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1839 - Besuch aus der Hölle

1839 - Besuch aus der Hölle

Titel: 1839 - Besuch aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Er wird uns immer auf den Fersen bleiben, das können Sie mir glauben, Madam.«
    »Also müssen wir davon ausgehen, dass es zu einer Konfrontation kommt.«
    »Danach sieht es aus, Madam.«
    »Dann sollten aber wir bestimmen, wann es so weit ist«, sagte die Frau. »Oder was meinen Sie, Luke?«
    »Eine gute Idee.«
    »Gut, machen wir uns daran, sie in die Tat umzusetzen. Ich bin sehr gespannt.«
    »Ich auch, Madam.«
    Doris Dawson zog heftig an ihrem Zigarillo, paffte ein paar graublaue Wolken und drückte den Rest des Zigarillos dann im Aschenbecher aus. Jetzt war sie bereit. Sie suchte den Blick im Rückspiegel, fand ihn auch, aber der Verfolger war nicht zu sehen. Ihr Fahrer war mit dem Tempo heruntergegangen, und das musste der Mann auf der Maschine auch getan haben.
    Das hörte auf, als Luke noch mehr Gas wegnahm. Jetzt fuhren sie sehr langsam, beinahe im Schritttempo, und jetzt hatten sie Glück, denn der Verfolger zeigte sich im Innenspiegel.
    »Ha, das ist er!«, rief Doris.
    »Genau, Madam.«
    »Und jetzt?«
    »Wir werden das tun, was wir uns vorgenommen haben, Madam. Wir werden kurz vor der Höhe in eine Parkbucht fahren und abwarten, was geschieht.«
    »Ja, das ist gut.«
    Viel Zeit hatten sie nicht mehr. Nach einer recht scharfen Kurve folgte eine Gerade, nur an ihrer linken Seite war eine Parkbucht zu sehen, in die sogar ein Truck gepasst hätte.
    »Ich fahre jetzt hinein.«
    »Tun Sie das.«
    Luke lenkte nach links. Auch ihm war nicht besonders wohl auf der Fahrt. Er fragte sich, warum sie verfolgt wurden. Das ließ auf Feinde schließen, aber darüber hatte seine Chefin mit ihm nicht gesprochen. Sie hatte sich wohl verändert gezeigt, als sie von der Beerdigung gekommen war, die so gar nicht stattgefunden hatte, wie sie hätte ablaufen sollen.
    Sie standen. Sekunden verstrichen, dann stellte der Fahrer eine Frage.
    »Soll ich aussteigen, Madam?«
    »Nein, noch nicht, wir warten ab.«
    »Gut.« Luke war ein Mensch, der sich so leicht vor nichts fürchtete. Hier aber war ihm unwohl. Zwar hatte er den Verfolger gesehen und auch als normal eingestuft, und doch hatte er dabei ein ungutes Gefühl bekommen, das auch jetzt noch nicht verschwunden war. Er spürte seinen Herzschlag. Den Innenspiegel hatte er so gedreht, dass er die Parkbucht hinter dem Wagen beobachten konnte. Außer ihnen stand niemand hier.
    »Er scheint sich Zeit zu lassen, Madam.«
    »Richtig.« Sie lachte stoßweise. »Darum frage ich mich, ob er aufgegeben hat.«
    »Nein, Madam, das denke ich nicht. Einer wie der gibt nicht auf. Er hätte sonst all die Mühen nicht auf sich genommen. Der will etwas, und der will was von uns.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Es verstrichen noch einige Sekunden, dann wurde alles anders. Der Verfolger erschien. Nur fuhr er nicht mehr normal, sondern so langsam wie möglich tuckerte er näher.
    »Ja, wir haben uns nicht geirrt, Luke. Er will etwas von uns. Ganz klar.«
    »Was machen wir, Madam?«
    »Abwarten.«
    »Gut. Aber ich denke, dass wir ihn doch fragen sollten, was er mit uns vorhat oder von uns will.«
    »Ja, das können wir.«
    Nach dieser Antwort herrschte Schweigen, nur schwere Atemzüge waren zu hören.
    Doris Dawson atmete durch den Mund. Aber sie behielt ihren Blick bei, denn sie wollte sehen, was da passierte und auch wer der Verfolger war. Bisher war von ihm nur die Gestalt zu sehen, nicht aber sein Gesicht, das unter einem Helm verschwunden war.
    »Der wartet, Luke.«
    »Ja, sieht so aus.«
    »Aber auf wen wartet er? Auf uns?«
    »Kann sein.«
    »Dann sollten wir ihm den Gefallen tun.«
    »Was meinen Sie damit, Madam?«
    »Mit ihm Kontakt aufnehmen. Hingehen und ihn zum Reden bringen. Das ist es doch.«
    »Ja, das wäre nicht schlecht.«
    »Dann tun Sie es, Luke.«
    »Klar.« Luke öffnete die Tür. Er war beileibe kein ängstlicher Mensch, doch beim Aussteigen spürte er schon so etwas wie einen Kloß im Magen, sodass er dies mit einer Vorwarnung verglich …
    ***
    Wir waren wieder nach Hause gefahren und hatten uns eingestehen müssen, nur zweiter Sieger gewesen zu sein. Die Beerdigung hatte uns die Grenzen aufgezeigt. Da waren wir nur Statisten gewesen. Da hatte ein Toter mit uns gespielt. Ein gewisser Sir Peter Dawson war gestorben. Noch kurz vor seinem Tod hatte er mich zu sich an sein Sterbebett kommen lassen, um mir vom Jenseits zu erzählen, von den besonderen Gegebenheiten dort, und dann war er gestorben.
    Das dachte ich.
    Es gab ihn noch. Es gab ihn, weil er wieder zu einem
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