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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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Tolk-7 zu verbringen, selbst .wenn mit jeder Stunde die Gefahr der Entdeckung größer wurde. Nur hier konnte ich die Kommunikation der Tolkander verfolgen. Und ich durfte nicht erwarten; daß genau das, was ich zu hören erwartete, schon nach wenigen Stunden besprochen wurde. Möglich, daß ich auch .nie herausfinden würde, was die Tolkander dazu bewegte, alle Produktionen aufrechtzuerhalten.
    Verschlossen sie nur ihre Augen vor der Realität? Weil Gazkar, Alazar und Neezer, weil einfach alle ohne Goedda zum Aussterben verurteilt waren?
    „Die erforderlichen Einbauten sind abgeschlossen", meldete Murgor. „Die Internkommunikation ebenso wie Hyperfunkgespräche werden von einem winzigen Kristallspeicher aufgenommen und bei Erreichen der Speicherkapazität mittels Rafferimpuls abgestrahlt. Der Impuls wird so kurz sein, daß ‘eine Einpeilung schwer möglich sein wird, zumal die Reichweite auf weniger als drei Kilometer begrenzt ist und die Entladung des Speicherinhalts unregelmäßig erfolgt."
    Unsere Spuren zu verwischen war die Angelegenheit weniger Minuten. Einer der größeren Posbis kümmerte sich um den Physander und transportierte den sperrigen Körper. Wegen der damit verbundenen Ortungsgefahr durfte er den Antigrav nicht benutzen.
    Wir sahen Gazkar und Neezer zwischen den Fertigungsanlagen, aber für sie blieben wir unsichtbar.
    Selbst der Ingenieur wurde teilweise vom Deflektorfeld des Posbis erfaßt.
    Verstecke gab es genügend in den weitläufigen Fertigungsanlagen. Ich entschied mich für eine Filterstation. Donnernd schoß das Grundwasser durch Reinigungs- und Aufbereitungsanlagen, mitgeschwemmter Sand und Geröll landeten auf anwachsenden Halden. Zwischen haushohen Pumpstationen fanden wir hinreichend Platz und Schutz vor neugierigen Blicken. Hier konnten wir notfalls einige Tage lang aushalten.
     
    *
     
    Es gab keinen Hinweis darauf, daß Orsener und seine Posbis ebenfalls fündig geworden waren. Das Risiko einer weitreichenden Funkverbindung, selbst über Rafferimpuls, war uns zu groß erschienen, so daß es wirklich auf den Notfall beschränkt bleiben mußte. Folglich wußte auch Orsener nichts über unseren augenblicklichen Stand.
    Der Physander hatte eine neue lähmende Injektion erhalten und war ohne Bewußtsein. Überhaupt schien unser Versteck überaus gut gewählt zu sein: Wir hatten von hier aus in den vergangenen zwölf Stunden nur ein einziges Mal Käferkrieger zu Gesicht bekommen, die aber dennoch im Abstand von mehr als dreißig Metern vorübergegangen waren.
    Murgor hatte dem Kristallspeicher mit einem kurzen Richtimpuls unseren Standort programmiert. Der Speicher sendete daraufhin seine Rafferimpulse gerichtet ab.
    Inzwischen lagen die ersten Speicherdaten vor.
    Es war immer noch verblüffend zu hören, daß Unkeer und die Physander nach wie vor rund um die Uhr produzierten. Es schien gerade so, als wachse Goedda weiter in dem erschreckenden Ausmaß, das wir kennengelernt hatten, und brauche deshalb enormen Nachschub an Versorgungsgütern und ebenso Bourree. Mit keinem Wort ging auch nur einer der Invasoren auf Goeddas Tod ein.
    Was sie nicht wahrhaben wollen, ignorieren sie, dachte ich. Das ist die einfachste Art, alles Unangenehme fernzuhalten.
    Glaubst du das wirklich, Barbar? Oder schiebst du ebenfalls nur eine unangenehme Erkenntnis vor dir her?
    Goedda ist tot! Das steht unwiderruflich fest.
    Die Dehnung und Übersetzung des Rafferimpulses war von den Posbis in den Pikosyn meines SERUNS eingespeist worden. Trotz des Suchprogramms, das ich verwandte und das nur auf Schlüsselworte reagierte, hörte ich beinahe zwei Stunden lang Funkgespräche aus den verschiedensten Bereichen ab.
    Unkeer kommunizierte nicht nur auf Tolk-17, sondern ebenso mit Chaerodern auf den anderen Basiswelten und mit den Kommandanten von Gliederschiffen.
    Endlich! Zwischen den Koordinatoren, wie die Chaeroder sich nannten, war Goedda sehr wohl ein Gesprächsthema.
    Obwohl ich den letzten Unterhaltungen nur noch immer schläfriger werdend gefolgt war - auch ein Aktivatorträger kommt nicht ohne körperliche Erholungsphasen aus -, war ich schlagartig wieder hellwach.
    Die schrille, hohe Stimme, die ich hörte, identifizierte der Pikosyn als die des Chaeroders Unkeer. Ich stellte mir vor, wie der unglaublich dürre und vielgelenkige Körper sich in seiner filigranen Nervosität hin und her bewegte. Der Vergleich mit einer aufgerichteten Klapperschlange war nicht von der Hand zu weisen.
    „... wir haben Zeit
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