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1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt
Autoren: Unbekannt
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Waffe gegen die Physander gefunden.
    Dao-Lin-H’ay schwebte zu einer Sichtluke hinüber und spähte in die milchigsilberne Dämmerung hinaus. Sie erkannte mehrere Roboter, die dabei waren, mit klobig aussehenden Werkzeugen dünne Röhren zu zerschneiden.
    Die Kartanin begriff.
    „Sie kappen jegliche Verbindung nach außen", berichtete sie.
    Ebenso plötzlich, wie die Gespräche der Physander verstummt waren, klangen sie nun wieder auf. Ein wildes Stimmengewirr brach aus den Lautsprechern der SERUNS. Es wurde überlagert von einem Schrei, der aus tiefster Wut heraus zu kommen schien.
    „Aus ihrer Sicht sind wir einen Schritt zu weit gegangen", sagte der Arkonide. „Wir haben sie genau dort getroffen, wo sie am empfindlichsten sind."
    „Genau das war unsere Absicht", versetzte Myles. „Wir wollen diese verdammte Gefahr beseitigen, die alles Leben in der Milchstraße bedroht. Und das erreichen wir nicht mit Nadelstichen."
    „Richtig. Wir führen keinen sportlichen Wettkampf fegen sie, sondern kämpfen um das Überleben der galaktischen Völker", bestätigte Atlan. „Wir sollten uns nur rechtzeitig überlegen, was sie jetzt tun werden, um uns zu begegnen."
    „Zunächst einmal haben sie die Manipulation unterbunden, indem sie uns total isolieren", stellte Myles fest.
    Die Ortungsgeräte zeigten an, daß die Zahl der Roboter in ihrer Umgebung ständig anstieg. Die Maschinen trennten nun auch Röhren mit größerem Durchmesser durch, und einige von ihnen trugen Maschinenblöcke heran, die nach einiger Zeit als Schirmfeld-Projektoren identifiziert werden konnten.
    „Ich glaube, ich weiß, was sie vorhaben", sagte der Arkonide. „Sie wollen ein stärkeres Energiefeld um uns herum errichten und damit alles in unserer Umgebung besser schützen. Wenn sie das erreicht haben, werden sie uns eine Sprengladung unter den Hintern legen, die alles übertrifft, was sie bisher aufgeboten haben. Sie werden das innere Energiefeld abschirmen und versuchen, uns aus dieser Existenzebene zu fegen."
    „Das heißt, daß wir nicht mehr länger in der Station bleiben dürfen", erkannte Dao-Lin-H’ay „Wir müssen ausbrechen, und wir dürfen uns nicht mehr viel Zeit lassen, oder es ist zu spät."
     
    *
     
    Camock tobte.
    Der Physander empfand den Angriff des Bund auf die Computer als eine persönliche Herausforderung.
    „Ich vernichte sie!" schrie er seinen Artgenossen zu, die sich bei ihm in der Zentrale aufhielten. „Wir schirmen sie vollkommen ab, und dann vernichten wir sie gnadenlos."
    „Es ist nicht leicht für uns, genügend Material zu beschaffen, das für eine Sprengung sorgen kann", gab Rustimor zu bedenken. „Wir benötigen es an anderer Stelle, wo es für die Verklebung von Metallen eingesetzt wird."
    „Das ist mir alles bekannt", wies ihn Camock barsch zurück. „Aber wenn ich den Bund nicht vernichte; kommen wir gar nicht mehr dazu, unsere Stationen zu errichten, weil der Bund immer mehr zerstört, bis wir am Ende mit leeren Händen dastehen."
    Seine Entwicklung war noch weiter fortgeschritten. Mittlerweile hatte er sich vollkommen aus dem Verbund Gleichgestellter gelöst, empfand sich nicht mehr als Zelle eines Gemeinwesens, sondern als Führungspersönlichkeit, die über allen anderen stand und deren Befehle auszuführen waren.
    Azzamus lief ab. Goedda stand buchstäblich vor der Tür, und daher spukte ein Gedanke in seinem Kopf herum.
    War es. sein besonderes Schicksal, daß er sich nun profilieren mußte oder durfte? Erwartete Goedda von ihm, daß er sich auszeichnete?
    Er wollte nicht in Goedda aufgehen und dann Vorwürfen ausgesetzt sein, weil es ihm nicht gelungen war, den Bund in die Schranken zu verweisen. Er wollte das vollkommene Glück genießen, und deshalb wollte er keine halbherzigen Schritte mehr gegen die fremden Eindringlinge unternehmen, sondern mit der ganzen Wucht zuschlagen, die ihm möglich war.
    „Tötet den Bund!" befahl er. „Bringt ihn gnadenlos um!"
     
    *
     
    „Wir müssen raus!" rief Atlan. „Seht euch an, was sie heranschleppen!"
    Myles und die Kartanin kamen zu .ihm und blickten mit ihm durch die Türöffnung hinaus. Im silbrig schimmernden Nebel erkannten sie Hunderte von Robotern, die unterschiedlich geformte Brocken einer braunen Masse bis in die Nähe der Station transportierten.
    „Das ist das Zeug, mit dem sie uns zugeschüttet haben und das zum Kokon wurde", erkannte Dao-Lin-H’ay „Sprengstoff in riesiger Menge", sagte der Wissenschaftler. „Wenn wir jetzt nicht
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