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1850 - Vollmond-Grauen

1850 - Vollmond-Grauen

Titel: 1850 - Vollmond-Grauen
Autoren: Jason Dark
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Lösung. Wir drängten uns auf der Sitzfläche zusammen und warteten von nun an ab, wann und ob etwas passieren würde.
    Wir hofften, dass es nicht zu lange dauern würde. Dagmar hatten wir in die Mitte genommen, ich saß rechts außen und schaute zum Himmel, wo die gelbe Scheibe des Mondes hing.
    Ich schaute hinein.
    Dabei sah ich die hellen Stellen, aber auch die dunkleren, wo sich auf der Mondoberfläche vielleicht das eine oder andere Gebirge abhob.
    Genau wusste ich nicht, mit wem ich es zu tun kriegen würde. War es nur dieser Drachensegler oder gab es noch andere Wesen in seinem Dunstkreis?
    Ich hatte keine Ahnung, rechnete aber mit allem. Die andere Seite war nicht schwach. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass nur ein Drachensegler eine neue Heimat suchte.
    Ich schaute mir immer öfter den Himmel an. Wenn es einen Angriff gab, dann sicher aus der Höhe. Vor dem Mond zeichnete sich nichts ab.
    Dagmar und ihr Partner saßen eng beisammen und sprachen leise miteinander. Hin und wieder schauten auch sie in den Himmel und waren froh, wenn sie nichts sahen.
    Ich stand auf, weil ich mich etwas bewegen wollte. Das sagte ich auch den beiden Freunden, damit sie sich keine Gedanken machten. Weiter unten sah ich die Scheinwerfer der dort fahrenden Autos, und der Mond leuchtete noch immer. Er war es, der alles überstrahlte und nach unten glotzte. Ich vertrat mir die Beine, genoss dabei die Stille und sah auch die Bewegung, mit der Dagmar Hansen sich von der Bank erhob. Sie drehte sich mir zu, und ich fragte sie nach dem Grund.
    »Den weiß ich nicht genau, John.« Sie lächelte etwas gequält. »Ich spüre nur eine tiefe Unruhe.«
    »Wie kommt das?«
    »Keine Ahnung. Sie ist jedenfalls da.«
    »Dann können wir uns bald auf einen Besuch gefasst machen. Oder siehst du das anders?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Nein, er kommt.«
    Den Satz hatte Harry Stahl gesagt, der die Mondscheibe nicht aus den Augen gelassen hatte. Seine Stimme hatte recht belegt geklungen, und das nicht grundlos.
    Sie waren da!
    Ja, sie, die Drachensegler. Sie hatten ihre Deckung verlassen, bewegten sich jetzt im Dunstkreis des Vollmonds, und ich war mir sicher, dass sie uns bereits im Visier hatten.
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte ich.
    Harry nickte nur. »Wie viele sind es denn?«
    »Bestimmt ein Dutzend.«
    »Dann müssen wir uns beeilen. Sehr schnell schießen und auch immer treffen.«
    Ja, das stimmte, ich fragte ihn, ob er auch seine mit Silberkugeln gefüllte Waffe bei sich hatte.
    »Darauf kannst du dich verlassen. Und auch die andere.«
    »Dann kann ja nichts schiefgehen.«
    »Das will ich hoffen.«
    Dagmar Hansen stand vor der Bank, und sie war der Lockvogel, denn auf ihrer Stirn malte sich das dritte Auge ab. Es leuchtete in einem tiefen Rot, und in der Dunkelheit war es sicherlich weit zu sehen. Das würden auch die Drachensegler erkennen. Und sie würden sehen, dass wir uns rechts und links der Frau aufgebaut hatten, denn in diesem Fall waren wir Dagmars Leibwächter.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte ich.
    »Weiß nicht.«
    »Ist es mit dem Auge anders?«
    »Nein. Alles ist neutral. Ich habe nur gemerkt, dass mein Auge sie gelockt hat.«
    »Aha. Dann kannten sie es.«
    »Sicher, von früher.«
    Sie kannten und sie wollten es. Wir schauten zu dritt zu, was mit ihnen geschah.
    Sie hatten die Schwingen ausgebreitet und ließen sich von den Winden treiben. Ihre Welt hatte sie freigegeben, um eine neue zu suchen, und sie schreckten auch vor Gewalt nicht zurück.
    Ein Drachensegler hatte es besonders eilig. Er konnte nicht schnell genug bei uns sein. Je näher er kam, umso größer wurde er, und ich hörte die Erklärung, die Dagmar Hansen gab.
    »Das ist er, Freunde. Das ist der Anführer, und den kennen wir schon. Jetzt bin ich gespannt, was er vorhat.«
    »Er will dich.«
    »Das glaube ich auch.«
    Ich holte mein Kreuz wieder hervor. Es reagierte nicht, denn als die andere Magie entstanden war, da hatte es noch kein Kreuz gegeben.
    Was würde passieren?
    Sie kamen näher. Sie schaukelten regelrecht heran, aber sie ließen einem Drachensegler den Vortritt. Auch wenn er in Atlantis existiert hatte, ich hatte bei meinen Besuchen auf diesem Kontinent mit ihm noch nichts zu tun gehabt.
    Aber jetzt flog er heran. Weit hatte er seine Schwingen ausgebreitet und wirkte noch größer, als er wirklich war. Für ihn gab es auch keine Feinde oder Angst, er segelte jetzt auf direktem Weg auf uns zu. Dann ließ er sich einfach fallen, wobei er die
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