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1836 - Fratze des Unheils

1836 - Fratze des Unheils

Titel: 1836 - Fratze des Unheils
Autoren: Jason Dark
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getrennt hatte, er hing sicherlich unter Wasser. Aber das war jetzt nicht wichtig.
    Ich wollte sehen, ob noch etwas passierte. Und es geschah tatsächlich etwas. Das Gesicht bewegte sich. Oder war es der Körper? Ich wusste es nicht genau, aber das Gesicht tauchte plötzlich unter und war für mich nur noch schwer zu erkennen.
    Es schwamm im Wasser, ich schaute wieder von oben darauf und hatte plötzlich den Eindruck, als würde es sich verändern.
    Wirklich?
    Wurde es hässlicher? Zeigte sich jetzt die Verbindung zum Teufel oder zur Hölle?
    Das konnte durchaus sein. Diese Person kam mir nicht vor wie eine normale Leiche. Sie schien mir sogar recht lebendig zu sein, denn sie tat Dinge, die nicht zu einer Toten passten, und sie zeigte mir, wer sie in Wirklichkeit war.
    Plötzlich schoss sie aus dem Wasser.
    Ich sah ihren Kopf, ich sah ihren Körper. Ihr Gesicht glänzte, es hatte sich verändert, es sah böse aus, ich wusste plötzlich, dass der Teufel es gezeichnet hatte.
    Es war zu einer Fratze geworden, und die zeigte sich viergeteilt. Der Teufel hatte sein Zeichen bei ihr hinterlassen. Er hatte sie nicht so sterben lassen, wie es sich die Menschen hier vorgestellt hatten.
    Und ich war jetzt überzeugt davon, es mit einer Frau zu tun zu haben, die zu einer Helferin der Hölle geworden war.
    Ich rechnete mit einem Angriff. Sie musste mich als ihren Feind ansehen, aber es erfolgte keine Attacke. Etwas anderes geschah. Ich spürte wieder mein Kreuz, wie es mich warnte.
    Ich musste davon ausgehen, dass auch die andere Seite es gemerkt hatte. Aus dem Mund der Hexe drang ein wütender Laut, dann warf sie sich wieder zurück, landete für einen Moment mit dem Rücken auf der Oberfläche, bevor sie vor meinen Augen in die Tiefe sank und dort verschwand.
    Sie war weg. Ich war noch da. Ich hatte in der Vergangenheit eine Begegnung gehabt, die auch für die Gegenwart interessant war. Nur konnte ich die Gegenwart leider nicht finden. Ich wusste nicht, wo ich nach dem Eingang suchen musste, um wieder in den Tunnel zu gelangen, der die beiden Zeiten miteinander verband.
    Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch. Ich konnte es nicht einsortieren, war aber neugierig geworden und drehte mich deshalb abrupt um.
    Vor mir stand ein Mann.
    Ich kannte ihn trotz des Gesichts, das aus vier verschiedenen Teilen zu bestehen schien. Und ich wusste plötzlich, dass er es war, mit dem alles angefangen hatte.
    Ein Mensch namens Eric Fischer!
    ***
    Nicht nur ich stand unbeweglich, auch er rührte sich nicht. Und es schien mir, als wäre er ebenso überrascht wie ich. Aber ich wusste, dass er nicht aus der Vergangenheit stammte, denn durch ihn war der Fall ins Rollen gekommen. Er musste einen Weg gefunden haben, der ihn aus meiner Zeit hierher geschafft hatte.
    Und da kam mir der Spiegel in den Sinn. Ich konzentrierte mich auf sein Gesicht, das nicht ihm gehörte, sondern ein Erbe der Hexe war. Viergeteilt, und nur ein Viertel davon richtig menschlich. Das störte mich im Moment nicht. Ich wollte nur wissen, was ihn hierher getrieben hatte.
    »Sie hier?«
    »Das sehen Sie doch.«
    »Klar«, sagte ich, »das sehe ich. Darf ich mich trotzdem darüber wundern?«
    »Wenn Sie wollen …«
    »Und was wollen Sie hier?«
    »Meine Fähigkeiten ausnutzen. Ich habe meinen Körper behalten, mein Gesicht nicht. Es ist die Verbindung zu der Hexe, der ich gehorchen muss.«
    »Hat sie Ihnen den Weg gezeigt?«
    »Ja.«
    »Welcher war es? Der durch den Spiegel?«
    »Ja.«
    »Er stand also für Sie offen?«
    »So war es.«
    »Und jetzt?«
    »Treffe ich diejenige, die mit mir Kontakt aufgenommen hat.«
    »Wen meinen Sie?«, fragte ich, obwohl ich natürlich Bescheid wusste.
    »Osana …«
    »Ja, das stimmt. Ich habe sie gesehen.«
    »Und wo?«
    »Hier im See«, sagte ich und lächelte. »Ja, ich konnte sie tatsächlich hier im See entdecken. Das ist so gewesen wie bei Ihnen. Nur hat sie mich nicht übernehmen können.«
    »Wann war das?«
    »Es ist noch nicht lange her. Es kann sein, dass sie noch in der Nähe lauert.«
    Eric Fischer wusste nicht, ob er mir trauen konnte. Er schaute mich skeptisch an, zuckte mit den Schultern und kam dann näher.
    »Sie war im See«, sagte ich. »Und sie war tot«, fügte ich noch mit leiser Stimme hinzu.
    »Und weiter?«
    »Ertrunken, mein Freund.«
    Eric Fischer ging nicht mehr weiter. Er starrte mir ins Gesicht. »Tot, aber auch richtig tot?«
    »Nein, jemand hat ihr geholfen.«
    »Wer denn?«
    »Der Teufel.« Ich
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