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1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe
Autoren: Jason Dark
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Nacken, und dann trat ihr jemand die Beine weg.
    Steif wie ein Brett landete Jane auf dem Boden und blieb liegen …
    ***
    Ich bin eine Vollidiotin!, schoss es durch ihren Kopf. Das ist einfach nicht wahr. Ich habe mich ablenken lassen. Ich hätte auf alles achten müssen …
    Hätte und wäre brachten sie nicht weiter. Jetzt lag sie auf dem Bauch, war nicht bewusstlos geworden und spürte den widerlichen Gestank über sich wie einen Deckel.
    Er lastete auf ihr, sie atmete nur durch den Mund, aber sie wusste auch, dass dieser Gestank nicht das Schlimmste war, was ihr widerfahren konnte. Da gab es andere Dinge, und sie ärgerte sich wahnsinnig darüber, dass sie so naiv gewesen war.
    Ich habe mich einfach ablenken lassen!, dachte sie. Das ist mein Fehler gewesen.
    Larissa hatte sich perfekt verhalten und sich angeschlichen. Jane hatte sie nicht kommen sehen, und jetzt musste sie dafür die Zeche zahlen.
    Der Treffer hatten sie zwar außer Gefecht gesetzt, aber sie war in der Lage, das zu verstehen, was in ihrer Nähe gesprochen wurde, und was sie da hörte, war nicht eben nett.
    Die beiden Frauen unterhielten sich mit halblauten Stimmen. Sie sprachen über ihre Beute, wie sie Jane nannten.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie ist nicht allein gekommen.«
    »Aha. Und wer ist bei ihr?«, fragte Larissa.
    »Es müssen Freunde sein.«
    »Hast du sie gesehen?«
    »Nein.«
    »Dann ist es vielleicht ein Bluff?«
    »Das kann auch sein«, sagte Kim. »Jedenfalls müssen wir sehen, was wir mit ihr anstellen.«
    »Das meine ich auch. Und da habe ich eine Idee.«
    »Welche?«
    Larissa sprach nicht, sie tat etwas anderes, denn sie fing an zu schmatzen.
    Kim musste lachen. Auch Jane Collins hatte das Geräusch gehört. Nur konnte sie nicht lachen, ihr wäre das Lachen in der Kehle stecken geblieben.
    »Du willst sie haben?«
    »Ja.«
    Keine hatte gesagt, was sie genau mit Jane vorhatten, aber das wusste die Detektivin auch so.
    Wahrscheinlich würden die beiden Ghouls sie töten, und Jane besaß keine Waffe, um sich zu wehren. Die Pistole hatte man ihr abgenommen oder war ihr beim Fallen aus der Hand gerutscht. Mit bloßen Fäusten sich gegen vier Feinde zu verteidigen war so gut wie unmöglich, also konnte Jane sich ausrechnen, wann sie vernichtet wurde.
    Sie sagte nichts mehr. Sie bewegte sich auch nicht. Sie hoffte, dass sie noch etwas Zeit herausholen konnte, denn sie hatte John Sinclair nicht vergessen. Er und Suko hatten ihr auf der Spur bleiben wollen, und jetzt hoffte sie, dass die beiden es auch geschafft hatten.
    Aber sie lag weiterhin auf dem Boden und fühlte sich nicht in der Lage, sich aufzurichten. Sie versuchte jedoch, ihren Atem zu kontrollieren, was nicht einfach war.
    Jane hörte, wie Larissa sagte: »Ich weiß nicht, wie schwach sie ist. Ansonsten ziehe sie hoch.«
    »Und weiter?«
    »Unsere Freunde warten doch darauf, sie zu killen.«
    »Das stimmt auch wieder.«
    »Du kannst sie dann festhalten.«
    »Kein Problem, mache ich.« Die Hexe hatte ihren Spaß. Endlich konnte sie sich rächen.
    Jane tat nichts. Sie machte sich nur schwer, und sie ekelte sich, als sie von den schleimigen Klauen der Ghouls angefasst und in die Höhe gezogen wurde.
    Jane gab sich schwächer als sie war. Ihr Kopf sackte nach vorn, so schaute sie keinen ihrer Peiniger an und sah nur auf ihre Füße.
    Jemand schlug gegen ihren Hinterkopf. Wer das getan hatte, wusste sie nicht, aber sie stöhnte auf, und aus ihrem Mund drang ein scharfes Flüstern.
    »Ah, du bist ja wach. Wie schön.« Es war Larissas Stimme, die sie erreichte. Allerdings nur von der Seite her. Wenig später stand der weibliche Ghoul vor der Detektivin und starrte Jane Collins an.
    Sie gab den Blick zurück.
    Das Licht war nicht stärker geworden, und so musste sich Jane anstrengen, um Einzelheiten erkennen zu können. Sie sah ein normales Frauengesicht vor sich. Sie sah auch braune Haare, die sehr lang ihren Kopf umwuchsen, sie schaute in die Augen und erkannte, dass sie einige Male zuckten. Die Nähe zwischen ihnen war vorhanden, und dennoch hatte Jane das Gefühl, dass es etwas zwischen ihnen gab, die das normale Aussehen zumindest bei Larissa veränderte. Lange dachte sie nicht nach, denn es fiel ihr sehr bald ein. Zudem lag es auf der Hand.
    Larissa sonderte ebenfalls den Geruch ab. Er konnte einem Menschen schon den Atem rauben, und dann sah sie auch, warum diese Person so ekelhaft stank.
    Auf ihrem Gesicht lag eine dünne durchsichtige Schicht. Es war der Schleim, der
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