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1859 - Duell in der Traumblase

Titel: 1859 - Duell in der Traumblase
Autoren: Unbekannt
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das Tasten der Pseudopodien im Magen, im Darm, selbst in der Lunge nicht ohne Schreikrampf überstanden. Menschliche Ekelgefühle konnten sehr stark sein.
    Die Haut war ein Parasit, sie nährte sich nur durch ihn.
    Sie widerte ihn an. Dagegen konnte er sich nicht wehren. Saedelaere wünschte eine Sekunde lang, sie wäre nicht mehr wiedergekommen.
     
    *
     
    Großraum Peking: Vergangenheit/Vorgeschichte Regent der Erde „Er ist so ein süßer Fratz."
    „Ob er einen Namen hat?"
    „Woher soll man es wissen? Er lag plötzlich da. Kam einfach so herein, obwohl die Tür abgeschlossen war."
    „Unmöglich!"
    „Ich schwöre dir, Frederick, die Tür war zu."
    „Haha! Vielleicht ist er ein Teleporter."
    Er hörte die Stimmen. Den Sinn der Worte konnte er anfangs nur erahnen, doch das änderte sich sehr schnell.
    „Ich glaube, daß der Kleine Schutz benötigt."
    „Wäre es dann nicht besser, wenn wir ihn in einen Kindergarten brächten?"
    „Nein! So einen süßen Kerl geben wir doch nicht mehr wieder her."
    Über ihn beugten sich zwei fremdartige Köpfe. Er gab sich Mühe, genau das vorzuspiegeln, was sie sehen wollten. Statt grüner Haut und viergeteilter Sinnesorgane blickten sie auf ein Neugeborenes der eigenen Rasse.
    Er wußte, daß er Fürsorge und Hilfe brauchte, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Bis dahin paßten die Wesen in seine Pläne. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, würde er sich ihrer entledigen.
    „Wie heißt du denn, Kleiner?"
    Er begriff, daß die Wesen mit ihm zu reden versuchten. Aber er war noch nicht so weit, daß er in der fremden Sprache Antwort geben konnte..
    „Nun gut", sagte eines der Wesen. Es hatte lange gelbe Haare auf dem Kopf. „Wenn du deinen Namen nicht weißt, dann nennen wir dich Dreur."
    Das andere Wesen sagte: „Dreur? Was ist das denn für ein Schwachsinnsname?"
    Für einen Augenblick mischte sich Aggressivität in die Stimme des gelbhaarigen Wesens. „Jetzt hör mal zu, Frederick! Mein Großvater hieß Dreur. Du willst doch nichts- gegen meinen Großvater sagen, oder? Dreur ist in meinen Augen ein prima Name."
    Er spürte den Mißklang, und er wußte, daß Uneinigkeit ihn gefährden konnte. Deshalb beeinflußte er den Geist der Wesen, bis sie sich beruhigten.
    Sein Name war also Dreur. Ihm war das egal. Er hätte jeden Namen akzeptiert, solange die Wesen ihm eine sichere Zuflucht boten.
     
    *
     
    Die Stadt, die er bald darauf entdeckte, hieß Peking. In Peking lebten Menschen, viele Millionen auf engstem Raum. Sie schienen nichts dabei zu finden, daß einer dem anderen die Luft nahm, daß keiner wirklich selbständig für seine Existenz sorgte.
    Die Menschen der Stadt waren Zusammenarbeit gewohnt. Mehr als seinen engen, individuellen Lebensbereich überblickte keiner. Ohne Kooperation waren diese Menschen hilflos.
    Dreur erblickte darin einen Vorteil. Solange er noch schwach war, solange er seine Fähigkeiten nicht vollständig entwickelt hatte, konnte er sich in der Stadt gut verbergen.
    Er reifte schnell. Sein Bewußtsein war ein Schwamm, der in wachsender Geschwindigkeit Wissen in sich aufsaugte.
    Die Menschen des Viertels sorgten für ihn. Solange er keinen Fehler beging, konnte er sich blind auf sie verlassen.
    Dreur bedurfte ihrer Lebensenergie nicht, weil er bereits eine ausreichende Menge in sich aufgesogen hatte. Er nahm jedoch mit Befriedigung zur Kenntnis, daß der Planet Erde ein reichhaltiges Reservoir anbot.
    Zur Erfüllung seiner Aufgabe würde ihm das dienlich sein.
    Zu diesem Zeitpunkt wußte er nicht, was er in Peking verloren hatte. Noch nicht. Doch erahnte bereits, daß die Stadtbewohner ihm gehörten.
    Innerhalb von 40 Tagen galaktischer Zeitrechnung nahm er Peking in Besitz. Von einem Neugeborenen entwickelte sich Dreur zu einem Philosophen.
    Er wußte nun, daß es seine Aufgabe war, allen Menschen das Leben zu rauben.
    Dreur tötete ein paar Dutzend; allein um festzustellen, was für ein Gefühl das machte. Es bereitete ihm großes Behagen. Zuerst ließ er die Frau mit den gelben Haaren sterben, dann den Mann namens Frederick, weil er beide am besten kannte. Er liebte es, wenn er das Verströmen eines lebendigen Wesens spüren konnte.
    Das Ende der Menschheit stand bevor. Es mußte allerdings aus praktischen Gründen noch verzögert werden.
    In seinen Augen stellte die Bevölkerung so etwas wie einen Resonanzkörper dar. Mit Hilfe der Menschheit konnte er seine mentale Kraft vergrößern, bis er sich zu etwas unvorstellbar Mächtigem
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