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1839 - Besuch aus der Hölle

1839 - Besuch aus der Hölle

Titel: 1839 - Besuch aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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uns zu glauben, aber das sagten sie nicht. Sie reckten nur hin und wieder die Hälse, um in den Himmel zu schauen.
    Zu entdecken war dort nichts. Kein feuriger Funkenflug, der wie der Strahl eines Kometen über den Himmel raste.
    »Dann haben wir hier nichts mehr zu tun«, sagte der Chef der kleinen Truppe. »Oder?«
    »Das ist richtig«, erwiderte ich.
    »Aber wie kann so etwas möglich sein?«
    Ich beantwortete die Frage zunächst mit einem Lächeln. Dann sagte ich: »Es gibt tatsächlich manchmal Vorgänge im Leben, die sollte man einfach hinnehmen. Oder sie anderen Menschen überlassen. Es ist unser Job, uns um so etwas zu kümmern.«
    Es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, wer wir waren, und meine Antwort wurde akzeptiert. Ein wenig frustriert marschierten die Kollegen ab.
    Leicht hatten sie es nicht. Sie wurden von den Zeugen angesprochen, die Antworten haben wollten und die sie nicht geben konnten.
    Aber konnten wir sie geben?
    Das war die große Frage. So recht daran glauben konnten wir nicht daran. Es würde schwer werden. Wir hatten etwas gesehen, waren die perfekten Zeugen, und trotzdem hatten wir nichts in den Händen. Wir standen wieder am Anfang.
    »Wer ist er?«, fragte Suko leise.
    »Einer aus der Hölle.«
    »Klar. Aber was steckt wirklich dahinter? Kannst du das sagen? Ich weiß es nicht.«
    Da hatte er ins Schwarze getroffen. Es wusste keiner von uns. Wir waren nicht nahe genug dran. Aber wir gingen davon aus, dass uns Sir Peter weiterhelfen konnte.
    Wo war er?
    Und was war mit Glenda Perkins?
    Plötzlich zuckte ihr Name wieder durch meinen Kopf. Das merkte auch Suko, denn er sah die leichte Veränderung in meinem Gesicht.
    »Hast du was?«
    »Ja.« Ich senkte den Blick. »Mir fiel soeben Glenda ein und dass wir lange nichts von ihr gehört haben.«
    »Richtig.«
    Ich sah in Sukos Augen, der schaute mich an, und bevor einer von uns etwas sagen konnte, meldete sich mein Handy.
    Blitzschnell hielt ich es in der Hand und schaute auf die Nummer im Display.
    »Das ist Glenda«, flüsterte ich …
    ***
    Glenda hatte es geschafft. Sie war ihrem Peiniger entkommen, aber sie war nicht bis ans andere Ende der Welt gebeamt worden, sondern nur in die Nähe des Hauses. Und zwar an einen Platz, von dem aus sie das Haus sogar beobachten konnte. Sie stand hinter einer Buschgruppe, war vor Blicken gut geschützt und konnte zunächst mal durchatmen.
    Die Folgen ihrer Aktion erlebte sie auch jetzt noch. Sie fror und spürte die Gänsehaut auf ihrem Körper. Ihre Knie waren schwach, Schweiß lag auf ihrer Haut. Die Aktion hatte sie viel Kraft gekostet.
    Sie merkte, dass sich ihr Atem allmählich beruhigte. Und auch das starke Herzklopfen hörte auf. Es ging ihr wieder besser, und jetzt war sie froh, noch am Leben zu sein, und sie freute sich über diese neue Chance.
    Aber sie musste weitermachen. Dieser Sir Peter Dawson bedeutete eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Er konnte sich auf die Hilfe der Hölle verlassen, und das machte ihn so stark.
    Sie lebte noch, aber andere würden sich Sorgen um sie machen. Wie John Sinclair zum Beispiel. Und auch Suko.
    Glenda holte ihr schmales Phone bereits hervor, als sie es wieder losließ und wegrutschen ließ.
    Sie hatte etwas gehört.
    Was es genau war, wusste sie nicht, aber es passte nicht in diese Umgebung. Es war ein Rauschen oder Brausen, und es war aus der Höhe an ihre Ohren gedrungen.
    Sie blickte nach oben. Jetzt geriet der Urheber des Geräuschs in ihr Blickfeld.
    Es war …
    Nein, das war unmöglich. Das konnte sie nicht glauben, obwohl sie es mit den eigenen Augen sah. Es war ein Mensch, der nicht nur in Flammen stand, sondern auch brennend auf einem Motorrad hockte, das ebenfalls von einem Flammenring umgeben wurde.
    Unmöglich! Eine Fata Morgana, eine Einbildung. Aber es stimmte. Das Motorrad und sein Fahrer, die beide in Flammen gehüllt waren, wobei der Mensch zu einem brennenden Skelett geworden war, huschten weiter durch die Luft und suchten ein Ziel.
    Und das lag auf der Hand. Glenda schaute zu, wie die Gestalt allmählich an Höhe verlor und sich dem Boden näherte. Die Richtung hatte sie dabei eingehalten.
    Sie sank immer tiefer.
    Die Flammen tanzten und zuckten um Maschine und Fahrer herum, aber sie verbrannten ihn nicht, und sie blieben auch, als das Motorrad sich dem Boden entgegen neigte.
    Glenda sah, wie die Räder Kontakt bekamen, wie die Flammenzungen um sie herum noch höher schossen, dann aber wieder zusammenfielen, bis sie nicht mehr zu
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