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1836 - Fratze des Unheils

1836 - Fratze des Unheils

Titel: 1836 - Fratze des Unheils
Autoren: Jason Dark
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den Spiegel, der nach wie vor verändert war und keine glatte Fläche zeigte. Wann sie wiederkehren würde, das stand in den Sternen.
    Jane Collins fühlte sich als Verliererin. Ja, sie hatte verloren, das stand für sie fest.
    Jane wollte es trotzdem testen. Sie drückte ihre Hand gegen die Spiegelfläche. Da war nichts, das nachgab. Sie spürte den harten Widerstand und auch ihre Wut, denn es ärgerte sie maßlos, dass sie nichts erreicht hatte. Obwohl sie alles versucht hatte, um ihre latenten Hexenkräfte zu erwecken.
    Es war alles nicht gut, und sie wusste, dass ihr kaum noch eine Chance blieb, selbst in den Fall einzugreifen. Und sie fragte sich, wie es John Sinclair ging. Ihn hatte der Spiegel geschluckt. Er befand sich in der alten Zeit, und es war die große Frage, ob es eine Möglichkeit für ihn gab, wieder in seine Zeit zurückzukehren.
    Sehr optimistisch war Jane Collins nicht …
    ***
    Ich steckte in der Vergangenheit fest!
    Das war eine Tatsache. Es war Nacht, es war dunkel, und ich dachte darüber nach, wie es weitergehen konnte.
    Ich hatte keine Idee. Ich konnte mich zudem nicht so recht konzentrieren.
    Obwohl ich nicht in dieser Zeit lebte, wusste ich doch, dass diese Macht eine andere war und sich nicht mit den normalen Mächten vergleichen ließ.
    Hier war ein Mensch getötet worden. Zahlreiche Zeugen hatten zugeschaut und auch zugehört, und es war auch für sie nicht so leicht zu verkraften, denn sich nach diesem Geschehen in die Häuser und dann in die Betten zurückzuziehen, dazu waren alle viel zu erregt. Zudem loderte das Feuer noch und bildete so etwas wie einen zentralen Punkt. Die Menschen blieben draußen, diskutierten und mussten sich erst abreagieren.
    Ich war ebenfalls da, aber ich wusste auch, dass man mich nicht akzeptieren würde, wenn ich mit den Menschen sprach, denn ich war ein Fremder, und alles Fremde war ihnen suspekt.
    Irgendwie musste es einen Ausweg für mich geben. Ich würde den Ort suchen müssen, an dem ich es schaffen konnte, zurück in meine Zeit zu gelangen.
    Schwer würde es werden, sehr schwer. Zudem konnte ich mit keiner Hilfe rechnen.
    Ich nahm den Weg zum See. Einen Pfad gab es nicht. So ging ich über die Wiese und lauschte dem Plätschern der Wellen, die ans Ufer spülten. Wenn ich nach links schaute, sah ich dort noch die Reste des Feuers als einen großen Glutball. Um ihn herum standen noch immer einige Leute und diskutierten. Sie waren Zuschauer eines grauenhaften Vorgangs gewesen, der sich so schnell nicht wiederholen würde, es sei denn, es hielten sich noch mehr Hexen in der Nähe auf.
    Mein Blick glitt über das Wasser. Weit konnte ich wegen der Dunkelheit nicht schauen. Die Oberfläche war wie ein gewaltiges schwarzes Tuch, das immer wieder Falten warf. Etwas schien das Wasser aufzuwühlen, als wäre dort eine Kraft, die unterhalb der Oberfläche lauerte und sich nun bemerkbar machte.
    Die Bewegungen waren schon seltsam, denn es wehte so gut wie kein Wind. Die schwüle Nachtluft lag wie Blei über dem Land.
    Warum bewegte sich das Wasser?
    Ich wollte es wissen, deshalb ließ ich die Oberfläche auch nicht aus den Augen.
    Was geschah?
    Zunächst nichts.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als ich plötzlich einen hellen Fleck sah. Er befand sich auf dem Wasser, er schimmerte dort, er tanzte, und ich sah, dass er sich durch die Wellenbewegungen auch immer mehr dem Ufer näherte.
    Wollte es zu mir?
    Der helle Fleck war nicht einfach nur eine Lichtinsel. Er musste etwas anderes sein, das war mir klar. Und es konnte durchaus mit mir zu tun haben.
    Ich wartete.
    Und ich hatte Glück, denn der Fleck wurde noch näher ans Ufer gespült.
    Und ich erkannte jetzt, dass es nicht einfach nur ein Fleck war, eine Spiegelung, nein, das hier war mehr.
    Ich sah ein Gesicht!
    Aber nicht nur irgendeines. Es war das Gesicht einer Person, die tot sein musste.
    Das der ertrunkenen Hexe!
    ***
    Ich hatte plötzlich eine Antwort erhalten und war trotzdem nicht in der Lage, darauf zu reagieren.
    Warum war sie angespült worden? Warum gerade hier? Hatte es vielleicht mit mir zu tun? Möglicherweise mit meinem Kreuz? Diese Fragen brannten in meinem Gehirn, aber ich fand keine Antwort. Ich musste abwarten, um mehr sehen zu können, denn ich ging davon aus, dass dieses Erscheinen kein Zufall war.
    Ruhig lag das Gesicht nicht. Es tanzte auf dem Wasser, aber es veränderte sich nicht. Es blieb, wie es war.
    Wo war der Körper?
    Den sah ich nicht. Ich glaubte nicht daran, dass man ihn vom Kopf
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