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1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

1851 - Dreizehn Seelen für den Satan

Titel: 1851 - Dreizehn Seelen für den Satan
Autoren: Michael Breuer
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drohte mittlerweile in nackte Panik umzuschlagen.
    Schließlich wusste sie sich nicht mehr anders zu helfen und riss brutal das Knie nach oben, um Robert mit Wucht dorthin zu treten, wo es ganz besonders schmerzen musste.
    Und das tat es offensichtlich auch!
    Der Mechaniker stieß einen keuchenden Schmerzlaut aus und krümmte sich zusammen. Als er sich wieder aufrichtete, war das grässliche Lächeln endlich von seinen Lippen verschwunden.
    Auch der Ausdruck in seinen Augen hatte sich verändert. Da war nur noch eine entsetzliche Kälte. Alles, was sie einmal an Robert geliebt hatte, war verschwunden.
    Panisch wich Susan zurück, aber sofort setzte er ihr nach. Gierig hatte er die Arme nach ihr ausgestreckt.
    Susan wusste, sie musste hier raus. In den Augen ihres Freundes war blanke Mordlust zu lesen. Wenn sie nicht schleunigst zusah, dass sie wegkam, würde er sie umbringen. Daran zweifelte sie keine Sekunde.
    Ohne noch länger zu zögern, warf sich Susan herum und rannte auf das offene Werkstatttor zu. Robert schien einen Moment lang völlig perplex zu sein, dann jedoch setzte er ihr nach. Unheimlicherweise schien er es nicht sonderlich eilig zu haben. Er bewegte sich mit der Behäbigkeit eines Zombies.
    Hinter sich konnte Susan seinen keuchenden Atem hören. Er sagte kein Wort, was alles noch unheimlicher machte.
    Die panisch flüchtende Frau blickte sich um. So lange sie auf der Hauptstraße blieb, war sie mitten auf dem Präsentierteller. Susan wusste, sie musste raus aus dem Dorf!
    Hinter den Hausdächern konnte sie die dunklen Baumwipfel des angrenzenden Waldes erkennen. Dorthin wollte sie. Im Wald würde es ihr sicherlich gelingen, sich zu verstecken.
    Eilig schlug Susan einen Haken und hielt auf die Dunkelheit zwischen zwei Häusern zu. Sekunden später verschwand sie im dahinterliegenden Forst.
    ***
    Ich hatte das Standford Hill Gefängnis verlassen und mich wieder auf den Weg gemacht. Das Waldgebiet, in dessen Nähe man Dawson aufgefunden hatte, lag irgendwo zwischen Pluckley und dem kleinen Dörfchen Morley. Ich befuhr mit meinem Rover die M20-Autobahnstrecke. Mein Ziel befand sich ungefähr eine Stunde entfernt.
    Es herrschte wenig Verkehr auf der Autobahn, sodass ich gut durchkam. Ich nutzte die Zeit, um mir die bekannten Fakten noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Viel hatte ich nicht in der Hand.
    Dass ich es nicht mehr geschafft hatte, mit Dawson zu reden, wurmte mich. Wenigstens besaß ich nun die Gewissheit, dass ihm tatsächlich etwas Übernatürliches zugesetzt hatte.
    Nach einigen Meilen verließ ich die sechsspurige Autobahn und gelangte über eine Landstraße nach Pluckley. Nachdem ich den kleinen Ort passiert hatte, wurde die Gegend einsamer. Links und rechts von der Straße ragten hohe, dunkle Bäume auf. Die hereinbrechende Dunkelheit verlieh den Wäldern etwas Unheimliches.
    Schließlich erreichte ich Morley, eine kleine Hundert-Seelen-Gemeinde, die unweit der Landstraße lag. Zentrum des kleinen Orts war eine kleine Dorfkirche. Unweit des Gotteshauses ließ ich den Rover ausrollen und stieg aus dem Wagen, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen.
    Ich runzelte die Stirn.
    Die Straßen des Ortes waren völlig verlassen. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Dabei war es gerade erst früher Abend. Nachdenklich kratzte ich mich am Kinn. Irgendetwas störte mich an dem kleinen Dorf.
    Ich überlegte, wo ich mit meinen Ermittlungen beginnen sollte. Es galt herauszufinden, ob jemand etwas von der mysteriösen Waldhütte wusste, die der schwerverletzte Dawson erwähnt hatte. Morley besaß keine eigene Polizeistation. Es waren also keine Kollegen vor Ort. Der örtliche Pub wäre sicherlich eine gute Anlaufstelle gewesen. Zuerst sah ich mich jedoch noch einmal um.
    Mein Blick glitt über die kleinen, meist zweigeschossigen Backsteinhäuser und vereinzelten Geschäfte, bis mir erneut die Kirche ins Auge fiel.
    Ich grinste. Der hiesige Priester würde sicher bestens über den Ort Bescheid wissen. Es konnte nicht schaden, sich einmal mit ihm zu unterhalten.
    Kurzentschlossen lenkte ich meine Schritte in Richtung Kirche. Das Eingangsportal des Gotteshauses erwies sich als unverschlossen.
    Im Inneren der Kirche herrschte trübes Halbdunkel. Nur ein paar große Kerzen in Altarnähe erhellten den Raum. Davor waren einige Sitzbänke zu erkennen. Das Gotteshaus wirkte verlassen, aber das war nur äußerer Schein. Ich spürte deutlich, dass ich nicht allein war.
    »Ist da jemand?«, fragte
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