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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts
Autoren: Santiago García-Clairac
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Ich heiße Arturo Adragón. Ich lebe in zwei Welten.
    Mein Leben in der realen Welt ist furchtbar kompliziert geworden: Ich habe keine überzeugenden Beweise, aber meine Nachforschungen weisen darauf hin, dass zumindest Stromber und ein geheimnisvoller Mann mit nur einem Bein mehrmals versucht haben, meinem Dasein ein Ende zu setzen. Sie haben sogar eine Bombe geworfen, die unsere Stiftung und damit die mittelalterliche Bibliothek, die unserer Familie seit Generationen ein Heim gab, vollkommen zerstört hat. Doch das Schlimmste daran ist, dass mein Vater, Sombra, Mahania, Mohamed und Norma bei der Explosion schwer verletzt wurden.
    Wenn ich noch lebe, dann nur dank Adragón, der Zeichnung auf meinem Gesicht. Wann immer ich mich in Gefahr befinde oder Hilfe brauche, erwacht er zum Leben und stellt sich an die Spitze der unglaublichen Armee aus mittelalterlichen Buchstaben, die allesamt meinen Körper bedecken, seit man mich am Tage meiner Geburt in das Pergament des Alchimisten Arquimaes gewickelt hat.
    Durch die Explosion der Bombe wurde der Sarkophag meiner Mutter unter den Trümmern der Stiftung begraben. Jetzt bleibt mir nicht einmal mehr der Trost, mit ihr sprechen zu können. Ja, es stimmt, ich war sehr böse auf meinen Vater und auf Sombra, als sie mithilfe des Pergamentes versuchten, meine Mutter in Normas Körper wieder zum Leben zu erwecken; aber ganz tief in meinem Innern wünschte ich mir, dass sie es schaffen würden. Denn nach nichts auf dieser Welt sehne ich mich mehr, als meine Mutter bei mir zu haben, und sei es nur, um ihr einen Kuss zu geben.
    Als wir vor einiger Zeit den Palast von Arquimia unter der Stiftung entdeckten, kam uns der Gedanke, dass Férenix in Wirklichkeit das Reich sein könnte, das Arquimaes vor tausend Jahren gegründet hat.
    Hinkebein jedenfalls ist davon überzeugt, dass Férenix auf den Fundamenten Arquimias erbaut wurde und mit der Zeit zu der unabhängigen Stadt geworden ist, in der wir heute leben. Außerdem glaubt mein Freund, dass die Grenzen unseres kleinen Landes erst im Laufe der Jahrhunderte festgelegt wurden, während Arquimia zur Legende geworden und schließlich in Vergessenheit geraten ist. Férenix liegt am Rande eines Tales, das vom Monte Fer beherrscht wird, dem Berg, der unserer Stadt den Namen gegeben hat.
    In diesen finsteren Tagen der Ungewissheit ist Metáforas Gesellschaft mein einziger Trost. Mit jedem Tag verliebe ich mich mehr in sie. Inzwischen verstehen wir uns prima. Bestimmt werden wir ein großartiges Paar.
    In der anderen Welt, der Welt der Träume, geht es mir auch nicht besser.
    Graf Morfidio, der sich jetzt König Frómodi nennt, hat mir die Augen ausgebrannt und mich geblendet. Seitdem versinke ich mehr und mehr in einem tiefen Loch der Verzweiflung, aus dem ich wohl nie wieder herausfinden werde.
    Nachdem ich Carthacia aus den Klauen der Demoniquianer befreit hatte, begegnete ich der jungen Amarofet. Sie half uns, Alexia wieder zum Leben zu erwecken. Doch dann hat uns Alexander de Fer verraten. Er hat Königin Émedi entführt und sie an Demónicia ausgeliefert. Um sie zu befreien, sahen wir uns gezwungen, einen schrecklichen Krieg zu beginnen.
    In ihrem Kampf gegen die Hexerei hat die Schwarze Armee einen großen Sieg errungen, indem sie Demónicias Hauptquartier zerstörte. Doch das kam uns teuer zu stehen. Das Unglück ist über uns hereingebrochen: Prinzessin Alexia und Königin Émedi wurden ermordet, ohne dass ich es hätte verhindern können!
    Meine einzige Hoffnung besteht jetzt darin, Arquitamius zu finden, den großen Alchemisten und Meister von Arquimaes. Er ist der Einzige, der den beiden Frauen, die ich mehr als alles auf der Welt liebe, das Leben zurückgeben kann.
    Wenn es mir nicht gelingt, sie wieder in die Welt der Lebenden zurückzuholen, werde ich mich im Abgrund des Todes mit ihnen vereinen. Darauf habe ich mein Wort gegeben.

E LFTES B UCH
    Verschwörung

I
    A RTUROS R EISE
    D IE RUHMREICHSTE S EITE der Legende von Arturo Adragón, dem König von Arquimia und Anführer der Schwarzen Armee, wurde an dem Tag geschrieben, als er sich trotz seiner Blindheit auf die Suche nach Arquitamius machte. Der berühmte Alchemist sollte ihm helfen, Émedi und Alexia wieder zum Leben zu erwecken.
    Nach der blutigen Schlacht um Demónika war Arturo in ein schwarzes Loch düsterer Erinnerungen gefallen und hatte sich in sich selbst zurückgezogen. Ganze Tage verbrachte er damit, gegen seine inneren Dämonen anzukämpfen. Es war ein harter
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