas gegen das Licht hob.
    Der Vurguzz erzeugte in meiner Kehle ein wohliges Brennen.
    „Auf dein Wohl, alter Arkonide", glaubte ich in Gedanken Bullys Lachen zu vernehmen. „Unkraut vergeht nicht, das solltest du wissen."
    „Nachschenken!" befahl ich der Automatik.
    „Auf einem Bein steht man nicht." Das war Bullys
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher