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1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe
Autoren: Jason Dark
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drei Teile zerstört worden war, denn dort hatten ihn die Riemen der Dämonenpeitsche erwischt. In die schleimige Masse waren tiefe Furchen gegraben worden, und sie trockneten zuerst aus. Da bildeten sich die hellen Kristallstreifen, die im Strahl der Lampe schimmerten.
    Ich hatte mir schon die Ohren zuhalten wollen, aber der Schrei sackte dann sehr schnell ab. Man konnte meinen, dass sich der Ghoul mit seinem Ende abgefunden hatte.
    Jammernde Laute drangen aus seinem Mund. Sie würden ihn bis zu seiner Vernichtung begleiten.
    Ich nickte Suko zu. »Den hätten wir. Aber weißt du, was mir nicht gefallen hat?«
    »Sag es.«
    »Sein Schrei.«
    Für einen Moment war Suko still. Dann bewegte er nickend den Kopf und sagte: »Denkst du daran, dass andere Personen dadurch gewarnt wurden?«
    »Das kann ich mir vorstellen. Wir wissen ja nicht, wie groß die Halle ist und ob sich noch jemand hier aufhält. Da hinten ist Licht, da könnte etwas sein.«
    »Gut, dann lass uns hingehen.«
    Bevor ich mich umdrehte, warf ich einen letzten Blick auf den vernichteten Ghoul. Er lag noch im Sterben, und ich hörte das typische Knistergeräusch, das entstand, wenn ein Ghoul kristallisierte, und das dann vom Kopf bis zu den Füßen.
    Es war die Sterbemusik des Leichenfressers, die auch noch in meinen Ohren klang, als ich ihn längst hinter mir gelassen hatte.
    Wir setzten unseren Weg fort. Es gab in der Ferne eine helle Insel. Nicht strahlend, aber dort musste sich etwas Wichtiges befinden. Und genau da wollten wir hin.
    Aus dieser Richtung erreichte uns auch die nächste Aktion, mit der wir nicht gerechnet hatten.
    »John, Suko. Wenn ihr da seid, passt auf. Es gibt Ghouls, die auch euch töten wollen …«
    Jane hatte geschrien und dafür gesorgt, dass wir keinen Schritt weiter gingen. Wir standen uns gegenüber, schauten uns an und schüttelte die Köpfe.
    »Sie ist doch hier, John.«
    »Ja. Aber wo?«
    »Verdammt, die Stimme schien von allen Seiten auf uns zuzukommen.« Suko schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte ich, »nicht von allen Seiten. Ich denke, sie ist dort aufgeklungen, wo das Licht schimmert.«
    »Gut, dann los …«
    ***
    Der Todesschrei hatte die Akteure gelähmt. Das sah Jane Collins nicht, das merkte sie. Vor ihr stand Larissa, und auch sie machte einen überraschten Eindruck. Sie sagte kein Wort, bewegte aber ihren Kopf in verschiedene Richtungen und zischte einen Fluch.
    »Wer war das?«, fragte Kim.
    »Ich habe ihn Henry genannt.«
    »Bist du sicher, dass er es gewesen ist?«
    »Verdammt sicher sogar, ich kenne seine Stimme, auch kenne ich seinen Schrei, und ich weiß jetzt, dass er nicht mehr lebt.«
    »Wer hat ihn denn gekillt?«
    »Frage deine Hexenschwester.«
    Kim starrte Jane an. »Okay«, flüsterte sie, »okay, hat sie recht? Kennst du die Killer?«
    Jane sah wieder Land. Auch von den beiden Ghouls drohte ihr im Moment keine Gefahr. Sie musste die Überraschung der anderen Seite für sich ausnutzen.
    »Ja, ich kenne die Killer.«
    »Aha. Und wer sind sie?«
    »Es sind meine Freunde. Ich habe euch doch gesagt, dass ich nicht allein gekommen bin. Und jetzt passt mal auf.« Jane riskierte es. Sie hob ihren rechten Arm an, wobei niemand etwas dagegen hatte. Man folgte der Bewegung mit den Blicken.
    Und dann lösten sich die Worte von Janes Lippen. Sie hatte sehr laut gesprochen, denn sie wollte bis in den letzten Winkel gehört werden. Sie schickte eine Warnung in die Dunkelheit, mehr konnte sie nicht tun, und sie rief dabei auch die Namen ihrer Freunde.
    Und dabei tat sie noch etwas, denn sie glitt mit einem geschmeidigen Schritt zur Seite und somit aus dem Schlagbereich der Ghouls. Jetzt konnte sie sich bewegen, und sie wartete auf die Reaktion des weiblichen Ghouls.
    Larissa schrie einen Fluch und danach: »Verdammt, sie will alles an sich reißen. Sie muss sterben.«
    Das hatten auch die beiden Ghouls gehört. Für sie war Jane schon so etwas wie eine Beute gewesen, jetzt würden sie sich die Frau erneut vornehmen.
    Und sie bewegten sich auf Jane zu. Ihre Waffen hielten sie fest. Die Sägemesser waren auf sie gerichtet. Jane sah sie funkeln und die Spitzen schimmern.
    Nicht nur die Ghouls waren für sie wichtig, auch die beiden Frauen. Kim hatte sich ihre Beretta geholt. Sie zeigte sie jetzt offen. Janes Plan sah vor, dass sie sich in der Dunkelheit versteckte und vielleicht dort auf ihre Freunde wartete, aber den schnellen Sprung aus dem Lichtschein schaffte sie nicht mehr.
    »Keinen Schritt mehr, sonst
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