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1839 - Besuch aus der Hölle

1839 - Besuch aus der Hölle

Titel: 1839 - Besuch aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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aber ich sah an keiner Stelle Flammen aus seinem Körper springen. Das entwickelte sich erst später, als er über das Grundstück lief und dorthin rannte, wo seine Maschine stand.
    Die durfte er nicht erreichen. Plötzlich schlug mein Herz schneller als gewöhnlich. Ich legte noch einen Zahn zu und schaute auf den Rücken des Verfolgten.
    Über ihn tanzten bereits kleine Flammen.
    Das gefiel mir nicht. Ich legte noch zu, musste aber einsehen, dass ich vor dem Erreichen des Motorrads nichts machen konnte. Und so war es denn auch.
    Mit einem letzten Sprung war er neben seiner Maschine. Er packte den Lenker und schwang sich in den Sattel, wobei er noch den Ständer wegkickte.
    Jetzt konnte er starten.
    Und er brannte. Aber nicht nur er, auch die Maschine fing plötzlich Feuer.
    Der Begleiter war bereits von einem wahren Flammenvorhang umhüllt, und während ich auf ihn zu rannte, veränderte sich sein Körper. Das Fleisch verschwand, die Haut ebenfalls, aber zurück blieben die Knochen, und ich sah auch das Gerippe.
    Dann heulte der Motor auf.
    Für mich stand fest, dass er die Flucht ergreifen würde, und ich hatte nur noch ein paar Meter zu überwinden.
    Da fuhr er an!
    Ich dachte daran, wie ich ihn in der Höhe gesehen hatte. Dieses Schicksal wollte ich nicht erleiden, und deshalb hätte ich eigentlich aus dem Weg gehen müssen.
    Das tat ich nicht.
    Ich musste den richtigen Zeitpunkt abpassen, sonst war alles verloren. Ich lauerte nicht lange auf ihn. Er wäre an mir vorbeigehuscht. Er bekam schon mehr Fahrt, aber bevor sie richtig beginnen konnte, war ich da.
    Von der Seite her stieß ich mich ab und hechtete auf den Fahrer zu. Es klappte, ich sprang nicht ins Leere, sondern gegen das Skelett, das sich nicht mehr halten konnte.
    Als brennendes Wesen flog es von der Maschine und ich prallte gegen das Motorrad. Ich warf es um, fiel ebenfalls, landete auf der Maschine und war von Flammen umzingelt.
    Sie hatten endlich ein Opfer. Oder sie hätten es gehabt, denn ich war nicht der Richtige, den sie vernichten konnten. Ich hatte einen Schutz – mein Kreuz.
    Ich spürte die Flammen zwar, aber ich erlebte sie nicht heiß. Etwas huschte nur über mein Gesicht hinweg und auch durch die Haare, aber ich verbrannte nicht.
    Dabei lag ich noch immer auf dem Boden, ebenso wie die umgekippte Maschine. Aber dann war ich wieder auf den Beinen, denn ich wusste, dass es noch jemanden gab.
    Der Begleiter war noch vorhanden. Er stand auch so, dass er mich anstarren konnte, und ich sah, dass die kleinen Flammen seine Kleidung bildeten.
    Tat er was?
    Nein, er tat nichts. Er griff mich nicht an. Etwas hielt ihn davon ab, und ich wusste, was es war. Er konnte das Kreuz vor meiner Brust gar nicht übersehen.
    Ich ging zu ihm!
    Um das Motorrad kümmerte ich mich nicht. Mir ging es nur um den brennenden Begleiter. Dass er sich so entwickelt hatte, damit hätte ich nicht gerechnet. Der Teufel hatte ihn so werden lassen. Er hatte ihn mit dem Höllenfeuer getauft, aber ich war gekommen, um es zu löschen.
    Mir taten die Flammen nichts. Ich hatte sie hinter mich gelassen, zumindest die vom Motorrad. Und jetzt war er an der Reihe. Er traf keine Anstalten zu fliehen. Es konnte auch sein, dass ihn das Kreuz bannte.
    »Wer bist du?«, fragte ich ihn.
    »So etwas wie ein Engel.«
    Ich wunderte mich, dass er mir diese Antwort gab. Die Stimme hatte mich als Flüstern erreicht, und ich ging noch näher an ihn heran.
    »Ein Engel bist du nicht. Du bist höchstens eine Kreatur der Hölle oder ein Höllenengel. Genau so muss man dich sehen. Und Höllenengel hasse ich.«
    »Das weiß ich, John Sinclair.«
    Ich zuckte zusammen, denn jemand hatte mir mit einer anderen Stimme geantwortet. Allerdings mit einer Stimme, die mir nicht unbekannt war. Ich würde sie auch nie vergessen, so lange ich lebte.
    Sie gehörte ihm. Asmodis oder dem Teufel. Dem Herrscher der Hölle, meinem Todfeind. Er hatte sich eingemischt, und ich glaubte, auch den Grund zu kennen.
    Er sah keine Chance mehr für einen Sieg. Er gab dem Begleiter zwar eine Stimme, aber das war auch alles. Stärke, sich voll und ganz gegen mich zu stellen, bekam er nicht.
    Asmodis wusste, wann er verloren hatte. Wenn der Punkt eintrat, zog er seine Armeen zurück. In diesem Fall war das ein einzelner Höllenengel, der versagt hatte.
    Das bewies ihm Asmodis.
    Er ließ den anderen brennen, und dann nahm er ihm von einem Augenblick zum anderen die Kraft.
    Der Begleiter oder Besucher aus der Hölle explodierte vor
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