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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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Gedankenschnelle verglüht.
    Gazkar, Alazar und Neezer hatten uns umzingelt, und sie griffen an, ohne auf die eigenen Krieger Rücksicht zu nehmen. Ich sah Gazkar fallen, die von den Thermostrahlen nachfolgender Kämpfer in den Rücken getroffen worden waren.
    „Es sind zu viele, Atlan", meldete Orsener. „Meine Berechnungen ergeben, daß sie versuchen, uns in eine bestimmte Richtung zu drängen."
    „Wir müssen durchbrechen."
    Es gab nur einen Weg, der mir auf Anhieb erfolgversprechend erschien. Ich konnte Orsener sehen, und er erkannte, daß ich in die Höhe blickte.
    „Wir halten die Tolkander auf und lenken sie ab. Zieh dich zurück, Atlan - und viel Glück!"
    Ich wollte protestieren, doch der Widerspruch blieb mir im Hals stecken. Von allen Seiten kamen die Angreifer; die Gazkar kletterten über Rohrleitungen und Fertigungsanlagen hinweg, eine blau schillernde Flut, deren Drohung deutlich zu spüren war.
    Erneut geriet ich unter schweren Beschuß, mein Flugaggregat versagte, weil alle verfügbare Energie für die Paratronstaffel benötigt wurde. Die Wucht des Angriffs überraschte mich. Die Tolkander scheuten sich nicht, ihre eigene Produktionshalle in Schutt und Asche zu legen.
    Warnanzeige im Helmdisplay. Der Zusammenbruch meines Schirmfelds stand kurz bevor.
    „Antigrav aus!"
    Ich wurde herumgewirbelt wie ein welkes Blatt im Herbststurm, konnte selbst herzlich wenig erkennen.
    Nur die Einspiegelung der Ortungsdaten verriet mir, was ringsum geschah.
    Zwei Posbis rasten neben mir in die Höhe, schirmten mich mit ihren Körpern ab.
    Schirmfeldbelastung nur noch bei vierzig Prozent.
    Ohne zu zögern, aktivierte ich das Triebwerk, das mich in die Höhe katapultierte.
    „Steuerung übernehmen!"
    Bevor mich der Aufprall auf die Deckenkonstruktion verletzte, wechselte die Schubrichtung. Die Automatik des SERUNS riß mich in eine horizontale Flugrichtung und brachte mich aus der Zone des heftigsten Beschusses. Hinter mir verglühten die beiden Posbis in einer vernichtenden Explosion, die zugleich das rasche Vordringen der Angreifer ins Stocken brachte.
    Neezer folgten mir, auch mehrere Gazkar. Ich verzichtete auf eine automatische Steuerung und verließ mich diesmal in jeder Hinsicht auf den Pikosyn, dessen Flugmanöver ich niemals hätte nachvollziehen können.
    Nur fiel es mir kaum leichter als meinen Verfolgern, während der abrupten Kurswechsel auch nur einen gezielten Schuß anzubringen.
    Die Einblendung auf dem Helmdisplay wechselte, zeigte unvermutet den Aufriß der Deckenkonstruktion in weniger als hundert Metern Distanz. Ein Symbolkreis verlangte von mir, daß ich das Feuer auf einen bestimmten Bereich der Konstruktion eröffnete. Dort gab es offenbar nur eine schwache Abdeckung.
    Mehrmals hintereinander löste ich den auf Impulsmodus geschalteten Kombistrahler aus und raste Sekundenbruchteile später mitten hinein in das wabernde Chaos aus Glut und Trümmern, das von der ins Vakuum expandierenden Atmosphäre explosionsartig nach außen gewirbelt wurde. Ich war hindurch, bevor ich es überhaupt richtig registrierte.
    Mit Höchstwerten raste ich über die ausgedehnte Anlage hinweg.
    Ortungspunkte im Display. Elf Posbis hatten es geschafft, der Hölle zu entrinnen, und glitten in unterschiedliche Richtungen davon. Nach ihnen erschienen die ersten Gazkar in der Einblendung.
    Der Pikosyn suchte die bestmögliche Flugbahn. Das Gebäude blieb hinter mir zurück, dicht über dem aufgewühlten Boden ging der halsbrecherische Flug in nördliche Richtung.
    Die Distanz zum Beiboot wurde bereits angezeigt.
    Ich gab den Impuls zum Öffnen der Schleuse. Noch funktionierte die Tarnung, aber sie würde in wenigen Augenblicken überflüssig sein.
    Stand der kompromißlose Angriff der Tolkander im Zusammenhang mit dem, was ich über die hyperenergetischen Impulse erfahren hatte? Wollten die Chaeroder verhindern, daß wir das Wissen über die neu entstehende Gefahr für die Galaxis weitergaben?
    Hinter der letzten Hügelkette konnte ich das Fragmentbeiboot erkennen. Es stand unberührt an seinem Landeplatz, war aber zweifellos für meine Verfolger inzwischen ebenfalls sichtbar.
    Zwei Ortungsreflexe näherten sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit von Westen. Ich atmete auf, als ich erkannte, daß es sich um Posbis handelte. Sie gingen vor mir an Bord, aktivierten die Waffen und das Triebwerk für den Notstart.
    Ein Thermoschuß verfehlte mich um wenige Meter und riß eine große Lücke in die Reihe der Verfolger.
    Sekunden
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