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1850 - Vollmond-Grauen

1850 - Vollmond-Grauen

Titel: 1850 - Vollmond-Grauen
Autoren: Jason Dark
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mal sehen, was wir allein herausfinden können, dann sehen wir weiter.«
    »Ja, Harry, und treffen dort auf eine Hölle, deren Tor weit offen steht.«
    »Das kann auch sein.«
    ***
    Etwas mehr als eine halbe Stunde später.
    Dagmar Hansen und Harry Stahl standen ein wenig abseits. Über ihnen befand sich das Dach des Unterstands, und sie hatten erste Aussagen bereits hinter sich.
    Der Chef der Truppe hieß Nils Reimann und stand im Range eines Hauptkommissars. Er war schon etwas älter, ein ruhiger Mann mit gescheitelten grauen Haaren. Kommentare hatte er nicht abgegeben, sondern die beiden gebeten, auf ihn zu warten.
    Beide machten sich natürlich Gedanken über den Fall, und Dagmar fragte: »Glaubst du, dass die andere Seite jetzt mich aufs Korn nehmen wird?«
    »Warum sollte sie das?«
    »Weil ich eine Zeugin bin.« Sie deutete auf ihre Brust. »Ich habe sie gesehen, das ist das Problem.«
    »Sprichst du von diesem fliegenden Geschöpf?«
    »Ja. Und von den beiden Huskys.«
    »Die haben deiner Bekannten gehört.«
    Dagmar schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Oder nicht mehr. Die haben sich innerlich und auch äußerlich abgewandt. Da mache ich mir nichts vor, aber ich frage mich, wo sich die Tiere aufhalten.«
    »Da kann ich dir nicht helfen.«
    »Weiß ich, Harry. Und wie verhalten wir uns Reimann gegenüber?«
    Harry lächelte. »Wie normale Zeugen. Das heißt, wir haben die Leiche gefunden, wir wissen aber nicht, wer sie getötet hat. Du hast sie gefunden, Dagmar. Und du hast mich dann angerufen. Weiter wissen wir nichts. Wir haben keine Ahnung über irgendwelche Hintergründe. Das werde ich dem Kollegen klarmachen. Außerdem würde mir kein Mensch glauben, was hier passiert ist. Das mit den Hunden schon, aber nicht die Attacke aus der Luft, die von einem Vogel durchgeführt wurde, der Meinung bin ich noch immer.«
    »Alles klar.«
    Stahl wollte noch etwas sagen, behielt die Worte aber für sich und nickte in eine bestimmte Richtung.
    Als Dagmar hinschaute, sah sie den Beamten, der auf sie zukam. Von seinem Gesicht war abzulesen, was er dachte. Er blieb stehen und nickte ihnen zu, wobei er seine Einweghandschuhe auszog.
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte er. »Es ist eine furchtbare Tat, mit der wir es hier zu tun haben.«
    »Da sagen Sie was.«
    Nils Reimann schaute Dagmar fast schon starr an. »Und Sie haben die Tote entdeckt?«
    »Ja.«
    »Waren Sie entsetzt?«
    »Das kann man wohl sagen. So etwas sieht man nicht jeden Tag.«
    »Trotz BKA?«
    »So ist es.«
    Der Hauptkommissar wusste natürlich, wo die beiden arbeiteten. Jetzt kam er wieder darauf zu sprechen. »Und das hat nichts mit einem Fall zu tun, dem Sie nachgegangen sind?«
    »So ist es«, sagte Harry, »meine Partnerin ist hier gelaufen. Ach ja, den Rest kannst du besser erzählen, Dagmar.«
    Sie wiederholte alles, kam aber auch noch indirekt auf den Killer zu sprechen. »Das ist bestimmt kein Mensch gewesen. Der Hals wurde regelrecht zerfetzt.«
    »Stimmt. Es muss ein Tier gewesen sein. Das hat auch die erste Untersuchung ergeben. Man kann sogar von einem Hund sprechen, hat unser Arzt gemeint.«
    »Glauben Sie das?«
    »Ich habe keine andere Alternative, Frau Hansen. Tut mir leid.« Reimann schüttelte den Kopf. »Obwohl ich das eigentlich nicht glauben will.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin ein Hundefreund, Frau Hansen. Wir haben selbst einen Hund im Haus. Mir vorzustellen, dass er zu einer Bestie werden könnte, das ist schon hart.«
    »Und was halten Sie von einem Kampfhund?«, fragte Harry.
    Der Hauptkommissar schnaufte. »Das kann ich nicht sagen«, erklärte er. »Daran gedacht habe ich schon, aber ich weiß nicht, ob das richtig ist. Ich habe auch mit dem Arzt darüber gesprochen, und bekam keine konkrete Antwort. Das heißt, er konnte nicht sagen, welch ein Hund da zugebissen hat. Wenn es ein Hund war«, schränkte er ein.
    Dagmar nickte. »Ja, das würde ich auch sagen.« Dann lächelte sie knapp. »Ich bin allerdings froh, später hier erschienen zu sein. Stellen Sie sich vor, ich wäre gekommen, als die beiden Killer noch hier waren. Das wäre ja schrecklich gewesen. Und es hätte für mich ebenfalls tödlich enden können.«
    »Das sehe ich ein. Es ist schlimm, was geschah. Wir werden die Bevölkerung vor einem Hund warnen müssen. Dabei steht es nicht mal fest, zu welcher Rasse er gehört.«
    »Falls es ein Hund war«, sagte Harry.
    »Ach? Ziehen Sie noch eine andere Möglichkeit in Betracht?«
    »Ich weiß es nicht. Ich würde nur
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