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1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

Titel: 1851 - Dreizehn Seelen für den Satan
Autoren: Michael Breuer
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Wir können nur nach oben!«
    Ich murmelte einen Fluch. Ein Hinterausgang war genau das, worauf ich gehofft hatte. Aber es wäre auch zu schön gewesen!
    »Dann also nach oben«, entschied ich.
    Ich gab Suko einen Wink und gemeinsam setzten wir uns in Bewegung. Wir beeilten uns, achteten aber tunlichst darauf, keinen Lärm zu machen. Immerhin wollten wir nicht, dass man uns zu früh auf die Schliche kam.
    Susan lief uns voraus und führte uns am Ende des Ganges in ein großzügig geschnittenes Treppenhaus, welches in das Obergeschoss des Flachbaus führte.
    »Was ist darüber?«, fragte ich, denn die Stufen führten noch höher.
    »Der Zugang zum Dach, glaube ich«, erklärte Susan unsicher.
    Ich warf Suko einen Blick zu. Der Chinese nickte. Vielleicht bot uns das Dach ja eine Fluchtmöglichkeit. Momentan waren wir im Haus gefangen und saßen in der Falle. Solange wir nicht einmal wussten, wie viele Verfolger hinter uns her waren, war Rückzug die beste Alternative.
    Wegzulaufen gefiel mir überhaupt nicht. Ich bevorzugte einen offenen, direkten Kampf. Aber unter den gegebenen Umständen konnten wir uns den noch nicht leisten. Eine Hexe, die es geschafft hatte, innerhalb kürzester Zeit ein ganzes Dorf unter ihre Kontrolle zu bringen, musste extrem mächtig sein. Sich ihr unvorbereitet entgegenzustellen, wäre einfach dumm gewesen.
    »Also, aufs Dach«, entschied ich und gab Susan einen Wink. Dabei hoffte ich, dass unser Weg nicht in einer Sackgasse endete.
    Gemeinsam überwanden wir die letzten Stufen und gelangten an eine schwere Eisentür, die sich jedoch glücklicherweise als unverschlossen erwies. Ein leises Quietschen wurde laut, als ich sie öffnete und vorsichtig den Kopf ins Freie streckte.
    »Die Luft ist rein«, flüsterte ich meinen Gefährten zu.
    Vorsichtig traten wir hinaus auf das Flachdach des Gemeindehauses. Als mir bewusst wurde, dass man uns hier oben im hellen Mondlicht wahrscheinlich hervorragend erkennen konnte, machte ich eine entsprechende Geste.
    Suko verstand sofort. Susan hingegen blickte mich irritiert an.
    »Runter«, sagte ich. »Man kann uns sehen!«
    Die Augen der Blondine weiteten sich und einen Moment später lag auch sie ausgestreckt auf dem harten Kiesbelag.
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    Trotz der ernsten Lage musste ich grinsen. »Das wüsste ich auch gern«, antwortete ich trocken. »Verschaffen wir uns erstmal einen Überblick!«
    Ich nickte Suko zu und gemeinsam robbten wir an den Rand des Flachdachs. Dort angekommen sog ich den Atem scharf ein. Neben uns konnten wir den wuchtigen Umriss der Dorfkirche erkennen. Vor uns erhoben sich einige niedrigere Wohnhäuser, die unsere Sicht jedoch nicht weiter behinderten.
    Auf dem zentralen Dorfplatz konnten wir zahllose Menschen erkennen, die regungslos dastanden. Die stille Menge schien auf etwas zu warten. Das Bild besaß etwas Furchteinflößendes. Erschreckender fand ich jedoch die Körper der elf Personen, die kreisförmig auf dem Boden des Platzes lagen.
    Wäre es nach der Hexe gegangen, hätten Susan und ich wohl nun ebenfalls dort gelegen. Mittlerweile wusste ich ja, dass sie mittels der Satansopfer die ewige Jugend erlangen wollte. Warum sie nicht einfach zwei andere Menschen an unserer Stelle auswählte, erschloss sich mir nicht ganz. Darüber nachzudenken, brachte ohnehin nichts. Für unsere momentane Lage waren solche Fragen unwichtig.
    »Wir müssen etwas tun«, erklärte Suko mit grimmiger Miene, während er das unheimliche Schauspiel auf dem Dorfplatz betrachtete.
    Da konnte ich ihm nur zustimmen. Ich wollte meinem Partner gerade antworten, da spürte ich, wie sich das Kreuz auf meiner Brust langsam erwärmte.
    »Freunde«, erklärte ich mit einem Kloß im Hals, »wir kriegen Besuch!«
    ***
    Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, da hörten wir auch schon Schritte die Stufen empor poltern. Im nächsten Moment wurde die Tür zum Flachdach aufgestoßen.
    Zwei bullige, grimmig dreinschauende Männer drängten ins Freie. An ihren leblosen kalten Augen konnte ich erkennen, dass sie unter der geistigen Kontrolle unserer Gegnerin standen.
    Diese genoss ihren großen Auftritt sichtlich. Gemessenen Schrittes betrat sie das Flachdach und musterte uns belustigt. Ich sah sie nun zum ersten Mal in ihrer wahren Gestalt und sog unwillkürlich den Atem ein. Die Hexe war schön. Langes rabenschwarzes Haar fiel bis zu ihren Hüften herab. Große durchdringende Augen beherrschten das Gesicht. Die sinnlichen Lippen umspielte ein
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