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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd
Autoren: A.F.Morland
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unternehmen.
    ***
    Cruv umklammerte aufgeregt seinen Ebenholzstock. Geduckt verbarg er sich hinter einer bizarren Feuerdornhecke. Er lauschte angestrengt, damit ihm nichts von dem, was jenseits der Hecke gesprochen wurde, entging.
    Nach seinem klärenden Gespräch mit Tucker Peckinpah hatte er sich in sein Zimmer begeben. Beim Öffnen des Fensters war ihm eine Gestalt aufgefallen, die unter einer alten Eiche Schutz suchte und auf dem großen Anwesen nichts verloren hatte.
    Der Gnom informierte Tucker Peckinpah vorerst nicht. Er wollte den Industriellen nicht beunruhigen. Für ihn war das eine willkommene Gelegenheit zu beweisen, daß man sich wieder hundertprozentig auf ihn verlassen konnte.
    Hastig hatte er nach seinem Stock gegriffen und sein Zimmer wieder verlassen. Wie ein kleiner Schatten war er durch die Dunkelheit gehuscht, und seit einigen Minuten belauschte er zwei Kerle, die Verblüffendes vorhatten.
    Der Gnom hatte ihren Worten bisher entnommen, daß sie Schwarzblütler waren, für Asmodis auf der Jagd, um den Teufel Calarb zur Strecke zu bringen.
    Soar ihre Namen kannte er schon. Der eine hieß Axmarpho, der andere Bagugor. Ersterer hatte das Sagen. Und es war ihre Absicht, Carlarb hier zur Strecke zu bringen.
    Wie sie dabei vorgehen wollten, erfuhr Cruv nicht. Er hörte nur, daß sie Calarb diesmal eine Falle stellen würden, aus der es für ihn kein Entrinnen mehr gab. Danach würden sie Asmodis seinen Kopf bringen und dafür eine Riesenbelohnung einstreichen.
    Calarb würde also hierherkommen!
    Cruv wäre verrückt gewesen, wenn er Axmarpho und Bagugor allein angegriffen hätte. Die beiden liefen bestimmt nicht weg, denn sie warteten ja auf Calarb.
    Cruv sah eine Chance, alle drei auszuschalten, allerdings wäre er allein überfordert gewesen. Er beging nicht den Fehler, sich zu überschätzen.
    Er war zwar wieder fit, aber mit drei schwarzen Feinden wollte er sich nicht anlegen, das wäre glatter Selbstmord gewesen. Hier mußte Tony Ballard helfend einspringen.
    Mit etwas Glück würde Tucker Peckinpah von der ganzen Angelegenheit erst hinterher erfahren. Cruv hatte jedenfalls auch weiterhin nicht die Absicht, ihn aufzuregen.
    Er machte sich noch kleiner und entfernte sich von der Feuerdornhecke im Krebsgang. Er mußte sehr vorsichtig sein und jedes Geräusch vermeiden, denn wenn ihn Axmarpho und Bagugor bemerkten, würden sie über ihn herfallen und kurzen Prozeß mit ihm machen.
    Er zog sich in das große Haus zurück und schlich in die Halle, um Tony Ballard anzurufen.
    ***
    Ich legte den Hörer auf und informierte meine Freunde.
    »Auf Tucker Peckinpahs Anwesen soll es also zum großen Showdown kommen«, faßte Mr. Silver zusammen. »Calarb wird dort seinen Jägern in die Falle gehen, sie werden ihn vernichten. Dagegen sollten wir nichts unternehmen, obwohl Calarbs Ziele - Asmodis’ Entmachtung und Rückzug der Hölle von der Erde - für uns interessant wären, doch irgendwie glaube ich nicht an eine solche grundlegende Änderung. Wenn Calarb erst einmal weiß, wie die Macht schmeckt, wird er das Böse von nirgendwo zurückziehen, und es bleibt alles beim alten, nur daß der Höllenherrscher nicht mehr Asmodis, sondern Calarb heißt. Außerdem weiß niemand, wie viele Seelen Calarb noch braucht, um Asmodis ebenbürtig zu sein.«
    »Vielleicht soll Tucker Peckinpah sein nächstes Opfer sein«, sagte Vicky besorgt.
    »Das wäre durchaus denkbar«, meinte Mr. Silver. »Axmarpho und Bagugor ködern Calarb wahrscheinlich mit unserem Freund, ohne daß dieser es weiß.«
    »Wir müssen verhindern, daß Tucker Peckinpah zu Schaden kommt!« sagte Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, leidenschaftlich.
    »Und wir müssen dem Knirps beistehen. Allein würde er auf verlorenem Posten kämpfen«, sagte der Ex-Dämon, »Ich komme mit!« sagte Roxane sofort.
    »Ich auch«, meldete sich auch Boram mit seiner hohlen, rasselnden Stimme zu Wort.
    »Und Shavenaar nehmen wir auch mit«, sagte Mr. Silver grinsend. »Wir drücken diese Höllenbastarde an die Wand!« Er holte das Höllenschwert.
    Shavenaar »brannte« darauf zu kämpfen, das sah man dem lebenden Schwert an; seine breite, geschwungene Klinge, auf deren Rücken sich eine dreizackige Krone befand, fluoreszierte leicht. Ein untrügliches Zeichen dafür, daß Shavenaar erregt war.
    »Okay, Freunde, dann los«, sagte ich und zeigte auf die Tür. Vicky würde zu Hause bleiben. Sie sah mich ernst an. Ich tätschelte leicht ihre Wange. »Mach dir keine Sorgen, ein
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