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1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

Titel: 1851 - Dreizehn Seelen für den Satan
Autoren: Michael Breuer
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er war sogar überaus gut besucht.
    Die Gäste saßen jedoch allesamt schweigend vor ihren Getränken und starrten ins Leere. Sie unterschieden sich in Nichts von Mister Brewster.
    Wie Zombies.
    Unwillkürlich fühlte sich Susan an die filmischen Gruselgestalten erinnert. Instinktiv wusste sie, dass es besser war, schleunigst zu verschwinden. Sie hatte keine Lust von den unheimlichen Pub-Besuchern bemerkt zu werden.
    Susan warf sich auf dem Absatz herum und hetzte die Straße hinunter, bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die Werkstatt ihres Freundes erreichte. Jetzt erst gestattete sie sich ein kurzes Innehalten. Sie lehnte sich an eine Hauswand und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Robert musste unbedingt erfahren, was hier vorging. Vielleicht wusste er ja, was zu tun war!
    Nachdem sie sich etwas erholt hatte, ging Susan hinüber zur Werkstatt. Die Garagentore waren weit geöffnet. Schon von weitem konnte Susan daher ihren Freund erkennen.
    Aber er war nicht allein. Eine fremde Frau war bei ihm.
    Und sie war nackt.
    ***
    »Lassen Sie uns bitte kurz allein«, bat ich Doktor Clifford. Falls etwas passieren sollte, wollte ich den sympathischen Arzt aus der Schusslinie haben.
    »Was ist denn los?«, fragte Doktor Clifford stirnrunzelnd.
    Bevor ich ihm antworten konnte, schlugen die medizinischen Apparate Alarm.
    »Null-Linie«, verkündete Doktor Clifford nach einem schnellen Blick auf den EKG-Monitor. »Verdammt!«
    Während der Arzt noch zu seinem Patienten eilte, jagten sich meine Gedanken. Angesichts von Dawsons Allgemeinzustand glaubte ich nicht, dass er noch zu retten war.
    Darüber hinaus zeigte mir mein Kreuz, dass etwas Böses im Raum war. Plötzlich glaubte ich nicht mehr, dass die Infektion des Mannes natürliche Ursachen hatte. Nein, hier hatte ganz klar die andere Seite ihre schmutzigen Finger im Spiel.
    Während ich dies dachte, stürmten mehrere alarmierte Schwestern ins Zimmer, um Doktor Clifford zur Hand zu gehen. Ich beobachtete ihre Bemühungen schweigend und versuchte, nicht im Weg herumzustehen.
    Die Rettungsversuche erwiesen sich als vergebens. Damit hatte ich bereits gerechnet, hatte es aber nicht aussprechen wollen.
    Schweratmend erhob sich Doktor Clifford vom Körper seines Patienten. »Exitus«, erklärte er mit einem betrübten Kopfschütteln.
    An mich gewandt fuhr er fort: »Tut mir leid, dass Sie nicht mehr mit ihm sprechen konnten, Mister Sinclair!«
    Ich winkte ab. »Kein Problem, Doktor«, sagte ich. »Ich bezweifele ohnehin, dass er in seinem Zustand viel erzählt hätte.«
    Der Tod eines Menschen war immer etwas Schlimmes. Auch wenn ich Dawson nicht gekannt hatte, war ich betroffen. Ich hatte nicht damit gerechnet, unmittelbar Zeuge seines Ablebens zu werden.
    Doktor Clifford hob die Decke an und bedeckte das Gesicht des Toten. Nachdenklich wandte ich mich ab und ging zum Fenster, um die Rolladen zu öffnen. Das Licht der untergehenden Sonne flutete den Raum. Geistesabwesend blickte ich hinaus auf das Gefängnisgelände.
    Aus den Unterlagen von Sir James wusste ich, wo man Dawson gefunden hatte. Da mir der Verbrecher nichts mehr erzählen konnte, entschied ich, dass es am Besten war, wenn ich mich direkt vor Ort umsah. Vielleicht kam ich dort dem Bösen auf die Spur.
    Ein greller Schrei riss mich aus meinen Gedanken. Sofort kreiselte ich herum und verfluchte mich, nicht aufmerksamer gewesen zu sein. Die Reaktion des Kreuzes hätte mir ein deutlicheres Warnzeichen sein müssen.
    Was ich nun sah, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren.
    Der eben noch tote Mike Dawson hatte sich im Krankenbett aufgerichtet. Die Decke war von seinem Gesicht gerutscht und enthüllte hungrig funkelnde Augen und gefletschte Zähne. Geifer tropfte von Dawsons Lippen.
    Das Böse hatte vollständig von ihm Besitz ergriffen und seine Leiche in einen Untoten verwandelt.
    Und dieser Zombie fackelte nicht lange, sondern stürzte sich sofort auf den nächstbesten Menschen.
    Ich hatte schon genügend Untote erlebt, die sich mit trügerischer Langsamkeit fortbewegten. Der hier schien nicht zu dieser Spezies zu gehören.
    Wie ein Springteufel schoss er aus dem Bett, um Clifford zu attackieren, der unter dem Angriff schreiend zu Boden ging. In den Augen des Arztes stand die nackte Panik. Durchaus verständlich, wenn man bedachte, dass ihm Dawson gerade die Zähne in die Kehle schlagen wollte.
    Noch gelang es ihm, den Kopf des beißwütigen Untoten nach oben zu drücken, aber irgendwann würden ihn die
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