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1850 - Vollmond-Grauen

1850 - Vollmond-Grauen

Titel: 1850 - Vollmond-Grauen
Autoren: Jason Dark
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rührten sich nicht, und die Gestalt, die sie bewachten, auch nicht.
    Und dann kam er.
    Ein Laut der Erleichterung löste sich von Dagmars Lippen, als sie das Licht der Scheinwerfer sah, das noch am Zielort vorbei strahlte, aber wenig später geschwenkt wurde, und so huschte der Schein auch über den Opel hinweg.
    Die Hunde fingen plötzlich an zu kläffen, und es dauerte keine zwei Sekunden, da huschten sie weg und verschwanden in der Dunkelheit.
    Und wie reagierte das Flugmonster?
    Jetzt wäre es für Dagmar an der Zeit gewesen, den Wagen zu verlassen. Das konnte sie tun, ohne in Gefahr zu geraten, angegriffen zu werden, aber es hätte auch nichts gebracht, denn das Flugwesen hatte sich wie die Hunde entschlossen, das Weite zu suchen.
    Durch seinen Körper rann ein Zucken, dann breitete es seine Schwingen aus, zwei schnelle Bewegungen, und es hob ab. Das war für die Gestalt der richtige Augenblick, denn Harry Stahl fuhr soeben auf den Platz, und jetzt glitten die Strahlen der Scheinwerfer ins Leere.
    Harry fuhr noch einige Meter weiter, bremste dann und schaute zu, wie seine Partnerin aus dem Wagen stieg und aussah, als wäre ihr ein Stein vom Herzen gefallen …
    ***
    Sekunden später lagen sich die beiden in den Armen, und Harry Stahl spürte, dass Dagmar zitterte. Sie war nicht verletzt, aber schon angeschlagen. Das Erlebte musste sie hart mitgenommen haben.
    Harry versuchte es mit einem warmen Lachen, und auch in seine Stimme legte er eine gewisse Wärme.
    »Okay, du kannst durchatmen. Es ist vorbei. Ich bin bei dir, und du hast es überstanden.«
    »Ja, zum Glück.«
    »War es so hart?«
    »Leider.«
    »Und was sollen wir jetzt machen? Du musst es wissen. Du bist hautnah dabei gewesen und …«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung. »Klar, ich kann dir einiges sagen. Es war nicht leicht für mich, aber am härtesten hat mich der Tod von Ellen Peters getroffen. Das war grausam und auch das Wissen, dass ich zu spät gekommen bin.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Schau sie dir an, Harry.« Sie umfasste seinen Ellbogen und führte ihn dorthin, wo die tote Ellen Peters lag, die ein schlimmes Bild bot.
    Die Hunde hatten ihr die Kehle zerbissen. Harry Stahl blickte sie einige Sekunden lang an, dann zuckte er mit den Schultern und drehte sich zu Dagmar um.
    »Wo sind die Hunde jetzt?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Sie sind verschwunden. Ebenso wie dieser Killer, dieser Vollmond-Teufel.«
    Harry Stahl hatte große Augen bekommen. »Bitte, Dagmar, wovon sprichst du? Sag es.«
    »Das fliegende Monster. Es erschien kurz, nachdem wir telefoniert hatten. Plötzlich war es da, und es kam mir vor, als wäre es aus dem Himmel direkt vor meinen Wagen gefallen.«
    »Kein Vogel?«
    »So ist es.«
    »Und auch keine Fledermaus?«
    »Genau. Ich weiß aber nicht, was es ist und woher es kommt. Bestimmt nicht von dieser Welt!«
    »Sondern?«
    Dagmar schnaufte. »Es könnte eine Gestalt aus der Hölle sein, wenn du mich so fragst.«
    »Hat sie was gesagt?«
    »Nein. Ich glaube auch nicht, dass sie sich in unserer Sprache unterhalten kann. Ich weiß nicht, wer sie ist, aber ich sage dir schon jetzt, dass wir uns vor diesem fliegenden Teufel in Acht nehmen sollten.«
    »Das heißt, du denkst, dass er zurückkehren wird?«
    »Ja.«
    »Warum sollte er das?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Harry, aber ich denke an Ellen Peters. Warum ist sie von ihren beiden Hunden getötet worden, die doch ihr Ein und Alles waren?«
    »Keine Ahnung.«
    »Die habe ich auch nicht, Harry. Aber wir haben jetzt ein Problem und das muss gemeldet werden. Oder siehst du das anders?«
    »Nein.«
    »Und was ist mit der ganzen Wahrheit?«
    »Die möchte ich erst mal für mich behalten. Wenn die Kollegen von der Mordkommission und von der Spurensicherung hier eintreffen, werden wir uns so verhalten, dass sie keinen Verdacht schöpfen.«
    »Klar, machen wir. Ich sage auch nichts von den Hunden, dass ich sie gesehen habe. Ich werde erklären, dass ich mich mit meiner Freundin Ellen hier treffen wollte und ich sie dann tot gefunden habe. Ich habe dich natürlich angerufen und so weiter.«
    »Klar.«
    »Wird man uns das abnehmen?«
    Harry lächelte. »Es bleibt den Kollegen nichts anderes übrig. Kann man uns das Gegenteil beweisen?«
    »Nein.« Dagmar lächelte und lehnte sich gegen ihren Partner. Dann fragte sie: »Wäre das nicht auch ein Fall für einen gewissen John Sinclair? Ich meine nur.«
    »Kann sein.«
    »Aber …?«
    »Im Moment nicht. Wir werden erst
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