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1835 - Kontakt mit einem Killer

Titel: 1835 - Kontakt mit einem Killer
Autoren: Unbekannt
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kennst das Spiel?"
    „Natürlich."
    Lo-Fober winkte ihn zurück ins Gebäude. Fen-Qast erhielt fünf leere Flaschen gereicht. Er begab sich in eine leere Ecke, in der auf dem Boden einige geflochtene Matten lagen, und machte es sich bequem.
    Die erste Flasche war sehr einfach. Er brauchte nicht mehr als eine Stunde, um sie zu füllen. Als Sumpfbewohner verfügte er über leistungsstarke Jemmgen. Danach fing es an mit den Schwierigkeiten. Flasche Nummer zwei kostete ihn bereits die doppelte Zeit.
    Die Produktion von Kasch-Phee war keine sehr komplizierte Angelegenheit, aber sie kostete eine Menge Kraft.
    Mikrobiologisch betrachtet ähnelte es dem EntscheidungshormonKaschPhech. Nur mit dem Unterschied, daß sich das Kasch-Phech niemals in den Jemmgen herstellen ließ. Welch eine Ironie, dachte Fen-Qast. Wenn es um die Verlängerung seines Lebens ging, war er hilflos; und das im Grunde uninteressante Kasch-Phee stellte er in rauhen Mengen her.
    Die dritte und die vierte Flasche fielen ihm wiederum leichter, er hielt sie an seine Mundöffnung und träufelte das Kasch-Phee aus schmerzenden Jemmgen hinein.
    „Wie weit bist du?" fragte Lo-Fober zwischendurch.
    „Bei der fünften Flasche."
    „Wie ist die Qualität?"
    „Ich leiste zu 95 Prozent perfekte Arbeit."
    „Das ist gut. Du weißt, die Galornen haben einen großen Bedarf."
    Fen-Qast quälte sich mit großer Ausdauer. So viele Schwierigkeiten hatte er selten gehabt, wenn es um die reine Produktion ging. Er führte das auf den psychischen Schock zurück, den der Verlust seines Tasch ihm versetzt hatte.
    Am Ende lieferte er seine Flaschen randvoll mit der weißlichen Flüssigkeit ab, die andernorts in Plantagoo so heiß begehrt war. Fen-Qast wußte nicht, ob sie ohne Kasch-Phee jemals ihren Planeten verlassen hätten. Ohne das Hormon gäbe es wahrscheinlich keine zerbrechlichen Gottheiten auf Tasch-Ter-Man, natürlich keine Gleiter und auch nicht die Sammelstelle Prevven, identisch mit dem Raumhafen.
    „Hier sind deine Vorräte, Fremder." Lo-Fober drückte ihm ein prallgefülltes Paket in die Greifhand.
    „Bleibst du in der Gegend?"
    „Nein. Ich wandere zum Hafen."
    „Du willst Tasch-Term verlassen?"
    „Das ist richtig. Mein Tasch ging verloren, ich wäre sonst allein. Und ich fange nicht wieder oben an."
    Lo-Fober gab ein dumpfes, niedergeschlagenes Geräusch von sich. „Das verstehe ich. Ich wünsche dir Glück, Fremder. Aber Vorsicht, es soll schlechtes Wetter geben."
    „Woher weißt du das?"
    „Eine Funknachricht von Prevven. In den Sammelstellen kennen wir das Wetter."
    „Ah!"
    Fen-Qast registrierte die Information als wertvoll, dann machte er sich auf den Weg. Hinter ihm blieb die Sammelstelle zurück.
    Er öffnete im Laufen das Paket und führte sich bröselige Substanz in den Mund. Die Nahrung besaß keinen Geschmack. Doch er fühlte, wie sein Verdauungsorgan sie binnen Sekunden in verwertbare Stoffe zerlegte, wie in seinem Kreislauf pure Energie und Aufbaustoffe zirkulierten.
    Seine Lebensgeister erwachten wieder. Fen-Qast begann sich gut zu fühlen. Und das war auch nötig, denn der Untergrund verwandelte sich in einen schwimmenden Teppich von der am wenigsten angenehmen Sorte; wo man jeden Schritt sichern mußte, wo die Muskelstränge und Saugnäpfe im Kreuz schwere Arbeit leisteten.
    An diesem Tag legte Fen-Qast nur eine kurze Strecke zurück. Er stöberte eine feste Insel auf, an deren Ufer er die Nacht verbringen konnte. Zu allen Seiten hatte er durch festes, stacheliges Buschwerk Schutz.
    Mit einbrechender Dunkelheit tobte ein heftiger Sturm über den Sumpf. In seinem Gefolge sank die Temperatur um mehr als vierzig Grad. Weit unter dem Gefrierpunkt büßte Fen-Qast fast seine gesamte Bewegungsfähigkeit ein.
    Hätte er nicht Lo-Fobers Unwetterwarnung gehabt und hätte der Frost ihn im freien Gelände erwischt, er wußte nicht, ob er das Unwetter überstanden hätte. So aber ging die Nacht vorbei, auch der folgende Tag, und als die zweite Nacht sich dem Ende zuneigte, hatte er das Gröbste überstanden.
    Fen-Qast nahm von neuem seine Wanderung auf. Er legte eine weite Strecke zurück, ohne daß er wieder in Schwierigkeiten geriet.
    Als er schließlich vom Raumhafen nur noch hundert Kilometer entfernt war, warf ein Zwischenfall alles über den Haufen.
    Vor sich erblickte er einen Körper, wie es ihn im Sumpf nicht hätte geben dürfen. Das Ding besaß die Form einer Pyramide. Es war bestimmt zweihundert Meter hoch, eher noch höher. An den
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